Die Inschriften der Stadt Braunschweig bis 1528

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 35: Stadt Braunschweig I (1993)

Nr. 376† Marienspital (1521?)

Beschreibung

Andachtsbild; Stein. An der nördlichen Außenseite der Kirche des Marienspitals (an der Straße ‚Hinter Liebfrauen‘) befanden sich vor 1785 zwei im Halbrelief bearbeitete Steine von nicht näher überlieferter Größe. Dieser zweite Stein (vgl. Nr. 375) zeigte in den oberen beiden Dritteln den Gekreuzigten mit Maria und Johannes, im unteren Drittel befand sich eine zweizeilige Inschrift. Zwischen den beiden ersten Wörtern eine Ranke als Worttrenner. Die Kirche wurde 1784 abgerissen, beide Steine sind nicht erhalten.

Inschrift nach Slg. Sack.

  1. Salue · crux · dig(na) · sup(er) · q(ua)m ·lignaa) · benigna ·Tu · me · co(n)signa · moriar · ne · morte · maligna ·

Übersetzung:

Sei gegrüßt, würdiges Kreuz, wohltätig vor allem (anderen) Holz. Segne mich, daß ich nicht eines bösen Todes sterbe.

Versmaß: Zwei Hexameter mit Zäsur- und Endreim, der erste prosodisch fehlerhaft.

Kommentar

Das Andachtsbild stand wahrscheinlich zu dem nebenstehenden Grabstein des Priesters Hermann Blavoth in Beziehung.

Textkritischer Apparat

  1. signa Sack. Seine Lesung ist im Hinblick auf das vielfach verwendete Motiv des lignum crucis gebessert; vgl. Analecta Hymnica 10, Sequentiae ineditae, Nr. 24, S. 26; 53, Thesauri hymnologici prosarium 1, Nr. 82, S. 144; 54, Thesauri hymnologici prosarium 2.1, Nr. 6, S. 12 u. ö.; siehe auch Nr. 200.

Nachweise

  1. Sack, H V, 135, S. 105.

Zitierhinweis:
DI 35, Stadt Braunschweig I, Nr. 376† (Andrea Boockmann), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di035g005k0037604.