Inschriftenkatalog: Stadt Braunschweig von 1529 bis 1671

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 56: Stadt Braunschweig II (2001)

Nr. 709(†) Alter Zeughof 1/2 / Zeughaus 1604

Beschreibung

Portal des Zeughauses und Inschrift im Waffensaal des Zeughauses. Das Portal befindet sich an dem an die Brüdernkirche angrenzenden Gebäude Alter Zeughof 1/2. Die Inschrift A ist im Giebel des steinernen, von Maskenköpfen umgebenen Renaissanceportals über dem Wappen der Altstadt eingehauen, links und rechts davon je eine schwebende Frauenfigur. Die Inschrift B war in goldenen Buchstaben im Waffensaal des Zeughauses an eine Wand gemalt.1)

Inschrift B nach Sack.

Maße: Bu.: ca. 4 cm (A).

Sabine Wehking [1/1]

  1. A

    B F / 1604

  2. B†

    Felix illa Civitas quae Tempore Pacis cogitat de Bello

Übersetzung:

Glücklich jene Stadt, die in der Zeit des Friedens an den Krieg denkt. (B)

Kommentar

Die Initialen B. F. stehen für den Steinmetzen Barthold Fröler, der das Portal anfertigte. Fröler wurde im Jahr 1600 als Neubürger in Braunschweig aufgenommen.2) Nach der Reformation richtete die Stadt in einem Teil des zur Brüdernkirche gehörenden Klosters ein Zeughaus ein. Im Jahr 1604 wurde der Remter zum Zeughaus der Stadt umfunktioniert. Nach Sack waren im Inneren des Zeughauses zahlreiche Denksprüche von Cassiodor, Seneca, Erasmus und anderen angebracht, die in goldenen Buchstaben ausgeführt waren und auf das Thema Waffen und Krieg Bezug nahmen. Die Inschrift B ist als einzige dieser Inschriften überliefert.3)

Anmerkungen

  1. Sack, Barfüßer, S. 417.
  2. Meier, Kunsthandwerk, S. 35–37.
  3. Sack, Barfüßer, S. 417.

Nachweise

  1. Sack, Befestigungen 1848, S. 26 (B).
  2. Uffenbach, Reisen, S. 289 (B).

Zitierhinweis:
DI 56, Stadt Braunschweig II, Nr. 709(†) (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di056g009k0070907.