Inschriftenkatalog: Stadt Braunschweig von 1529 bis 1671

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 56: Stadt Braunschweig II (2001)

Nr. 798(†) St. Petri 1626

Beschreibung

Epitaph des Heinrich Hartwich. Holz, ehemals farbig gefaßt, Ölgemälde. Das Epitaph befindet sich heute an der Nordwand der Kirche; die Rahmenteile sind neu. Im Mittelteil des Epitaphs früher in einem Rundbogen ein Ölgemälde, das Christus am Ölberg darstellte. Vor dem Gemälde auf einem weit vorspringenden Gesims die große kniende Figur des Verstorbenen vor einem Kruzifix mit dem Titulus A, links und rechts davon die Figuren der Fides und der Spes, darüber früher je eine Engelsfigur. Den äußeren Abschluß bildet je ein Wappenschild, im rechten eine Hausmarke (H35). Oberhalb des Mittelteils ein Gesims, darüber in einem Rundbogen ein Relief, das die Auferstehung zeigt, links und rechts davon stehen die Figuren zweier fackeltragender Putten. Den oberen Abschluß bildet ein auf einem Gesims ruhender Giebel mit einem Engelskopf darin. Auf der Giebelspitze steht die Figur der Caritas mit einem Kind. Unterhalb des Mittelteils ein Sockel, darin in einer ehemals von Ornamentwerk und Engelsköpfen gerahmten Kartusche ein Gemälde der Anbetung durch die Heiligen Drei Könige. Den unteren Abschluß bildet eine von Ornamentwerk eingefaßte Kartusche, die früher die gemalte Inschrift B trug.

Inschrift B nach Photographie.

Maße: H.: ca. 500 cm; B.: 288 cm; Bu.: 3 cm (A).

Schriftart(en): Kapitalis (A), Fraktur (B).

Sabine Wehking [1/1]

  1. A

    I(ESUS) · N(AZARENUS) · R(EX) · I(UDAEORUM) 1)

  2. B†

    Im Jahr Anno 1626 . den 27 . Septembris / Morgens zwischen 7 vnd 8 Vhr Jst der Ehrnve=/ster Furachtbar vnd Wolweiser Herr Heinrich / Hartwig gewesener Küchen Kamerer vnd vorste=/her der Kirchen S . petri zu Braunschwig / seines alters im 63 Jahr Sehlig entschlaf=/fen Dessen Sehle Gott gnedig seij

Wappen:
Hartwich2)

Kommentar

Heinrich Hartwich d. J. war der Sohn Heinrich Hartwichs d. Ä. und der Anna Lappe (vgl. Nr. 513 u. 644). Er gehörte der Wandschneidergilde an. 1615/16 ist er als Mitglied des Altstädter Rates in der Funktion des Küchenkämmerers nachzuweisen.3) Zu Heinrich Hartwich d. J. vgl. a. Nr. 732, 786, 799.

Anmerkungen

  1. Io. 19,19.
  2. Wappen Hartwich (Hirschgeweih). Nach der Zeichnung in der Sammlung Sack, Nr. 141, p. 99. Vgl. Meier/Kämpe, Heraldische Untersuchungen 1903, S. 5.
  3. Spieß, Ratsherren, S. 123.

Nachweise

  1. Photographie: Städtisches Museum, Topographische Sammlung.
  2. Sammlung Sack, Nr. 141, p. 36, p. 72 u. p. 99 (Zeichnung).
  3. Scherer, Röttger, S. 108.
  4. Abb.: Meier, Grabdenkmalkunst, S. 64. Ders., Kunsthandwerk, Abb. 86.

Zitierhinweis:
DI 56, Stadt Braunschweig II, Nr. 798(†) (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di056g009k0079806.