Inschriftenkatalog: Stadt Braunschweig von 1529 bis 1671

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 56: Stadt Braunschweig II (2001)

Nr. 544† ehem. Privatbesitz 1573

Beschreibung

Zwei als Gegenstücke konzipierte Porträts des Braunschweiger Bürgers Andreas Pawel und seiner Mutter Lucie Brackel. Öl auf Eichenholz. Die beiden Gemälde, die sich im Privatbesitz der Familie Pawel befanden, wurden 1944 zerstört. Die Porträts stammten von Ludger tom Ring d. J. Mutter und Sohn waren vor einem neutralen dunkelgrünen Hintergrund dargestellt. In dem Porträt des Mannes in der oberen linken Ecke ein Medaillon mit der Inschrift A, darunter das Meisterzeichen tom Rings (M3), in der rechten Ecke ein Wappenschild; in dem Porträt der Frau gegengleich oben rechts die Inschrift B, oben links ein Wappenschild.

Inschriften nach Riewerts/Pieper.1)

Maße: H.: 77,5 cm; B.: 53,5 cm.2)

Schriftart(en): Kursive.

  1. A

    Anno Christi 1573 / Aetatis suae 29

  2. B

    Aetatis suae 52 / Anno Domini 1573

Übersetzung:

Im Jahr Christi 1573 seines Alters 29 (Jahre). (A) Ihres Alters 52 (Jahre). Im Jahr des Herrn 1573. (B)

Wappen:
Pawel3)Brackel4)

Kommentar

Andreas Pawel wurde am 27. Oktober 1544 als Sohn des Gerke Pawel und der Lucie Brackel in Braunschweig geboren. Er immatrikulierte sich am 22. Januar 1557 an der Universität Wittenberg, im Mai 1562 an der Universität Ingolstadt.5) Im Jahr 1572 erwarb er einen Doktortitel an der Universität Bourges.6) Später lebte er als Geheimer Rat in Kassel. Er starb im Mai 1590.7)

Anmerkungen

  1. Die Abbildungen der beiden Gemälde bei Riewerts/Pieper lassen keine Lesung der Inschriften zu.
  2. Maßangaben nach Riewerts/Pieper, Maler, S. 126, Nr. 150 u. 151.
  3. Wappen Pawel (zwei gekreuzte Krebsscheren). Vgl. Siebmacher/Hefner, Wappenbuch, Bd. 2, Abt. 2, S. 8 u. Tafel 6.
  4. Wappen Brackel (viergeteilter Schrägbalken). Vgl. Meier/Kämpe, Heraldische Untersuchungen 1903, S. 27.
  5. Matrikel Wittenberg, Bd. 1, S. 325a. Matrikel Ingolstadt, S. 328, Nr. 26. Nach Reidemeister, Genealogien, S. 113, studierte Pawel auch an den Universitäten Leipzig, Bologna sowie Valencia. In den Matrikeln von Leipzig und Bologna ist sein Name jedoch nicht aufgeführt.
  6. Sta Braunschweig, A IV 8, XVII Nr. 5 (Doktordiplom vom 1. Juli 1572).
  7. Biographische Angaben nach Reidemeister, Genealogien, S. 113.

Nachweise

  1. Riewerts/Pieper, Maler, S. 126, Nr. 150 u. 151, Abb. 135 u. 136.
  2. Kat. tom Ring, Bd. 2, S. 628, Abb. ebd.

Zitierhinweis:
DI 56, Stadt Braunschweig II, Nr. 544† (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di056g009k0054401.