Inschriftenkatalog: Stadt Braunschweig von 1529 bis 1671

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 56: Stadt Braunschweig II (2001)

Nr. 701† Dom St. Blasii 1602

Beschreibung

Doppelepitaph für die beiden Kanoniker Johannes Friedemann und Balthasar Rittershusen. Das hölzerne Epitaph befand sich an der Westwand des Kreuzgangs. Im linken Teil die Darstellung des Johannes Friedemann mit einem Sohn und seiner Ehefrau Ilse von Weihe mit zwei Töchtern; im rechten Teil die Darstellung des Balthasar Rittershusen mit fünf Söhnen und seiner Ehefrau mit acht Töchtern. An dem Epitaph waren acht Wappen angebracht, deren Inhalt nicht überliefert ist. Unterhalb der beiden Darstellungen zwei Inschriften, von denen die linke bereits im 18. Jahrhundert zerstört, die rechte teilweise verwittert war.1)

Inschrift nach der Sammlung Sack.

Schriftart(en): Kapitalis.

  1. VENERABILI ET PIO VIRO D(OMINO) BALTHASARI RITTERSHVSIO CANONICO ET / SENIORI CAP(ITVLI) S . BLASII HAC AERVMNOSA VITA IN COELESTEM PATRIAM IN / DIE LAVRENTII ANNO CHRISTI 1602a) AETATIS 65 EVOCATO RELICTA VIDVA / [ – – – ] HOC MONVM[ – – – / – – – ]

Übersetzung:

Dem ehrbaren und frommen Mann, Herrn Balthasar Rittershusen, Kanoniker und Senior des Kapitels St. Blasii, der aus diesem mühseligen Leben in das himmlische Vaterland gerufen wurde am Tag des Laurentius im Jahr Christi 1602 (seines) Alters 65 (Jahre), (hat seine) hinterlassene Witwe dieses Denkmal ... (setzen lassen).

Kommentar

Die Kanoniker Johannes Friedemann und Balthasar Rittershusen starben beide im Jahr 1602 und erhielten wohl deshalb ein gemeinsames Grabdenkmal. Johannes Friedemann ist seit 1568 als Kanoniker des Domstifts nachzuweisen.2) Er war mit Ilse von Weihe verheiratet.3) Deren Tochter, Katharina Friedemann, heiratete den Kanoniker Helmold Hoppenstedt (vgl. Nr. 748). Balthasar Rittershusen immatrikulierte sich im Oktober 1553 an der Universität Wittenberg.4) Er ist seit dem Jahr 1570 als Mitglied des Kapitels St. Blasii nachweisbar.5)

Textkritischer Apparat

  1. 1602] So in der Sammlung Sack, Nr. 129, Teil 1 (o. P.); Teil 3, p. 63, abweichend 1607.

Anmerkungen

  1. Angaben nach der Sammlung Sack, Nr. 129, Teil 1 (o. P.) u. Teil 3, p. 63.
  2. Döll, Kollegiatstifte, S. 318.
  3. Vgl. die Leichenpredigt für deren Schwiegersohn Helmold Hoppenstedt, Roth, Auswertungen, Nr. 6911.
  4. Matrikel Wittenberg, Bd. 1, S. 284.
  5. Döll, Kollegiatstifte, S. 318.

Nachweise

  1. Sammlung Sack, Nr. 129, Teil 1 (o. P.) u. Teil 3, p. 63.

Zitierhinweis:
DI 56, Stadt Braunschweig II, Nr. 701† (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di056g009k0070101.