Inschriftenkatalog: Stadt Braunschweig von 1529 bis 1671

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 56: Stadt Braunschweig II (2001)

Nr. 636 Städtisches Museum 1590

Beschreibung

Antependium.1) Seide und Brokat mit Applikationen. Das Antependium, das sich heute im Städtischen Museum befindet, ging aus dem Besitz der St. Johannis-Kapelle, für die es gestiftet war, in das Eigentum des Kombinierten Konvents über. Auf den roten Damast ist ein Kruzifix aus Streifen von Goldbrokat aufgenäht. Darauf eine aus Stoff geformte, vollplastische Christusfigur. Am Fuß des Kreuzes, ebenfalls plastisch, ein Totenkopf und zwei Knochen. Links und rechts des Kreuzes zwei applizierte Wappenschilde mit darunter befindlichen Beischriften (A). Oben an dem Kreuz ist noch schwach der Titulus B zu erkennen. Das Antependium ist mit einer Fransenkante eingefaßt, darüber oben eine Borte in Weißstickerei.

Maße: H.: 99 cm; B.: 155 cm; Bu.: 1,2 cm (A), 2 cm (B).

Schriftart(en): Kapitalis.

Sabine Wehking [1/3]

  1. A

    · FRITZE · V(ON) · D(ER) · SCHVLENBORCH · // · ILSE · VON · SALDER ·

  2. B

    I(ESVS) N(AZARENVS) R(EX) I(VDAEORVM) 2)

Wappen:
Schulenburg3)Saldern4)

Kommentar

Fritze von der Schulenburg und Ilse von Saldern stifteten der St. Johannis-Kapelle zusammen mit dem Antependium auch zwei Altardecken (Nr. 635) und einen Kelch (Nr. 638). Nach diesen beiden Stücken, die das Datum der Stiftung tragen, ist auch das Antependium datiert. Zu dem Stifterehepaar vgl. Nr. 621.

Anmerkungen

  1. Inv. Nr. 11/1/167.
  2. Io. 19,19.
  3. Wappen Schulenburg (viergeteilt: 1. u. 4. drei Klauen 2:1, 2. u. 3. schreitender Ochse). Vgl. Siebmacher/Hefner, Wappenbuch, Bd. 2, Abt. 9, S. 15 u. Tafel 17.
  4. Wappen Saldern (Rose). Vgl. ebd., Bd. 6, Abt. 11, S. 50 u. Tafel 29.

Zitierhinweis:
DI 56, Stadt Braunschweig II, Nr. 636 (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di056g009k0063606.