Inschriftenkatalog: Stadt Braunschweig von 1529 bis 1671

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 56: Stadt Braunschweig II (2001)

Nr. 777† St. Andreas 1623

Beschreibung

Epitaph des Georg Röttger. Das Epitaph hing bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs an der Nordwand der Kirche. Über seinen Verbleib ist nichts bekannt. Den Mittelteil bildete ein Ölgemälde mit dem Porträt des Verstorbenen neben einem Tisch, auf dem ein Totenschädel und ein Kruzifix lagen. Links des Porträts die freistehende Figur der Fortitudo mit Säule, rechts die Figur der Prudentia mit Schlange. Als Bekrönung des Epitaphs über einer von Ornamentwerk eingefaßten leeren Kartusche die Figur der Iustitia mit Waage. Der Mittelteil wurde außen durch mit Engelsköpfen besetztes Ornamentwerk abgeschlossen. Unterhalb des Mittelteils ein Fries mit der Inschrift A. Die Inschrift B darunter auf einer von Ornamentwerk eingerahmten Kartusche, darunter ein Engelskopf.1)

Inschriften nach Photographie.

Schriftart(en): Fraktur mit Kapitalis.

Museumsfoto (Die Verwendung des Fotos bedarf der Genehmigung durch das Städtische Museum Braunschweig) [1/1]

  1. A

    SIRA . 38 : Gedencke Mensche an dein Vrteil , gleich wie es mir gegan/gen ist , also wird es dir auch gehen gestern war es an mir heute ist es an dir . 2)

  2. B

    AN(N)O : 1623 . den 14 OCTOBR(IS) Nach-/mittags umb 3 . uhr , ist der Achtbar und weiser / Ehra) GEORG RÖTTGer Ratsverwanter und Bild-/hauwer hirselbsten zu Braunschwig , seines alters / im 73 . Jar , in Gott dem Herren selig entschlaf-/fen und den 16 . EIVSDEM Christlich zur erden / bestetigt dessen Seele ruhet im frieden / des Herren

Kommentar

Zu dem Bildhauer Georg Röttger vgl. Nr. 611.

Das Epitaph für Georg Röttger wurde vermutlich von seinem Sohn Hans Röttger geschaffen, der ebenfalls als Bildhauer tätig war und wohl die Werkstatt seines Vaters übernahm. Hans Röttger starb nur wenige Jahre nach dem Tod seines Vaters am 3. Januar 1627.3)

Textkritischer Apparat

  1. Sic! Möglicherweise Ehr(würdiger).

Anmerkungen

  1. Beschreibung nach der Photographie (2/3/1792) Städtisches Museum, Topographische Sammlung.
  2. Sir. 38,23.
  3. Vgl. Scherer, Röttger, S. 10.

Nachweise

  1. Photographien: NLD Hannover, BS 18117. Städtisches Museum, Topographische Sammlung (2/3/1792).
  2. Sammlung Sack, Nr. 128, p. 5 (A) u. p. 153 (Zeichnung).
  3. Scherer, Röttger, S. 84f.
  4. Abb.: Meier, Kunstdenkmale, Abb. 85. Jünke, Zerstörte Kunst, S. 46.

Zitierhinweis:
DI 56, Stadt Braunschweig II, Nr. 777† (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di056g009k0077708.