Inschriftenkatalog: Stadt Braunschweig von 1529 bis 1671
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 56: Stadt Braunschweig II (2001)
Nr. 921 Dom St. Blasii 1643
Beschreibung
Grabplatte des Valentin Möller. Der Stein lag früher im nördlichen Seitenschiff. Heute befindet er sich im Kellergewölbe unter dem Chor. Die Inschrift A verläuft um den Rand der Platte, im Innenfeld in den Ecken vier Vollwappen, dazwischen die Inschrift B. Die Platte war offenbar schon im 18. Jahrhundert so stark abgetreten, daß die Umschrift nur noch unvollständig zu lesen war und die beiden unteren Wappenschilde unkenntlich waren. Heute fehlt der obere Rand der Platte, die Buchstaben der oberen Seite der Umschrift sind dadurch beeinträchtigt. Die Inschriften sind eingehauen.
Inschriften ergänzt nach der Zeichnung in der Sammlung Sack.
Maße: H.: 193 cm; B.: 99 cm; Bu.: 3 cm (A), 3,5–4 cm (B).
Schriftart(en): Kapitalis.
- A
ANNO DOMINI · 1643 · 20 . MARTII / OBIIT REVERENDUS CLARISSIMUS ET CONSULTISSIMUS VIR [VALENTINUS / MÜLLER – – – DEC – – – / – – – ANNO] AETATIS 79 CUIUS ANIMA SIT IN BENEDICTIONE AETERNA
- B
JOHAN . V . / HAEC EST VOLUNTAS EIUS , QUI / MISIT ME , PATRIS : UT OMNE / QUOD DEDIT MIHI , NON / PERDAM EX EO , SED RE=/SUSCITEM ILLUD IN NO= /VISSIMO DIE . HAEC AUTEM / EST VOLUNTAS . QUI MI=/SIT ME : UT OMNIS QUI / VIDET FILIUM , ET CREDIT , / IN EUM , HABEAT VITAM / ETERNAM , ET EGO RE=/SUSCITABO EUM IN NO=/VISSIMO DIE . 1) / 1 · IOH · 1 · / [SANG]UIS IESU CHRISTI / FILII DEI [EM]UNDAT / NOS AB OMNI / PECCATO 2)
Übersetzung:
Im Jahr des Herrn 1643 am 20. März starb der ehrwürdige, hochberühmte und sehr kundige Mann, Valentin Möller ... im 79. Lebensjahr. Seine Seele sei ewig gesegnet. (A)
Dieses ist aber der Wille des Vaters, der mich gesandt hat, daß ich nichts von allem, was er mir gegeben hat, verliere, sondern daß ich jenes auferwecke am Jüngsten Tag. Denn das ist der Wille dessen, der mich gesandt hat, daß wer den Sohn sieht und an ihn glaubt, das ewige Leben habe, und ich werde ihn auferwecken am Jüngsten Tag. Das Blut Jesu Christi, des Gottessohnes, macht uns rein von aller Sünde. (B)
Möller3) | Schrader4) |
Anmerkungen
- Io. 6,39f. Falsche Kapitelangabe auf der Grabplatte.
- I. Io. 1,7.
- Wappen Möller (Waage). Nach der Zeichnung in der Sammlung Sack, Nr. 129, Teil 1 (o. P.). Der Wappeninhalt ist heute nur noch schemenhaft zu erkennen.
- Wappen Schrader (drei Glocken 2:1).
Nachweise
- Sammlung Sack, Nr. 129, Teil 1 (o. P., Zeichnung) u. Teil 3, p. 40 (A).
Zitierhinweis:
DI 56, Stadt Braunschweig II, Nr. 921 (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di056g009k0092104.
Kommentar
Zu Valentin Möller und Margaretha Schrader vgl. beider Epitaph Nr. 842 und die Grabplatte der Ehefrau Nr. 1005.