Inschriftenkatalog: Stadt Braunschweig von 1529 bis 1671

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 56: Stadt Braunschweig II (2001)

Nr. 908† St. Ägidien 1642

Beschreibung

Glocke. Bronze. Die Glocke befand sich in dem 1817/18 abgerissenen westlichen Glockenturm. Die Inschrift A verlief dreizeilig um den Hals der Glocke. Auf dem Glockenmantel die Figur des heiligen Magnus mit der Inschrift B links und rechts davon sowie fünf Wappen mit den Beischriften C.1) Im letzten Wappen die Inschrift D.

Inschriften nach der Sammlung Sack.

  1. A

    Ps . XLVI . Gott ist unser Zuversicht und Stärcke eine Hülfe in den großen Nöthen die uns troffen haben der Herr Zebaoth seij mit uns der Gott Jacob seij ferner / unser Schutz . 2) In diesen noch währenden betrübten Krieges Zeiten daß diese Glocke zum Gebrauch des waren Gottesdienstes mit Christlichen Caeremonien / von Ludolff Siegfriedt von der Nienburg und Joachim Janken von Königsberg aus Preussen ist gegoßen worden in Braunschweig 1642 . im M(onat) Augusto

  2. B

    S . MAGNVS

  3. C

    Hans Affeln3) / Burgemeister // Heinrich Peters4) / Burgemeister // Martin Hille5) Rahts / Herr und Vorsteher // Franz Apelstidde6) / Vorsteher // Luddeke Juten7) / Vorsteher

  4. D

    V(ERBUM) D(OMINI) M(ANET) I(N) AE(TERNUM) 8)

Übersetzung:

Das Wort des Herrn bleibt in Ewigkeit. (D)

Kommentar

Die Glocke war ursprünglich für St. Magni bestimmt, da sie als Patron den heiligen Magnus trägt und in der Inschrift C die Kirchenvorsteher von St. Magni genannt sind (vgl. Nr. 924). Die Glockengießer Ludolph Siegfried und Joachim Janke gossen im selben Jahr auch eine Glocke für die Petrikirche (Nr. 917) und im darauffolgenden Jahr eine weitere Glocke für St. Magni (Nr. 924), die beide eine der Inschrift A ähnliche Inschrift trugen.

Anmerkungen

  1. Beschreibung nach der Sammlung Sack, Nr. 127, p. 59.
  2. Ps. 46,2 u. 8.
  3. Wappen Affeln (Männerkopf mit Kopfbedeckung). Wappenbeschreibungen nach den Zeichnungen in der Sammlung Sack, Nr. 127, p. 149. Vgl. Spießen, Wappenbuch, Bd. 1, S. 1 u. Tafel 1, dort: Querbalken, drei Menschenköpfe mit Kopfbedeckungen 2:1. Zu Hans von Affeln vgl. Nr. 1072.
  4. Wappen Peters (von Rose umgebenes Herz, daraus ein Kreuz hervorwachsend).
  5. Wappen Hille (zwei sich kreuzende gestümmelte Äste mit je einem Blütenstengel daran). Vgl. Meier/Kämpe, Heraldische Untersuchungen 1903, S. 26. Zu Martin Hille vgl. Nr. 1093.
  6. Wappen Apelnstedt (ausgerissener Baum mit zwei Eicheln daran).
  7. Wappen Juten (Balken mit Inschrift VDMIAE, darüber und darunter je ein Stern). Vgl. Meier/Kämpe, Heraldische Untersuchungen 1903, S. 20. Zu Lüdeke Juten vgl. Nr. 1087.
  8. 1. Pt. 1,25.

Nachweise

  1. Sammlung Sack, Nr. 127, p. 59 u. 149.

Zitierhinweis:
DI 56, Stadt Braunschweig II, Nr. 908† (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di056g009k0090801.