Inschriftenkatalog: Stadt Braunschweig von 1529 bis 1671

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 56: Stadt Braunschweig II (2001)

Nr. 944† St. Katharinen 1646

Beschreibung

Grabplatte des Paul Schwabe. Der Stein lag im Hohen Chor. Die Inschrift A verlief um den Rand der Platte, im Innenfeld oben ein Wappen, darunter die Inschrift B.1)

Inschriften nach der Zeichnung in der Sammlung Sack.

Schriftart(en): Kapitalis.

  1. A

    REVEREND(US) ET CLAR(US) VIR M(AGISTER) / PAULUS SCHWABE PLAVIAE VARISCUS ECCLESIAE / [ – – – ]a) / BEATISS(IMUS) A(NN)O 1646 . AETATIS 37 . ANNOS . 3 . MENS(ES)

  2. B

    PSALM 73 . V . 25 . / HERR WENN ICH NUR / DICH [ – – – ] / NICHTS [ – – – ] / UND ERDEN 2)

Übersetzung:

Der ehrwürdige und berühmte Mann Magister Paul Schwabe, ... der Kirche in Plauen im Vogtland sehr glücklich im Jahr 1646 im Alter von 37 Jahren und 3 Monaten. (A)

Wappen:
Schwabe3)

Kommentar

Paul Schwabe stammte aus Plauen im Vogtland. Nach dem Schulbesuch in Plauen und in Torgau immatrikulierte er sich im Januar 1629 an der Universität Wittenberg, wo er im September 1632 den Magistertitel erwarb.4) Danach wurde er von der Markgräfin Dorothea von Brandenburg zum Hofprediger und zum Lehrer für die Pagen des Hofes ernannt. Im Jahr 1634 bekam Paul Schwabe eine Pastorenstelle an einem nicht bekannten Ort in Brandenburg und heiratete im Jahr darauf Elisabeth Meder. 1638 wurde er als Pastor nach Dahme berufen, 1643 stellte ihn die Stadt Braunschweig als Koadjutor an. Der Text der Inschrift B war Gegenstand der Leichenpredigt, die bei dem Begräbnis des Paul Schwabe am Himmelfahrtstag 1646 in der Katharinenkirche gehalten wurde.5)

Textkritischer Apparat

  1. Der untere Teil der Umschrift wurde von einer auf der Platte liegenden Stufe bedeckt.

Anmerkungen

  1. Beschreibung nach der Zeichnung in der Sammlung Sack, Nr. 136, Teil 1, p. 288.
  2. Ps. 73,25. Die Inschrift ist in der Sammlung Sack, ebd., nur auszugsweise wiedergegeben. Sinngemäß zu ergänzen zu: Herr, wenn ich nur dich habe, so frage ich nichts nach Himmel und Erde.
  3. Wappen Schwabe (Agnus Dei mit Kreuzfahne). Nach der Zeichnung in der Sammlung Sack, ebd.
  4. Matrikel Wittenberg, N. R. Bd. 1, S. 329.
  5. Die biographischen Angaben nach der Leichenpredigt, Roth, Auswertungen, Nr. 8387.

Nachweise

  1. Sammlung Sack, Nr. 136, Teil 1, p. 104 (A) u. p. 288 (Zeichnung).

Zitierhinweis:
DI 56, Stadt Braunschweig II, Nr. 944† (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di056g009k0094407.