Die Inschriften der Stadt Braunschweig bis 1528

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 35: Stadt Braunschweig I (1993)

Nr. 375† Marienspital 1521

Beschreibung

Grabstein des Priesters Hermann Blavoth. Der Stein befand sich bis zum Abriß der Kirche des Marienspitals 1785 an der nördlichen Außenwand hinter der Straße Liebfrauen, neben einem steinernen Andachtsbild (Nr. 376), und war wie dieses an der Mauer aufgerichtet. Im oberen Teil des hochrechteckigen Steins war in einem Rahmen der Priester kniend abgebildet. Die Inschrift befand sich in drei Zeilen im unteren Drittel des Steines.

Inschrift nach Slg. Sack.

Schriftart(en): Gotische Minuskel mit Versalien.

  1. Anno · d(omi)ni · m° · ccccc° · xxj · Obyta) / herman(nus) + blavoth · presbiterb) · hic · se/pultus · C(u)i(us) · a(n)i(m)a · req(ui)escat · in · pace · Amen

Übersetzung:

Im Jahr des Herrn 1521 starb der Priester Hermann Blavoth. Er ist hier begraben, seine Seele ruhe in Frieden. Amen.

Kommentar

Hermann Blavoth war 1519–1521 Dechant des Kalands St. Matthäi1). Ob der Grabstein zu dem danebengesetzten Andachtsbild in Beziehung steht, möglicherweise sogar von demselben Hermann gestiftet wurde, ist nicht sicher überliefert. Die von Sack in beiden Fällen nachgezeichnete Schrift schließt eine gleichzeitige Herstellung beider Steine nicht aus. Noch auffallender ist die gleiche Anordnung der bildlichen Darstellung in den oberen beiden Dritteln und der Schrift im unteren Drittel bei beiden Steinen.

Textkritischer Apparat

  1. Großes mit einer vorgesetzten Zierleiste geschmücktes O.
  2. p in presbiter, sepultus, pace jeweils mit Kürzungszeichen versehen, obgleich keine Abbreviaturen vorliegen. Möglicherweise auch Abschriftfehler von Sack.

Anmerkungen

  1. Dürre, S. 556.

Nachweise

  1. Abb. und Lit.: Sack, H V, 135, S. 105.

Zitierhinweis:
DI 35, Stadt Braunschweig I, Nr. 375† (Andrea Boockmann), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di035g005k0037507.