Einleitung: Stadt Braunschweig. Kloster Riddagshausen und eingemeindete Dörfer

1. Vorwort, Vorbemerkungen und Benutzungshinweise

1.1 Vorwort

Der vorliegende Inschriftenbestand wurde im Auftrag der Inschriftenkommission der Niedersächsischen Akademie der Wissenschaften zu Göttingen erstellt. Die Arbeiten wurden zu Beginn des Jahres 2022 aufgenommen und Ende März 2023 abgeschlossen.

Im Laufe meiner Tätigkeit wurde ich von einer Reihe Pfarrerinnen und Pfarrer, Kirchenvögten, Gemeindesekretärinnen und Ortsheimatpflegern in äußerst freundlicher Weise unterstützt, die mir nicht nur Zugang zu ihren Inschriftenobjekten gewährten, sondern mich auch vor Ort auf meiner Suche nach Inschriften begleiteten sowie mit allerlei Informationen und Literaturhinweisen versorgten.

Des Weiteren danke ich dem Herzog Anton Ulrich-Museum Braunschweig, namentlich Frau Dr. Regine Marth, herzlichst für die kooperative Zusammenarbeit und den Zugang zu den im Museum befindlichen Objekten.

Zu danken ist ferner den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Niedersächsischen Landesarchivs, Abteilung Wolfenbüttel sowie des Landeskirchlichen Archivs Wolfenbüttel für ihr freundliches Entgegenkommen und der Bereitstellung der für die Bearbeitung erforderlichen Materialien.

Ein großer Dank gilt meinen Kolleginnen und Kollegen der Göttinger Arbeitsstelle, ohne deren Unterstützung der Inschriftenbestand nicht in dieser Form hätte bearbeitet werden können. Dr. Katharina Kagerer hat die lateinischen Übersetzungen geprüft, Irrtümer beseitigt sowie Übersetzungen für die anspruchsvolleren Inschriften angefertigt. Dr. Jörg H. Lampe hat alle Artikel Korrektur gelesen und einer kritischen Überprüfung unterzogen, mich mit wertvollen Hinweisen versorgt und auf Verbindungen aufmerksam gemacht. Bei der Korrektur der Register haben mich neben den Genannten Dr. Daniel Berger, Louisa-Marie Nehmer, M. A. und Ernst Leon Hahne unterstützt. Letzterer erwies sich darüber hinaus als tatkräftige Stütze auf meinen Aufnahmefahrten.

Mein ganz besonderer Dank gilt Dr. Christine Wulf, die nicht nur ihr Vertrauen in mich gesetzt hat, sondern die Entstehung des Inschriftenbestandes durch alle Phasen – von den Aufnahmefahrten bis zum letzten Korrekturgang – mit gutem Rat und tatkräftiger Unterstützung begleitet hat.

Göttingen, im März 2023 Anna Weissmüller

1.2 Vorbemerkungen und Benutzungshinweise

Die vorliegende Edition umfasst die Inschriften der in die Stadt Braunschweig eingemeindeten Ortschaften bis zum Jahr 1650. Sie dient als Ergänzung der beiden bereits erschienen Bänden zu den Inschriften der Stadt Braunschweig, deren topographische Grenze die fünf mittelalterlichen Weichbilder innerhalb der Stadtmauern umfasst.1) Für die Aufnahme der Inschriften gilt das Provenienzprinzip, d. h. es werden nur diejenigen Inschriftenobjekte berücksichtigt, die sich im Bearbeitungszeitrum in den heute zur Stadt Braunschweig gehörenden Ortschaften befunden haben. Aufgenommen wurden sowohl original erhaltene als auch kopial überlieferte Inschriften; dabei ist Vollständigkeit, so weit wie möglich, angestrebt. Die Aufnahme und Anordnung der Inschriften sowie die Einrichtung der einzelnen Artikel folgt den Richtlinien der Interakademischen Kommission für die Herausgabe der Deutschen Inschriften.2) Entsprechend wurden die Inschriften aufgenommen, die auf dauerhaften Materialien angebracht und nicht mittels Feder auf Papier oder Pergament geschrieben wurden. Ferner sind Inschriften, die aus serieller Produktion stammen oder Gegenstand anderer Spezialdisziplinen wie der Numismatik oder Sphragistik sind, ausgeklammert worden.

Der Katalogteil

Die Inschriften sind chronologisch angeordnet. Für undatierte Inschriften wurde eine möglichst enge Eingrenzung ihres Entstehungszeitraums angestrebt. Sie sind jeweils an das Ende des ermittelten Zeitraums gestellt. Konnte ein Terminus post oder ante quem ermittelt werden, ist der Katalogartikel vor oder nach dem nächstliegenden Datum eingeordnet.

Jeder Katalogartikel fasst die Inschriften eines Objekts zusammen. Die Katalogartikel sind untergliedert in Kopfzeile, Beschreibung, Wiedergabe des Inschriftentextes, Kommentar und Apparat.

Die Kopfzeile enthält die laufende Nummer, die Bezeichnung des Standortes und die Datierung(en) der Inschrift(en).

Ein Kreuz neben der laufenden Nummer kennzeichnet Inschriften, deren Original verloren ist.
†? Ein Kreuz mit Fragezeichen steht bei kopial überlieferten Inschriften, deren Original möglicherweise noch erhalten ist, aber nicht zugänglich war und folglich nicht nach Autopsie wiedergegeben werden kann.
um 1500? Ein Fragezeichen bezeichnet eine zweifelhafte Datierung.

Die Beschreibung enthält Angaben zur Ausführung der Inschrift(en) und des Inschriftenträgers, zu seinen früheren Standorten und gegebenenfalls zu den Verlustumständen. Die Beschreibung erfolgt vom Blickpunkt des Betrachters aus, nur für die Wappenbeschreibungen wird entsprechend den Regeln der heraldischen Fachsprache umgekehrt verfahren. Mehrere Inschriften auf einem Inschriftenträger werden mit A, B, C etc. bezeichnet. Für original überlieferte Inschriften werden die Maße des Inschriftenträgers, die Buchstabenhöhe (gemessen ist im Regelfall N bzw. n) und die Schriftart angegeben. Bei kopial überlieferten Inschriften ist die für die Edition maßgebliche Quelle genannt.

Der Inschriftentext ist eingerückt. Die Zeilenumbrüche des Originals werden bei der Wiedergabe der Inschriften nicht eingehalten, sondern durch Schrägstriche bezeichnet. Verse werden auch dann voneinander abgesetzt, wenn das Original den Text fortlaufend wiedergibt. Der originale Zeilenumbruch ist durch Schrägstrich gekennzeichnet.

Befinden sich mehrere mit A, B, C etc. bezeichnete Inschriften auf einem Inschriftenträger, markiert ein Kreuz hinter dem jeweiligen Buchstaben eine im Unterschied zu anderen Inschriften desselben Trägers nicht erhaltene Inschrift.
[ ] Eckige Klammern kennzeichnen bei einer original überlieferten Inschrift Textverlust oder nicht eindeutig erkennbare Buchstaben und schließen die Ergänzungen der Bearbeiterin und aus der kopialen Überlieferung ein.
[...] Eckige Klammern mit Punkten darin bezeichnen Textverlust, bei dem sich die Zahl der ausgefallenen Buchstaben einigermaßen genau bestimmen lässt. Ein Punkt steht jeweils für einen ausgefallenen Buchstaben.
[‒ ‒ ‒] Eckige Klammern mit Strichen darin stehen für Textverlust, dessen Umfang sich nicht bestimmen lässt.
( ) Abkürzungen werden in runden Klammern aufgelöst. Bei der Auflösung der Abkürzungen ist AE- oder E-Schreibung je nach Usus der Inschrift eingesetzt, ebenso U- oder V-Schreibung. Wenn die Inschrift keinen Anhaltspunkt gibt, wird bei AE nach klassischem Gebrauch verfahren, bei U nach dem Lautwert. Punkte auf der Grundlinie oder hochgestellte Punkte nach Abkürzungen werden nur dann beibehalten, wenn die Inschrift durchgehend mit Worttrennern versehen ist. Die Abkürzung einer Bibelstellenangabe innerhalb einer Inschrift wird nicht aufgelöst.
⟨...⟩ Spitze Klammern bezeichnen spätere Nachträge in Inschriften oder schließen für spätere Nachträge freigelassene Stellen ein.
‎/ Ein Schrägstrich markiert das Zeilenende.
‎// Zwei Schrägstriche markieren den Wechsel des Inschriftenfelds.
AE Die Unterstreichung zweier oder mehrerer Buchstaben bezeichnet eine Ligatur.

Fremdsprachigen Inschriften werden Übersetzungen beigegeben. Niederdeutsche Inschriften werden übersetzt, wenn sich ihr Verständnis nicht von selbst erschließt. Runde Klammern schließen in den Übersetzungen Zusätze ein, die dem Textverständnis dienen, aber keine wörtliche Entsprechung im Ausgangstext haben. Im Anschluss an die Übersetzung wird bei metrischen Inschriften das Versmaß und gegebenenfalls die Reimform angegeben. Die Wappenzeile verzeichnet die im Zusammenhang mit den Inschriften überlieferten Wappen. Bei Ahnenproben gibt das Druckbild die Anordnung der Wappen wieder. Die Wappen werden im zugehörigen Anmerkungsapparat beschrieben.

Der Kommentarteil enthält Erläuterungen zu verschiedenen mit der Inschrift oder dem Inschriftenträger zusammenhängenden Fragestellungen. Diese können sich beispielsweise auf Besonderheiten der Schrift oder des Inhalts einer Inschrift beziehen, historische oder biographische Angaben enthalten oder der Erklärung ikonographischer Zusammenhänge dienen.

Der Apparat gliedert sich in Buchstaben- und Ziffernanmerkungen sowie Nachweise der kopialen Überlieferung. Die Buchstabenanmerkungen beziehen sich auf textkritische Fragen der Inschrift. Sie enthalten abweichende Lesarten der Parallelüberlieferung, soweit diese relevant sind, und weisen auf orthographische Besonderheiten oder fehlerhafte Stellen in der Inschrift hin. Die Ziffernanmerkungen enthalten Erläuterungen und Literaturnachweise. Die am Schluss des Artikels aufgeführten Literaturangaben stellen in chronologischer Folge die wichtigsten kopialen Überlieferungen sowie ältere Editionen und Abbildungen der Inschrift zusammen. Vollständigkeit ist hier nicht angestrebt. Ist die Inschrift lediglich kopial überliefert, steht an erster Stelle die Quelle, nach der die Inschrift ediert wird.

Zitationshinweis:

DIO 7, Braunschweig III, Einleitung, 1. Vorwort, Vorbemerkungen und Benutzungshinweise (Anna Weissmüller), in: www.inschriften.net,   urn:nbn:de:0238-dio007g003e008.

  1. Siehe DI 35 (Stadt Braunschweig I) und DI 56 (Stadt Braunschweig II). »
  2. Vgl. www.inschriften.net/projekt/richtlinien/edition.html»