Inschriftenkatalog: Stadt Braunschweig von 1529 bis 1671
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 56: Stadt Braunschweig II (2001)
Nr. 717 St. Martini 1606
Beschreibung
Grabplatte des Melchior Steigmann. Sandstein. Die Platte ist heute in der Kirche an der Wand des nördlichen Seitenschiffs aufgestellt. Die Inschrift A verläuft auf den Rahmenleisten um den Stein. Im Innenfeld eine Darstellung des Verstorbenen im Halbrelief, der in einer Bogennische steht. In den vier Ecken des Innenfeldes je ein Wappenschild mit Beischrift (B). Die umlaufende Inschrift ist erhaben ausgeführt, die Wappenbeischriften sind eingehauen.
Maße: H.: 205 cm; B.: 98 cm; Bu.: 4,5 cm (A), 3 cm (B).
Schriftart(en): Kapitalis.
- A
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- B
STEIGMANSd) 1) SMEDES2) KRVGERS3) BRANDES4)
Textkritischer Apparat
- Die beiden T ineinandergestellt.
- Die beiden F ineinandergestellt.
- Die beiden L ineinandergestellt.
- Das letzte S aus Platzgründen kleiner und hochgestellt.
Anmerkungen
- Wappen Steigmann (geteilt, oben Rebe mit zwei Weintrauben, unten ein Stern).
- Wappen Smedes (drei halbe Frauenköpfe 2:1).
- Wappen Krüger (Waage).
- Wappen Brandis (geteilt, oben wachsender oberhalber Hirsch, unten drei Schrägbalken). Vgl. Siebmacher/Hefner, Wappenbuch, Bd. 2, Abt. 9, S. 23 u. Tafel 24.
- Matrikel Wittenberg, Bd. 2, S. 287b. Matrikel Basel, Bd. 2, S. 377, Nr. 76.
- Vgl. Inschriftensammlung Hildesheim, AdW Göttingen, Arbeitsstelle der Inschriftenkommission.
- Die biographischen Angaben nach Roth, Auswertungen, Nr. 8379. Der Anstellungsvertrag Steigmanns: Sta Braunschweig, B III 10, Bd. 4a, fol. 139–142.
Nachweise
- Kat. Stadt im Wandel, Bd. 2, S. 926, Nr. 825, Abb. ebd.
Zitierhinweis:
DI 56, Stadt Braunschweig II, Nr. 717 (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di056g009k0071706.
Kommentar
Melchior Steigmann war der Sohn des Pastors von Sonnewald, Johannes Steigmann, und der Katharina Krüger. Er besuchte die Schule in Schulpforta und immatrikulierte sich im Jahr 1580 an der Universität Wittenberg. Im Jahr 1589 unternahm er eine Reise durch Italien und Frankreich, wo er die dortigen Universitäten besuchte; 1590 erwarb er an der Universität Basel den Doktortitel.5) Im Jahr 1592 kam er zunächst nach Braunschweig und später nach Hildesheim, wo er im November 1593 Ursula Smedes heiratete. Nach der Eheschließung wohnte er längere Zeit in Hildesheim im Haus Neustädter Markt 486) und war dort als Jurist tätig. Im Jahr 1604 wurde er vom Rat der Stadt Braunschweig als Syndikus angestellt.7)