Inschriftenkatalog: Stadt Braunschweig von 1529 bis 1671

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 56: Stadt Braunschweig II (2001)

Nr. 955(†) Städtisches Museum / St. Magni 1647?

Beschreibung

Gemälde.1) Öl auf Leinwand. Die sechs Gemälde mit Reformatorenbildnissen hingen den Angaben der Sammlung Sack zufolge auf der Südseite des Chores der Magnikirche. Über den Darstellungen von Johannes Hus, Martin Luther, Johannes Bugenhagen, Joachim Mörlin, Martin Chemnitz, Polycarp Leyser und Philipp Melanchthon jeweils der Stiftername und ein Wappen, darunter eine Beischrift (A, C, E, G–I). In den Wappen des ersten und zweiten Gemäldes Initialen (B, D), in dem Wappenschild des dritten Gemäldes die Inschrift F.2) Erhalten sind heute sechs Gemälde ohne die darüber befindlichen Wappen und Namen, deren Beischriften mit fünf der in der Sammlung Sack aufgeführten Beischriften übereinstimmen, sowie ein weiteres Gemälde, das in der Sammlung Sack nicht genannt ist und Melanchthon darstellt (J). Die Reformatoren sind jeweils ganzfigurig mit einem Schriftstück oder einem Buch in der Hand dargestellt, im Hintergrund ein Innenraum oder der Ausblick in eine Landschaft mit Architektur. Der Figur des Johannes Hus ist zur besonderen Kennzeichnung eine Gans beigegeben. Die Beischriften unterhalb der Figuren sind in schwarzer Farbe auf einer weißen Leiste ausgeführt.

Inschriften nach der Sammlung Sack ergänzt.

Maße: H.: 91,5 cm; B.: 48,5 cm; Bu.: 4 cm.

Schriftart(en): Kapitalis.

Sabine Wehking [1/3]

  1. A

    [FRANTZ BUNGER3)] / IOHANNES HUSS .

  2. B†

    F B

  3. C†

    HEINRICH SCHMEDESHAGEN4) / LUTHERUS

  4. D†

    H S

  5. E

    [HENNING JUTEN5)] / POMERANUS .

  6. F†

    V(ERBVM) D(OMINI) M(ANET) I(N) AE(TERNVM) 6)

  7. G

    [BERENDT BRUNARENS7)] / MÖRLINUS .

  8. H

    [HANS SCHRÖDER8)] / CHEMNICIVS .

  9. I

    [WENDEL SCHLICHTEN9)] / POLICARPVS .

  10. J

    PHILIPPUS MELANCHTON .

Übersetzung:

Das Wort des Herrn bleibt in Ewigkeit. (F)

Kommentar

Die Gemälde werden im Städtischen Museum auf das Jahr 1647 datiert. Worauf diese Datierung zurückgeht, konnte nicht geklärt werden. Die in den Inschriften E und G genannten Braunschweiger Bürger Henning Juten und Berendt Braunarendt sind inschriftlich im selben Jahr nachzuweisen (vgl. Nr. 610, 953, 951).

Anmerkungen

  1. Keine Inventarnummer.
  2. Angaben nach der Sammlung Sack, Nr. 137, p. 150.
  3. Wappen Bunger (Hausmarke H59). Wappenbeschreibungen nach der Zeichnung in der Sammlung Sack, Nr. 137, p. 150.
  4. Wappen Schmedeshagen (Hausmarke H60).
  5. Wappen Juten (Balken mit Inschrift VDMIAE, darüber und darunter je ein Stern). Vgl. Meier/Kämpe, Heraldische Untersuchungen 1903, S. 20.
  6. 1. Pt. 1,25.
  7. Wappen Braunarendt (Hausmarke H61).
  8. Wappen Schröder (Ast, daraus nach oben Zweig mit Eicheln hervorwachsend).
  9. Wappen Schlichten (quergeteilt, oben Rose, unten Lilie).

Nachweise

  1. Sammlung Sack, Nr. 137, p. 150.

Zitierhinweis:
DI 56, Stadt Braunschweig II, Nr. 955(†) (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di056g009k0095504.