Die Inschriften der Stadt Braunschweig bis 1528

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 35: Stadt Braunschweig I (1993)

Nr. 367† Dom St. Blasii 1519

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Beschreibung

Steintafel; im Innern der im Kreuzgang des Domes gelegenen, 1839 abgerissenen Annenkapelle in der Ostwand. Unter den ersten sechs Zeilen der Inschrift war das schrägrechts geneigte Wappen des Stifters eingehauen, so daß die folgenden vier Zeilen durch das in der Mitte befindliche Wappen gespalten waren.

Inschrift nach Slg. Sack.

Stadtarchiv Braunschweig [1/1]

  1. Anno · d(omi)ni · M° · V° / XIX · wulbrand(us) / van · obergen · do(m)/prowest · tho · osen/brugge · Brunsw(ik) / hildense(m) · embeck · / fundatora) / du(s) ser / Cappe/lenb)

Wappen:
Oberg (zwei auf der Spitze stehende Rhomben)1).

Kommentar

Wulbrand von Oberg wurde 1494 Propst des Braunschweiger Stiftes St. Blasii. 1518 ist er auch als Dompropst von Osnabrück, Propst der Stifte St. Alexandri in Einbeck und St. Mauritius vor Hildesheim sowie als Propst des Klosters Wienhausen nachgewiesen2). Als Ausstattung der Kapelle stiftete er zwei Kommenden aus dem Zehnten in Ohrum, dazu ein Kapital von 400 Gulden. Der ältere der beiden Kommendatisten sollte als Rektor der Kapelle fungieren3). 1537 wurde der Annenkapelle noch eine dritte Kommende durch den Braunschweiger Bürger Johann Schorkop hinzugefügt4).

Textkritischer Apparat

  1. Ab hier Trennung der Wörter durch das in die Mitte gesetzte Wappen.
  2. Der Beginn der Zeile (vor dem Wappen) durch eine Schmuckranke markiert.

Anmerkungen

  1. Kämpe, Wappenbuch IV, S. 1.
  2. Vgl. Döll, S. 141.
  3. Vgl. ebd., S. 177, 264.
  4. Vielleicht der Neustädter Ratsherr Hans Schorkop (vgl. Nr. 363).

Nachweise

  1. Sack, H V, 129, S. 76f.; Rehtmeyer, Kirchen-Historie 1, S. 100; Ribbentrop 1, S. 179; Görges, 1834, S. 48f.

Zitierhinweis:
DI 35, Stadt Braunschweig I, Nr. 367† (Andrea Boockmann), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di035g005k0036705.