Die Inschriften der Stadt Braunschweig bis 1528

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 35: Stadt Braunschweig I (1993)

Nr. 356† Dom St. Blasii nach 1514

Beschreibung

Hölzerne Tafel, mit Pergament bespannt. Sie hing bis zum Anfang des 18. Jahrhunderts am Pfeiler zur Rechten des Grabmals Heinrichs des Löwen und Mathildes1). Als Rehtmeyer 1707 seine ‚Braunschweigische Kirchengeschichte‘ schrieb, war sie jedoch bereits abgehängt und in die Sakristei gestellt worden2). Ein Jahrhundert später war sie verschollen3). Der Text ist viermal vollständig überliefert4); auf formale Merkmale der Beschriftung geht keiner der Abschreiber ein. Die letzte Eintragung auf der Tafel nennt ein Ereignis des Jahres 1514; nach sprachlichen und inhaltlichen Merkmalen ist sie dem Stil der städtischen Chroniken des späten 15. Jahrhunderts verwandt5). Zu datieren wäre sie zwischen 1514 und 15206).

Inschrift nach Rehtmeyer7).

  1. In düßer nafolgenden Scrifft vint man vortekent de Stifftunge der KerckenSanctia) Blasii und wath vor Heren und Forstinnen alhier begraven mit derJahrtal up dat kortste vorvatetAlse me[n] scref na Goddes Gebort achtehundert und eyn und sestichb) hefft5Hertoge Danckqvorth tho sassen erstlik düße Borch bemuret undeDanckqvorderode geheten unde nömen latenAnno dusent dertich is de Kerke Danckqvoderode in de Ere der hilligenApostelen Petri und Pauli gewihet worden van Godehardo dem verteindenBischoppe tho Hildensenc)10Anno dusent hundert XVII is gestorven Gertrudis Marcgraven EggebrechtesDochter tho Bronswigk in de Kercken begraven worden Se hefft Sanct AuctorsLichnam von Trered) tho Bronswigk gebrachtAnno MC LXXII hefft Herthoge Hinrik de Lauwe de olden Kerken upDanckquorderode in de Ere Sanct Peters unde Pauls gewiget laten afbreken15unde einen nigene) Dohm in de Ere Sanct Blasius und Sanct Johannes Baptistenlaten uprichten unde ock de twe Cappellen Sanct Jürgen und Sanct Gertrudensampt anderen drepliken Gebuwethen dusser Stadt angerichtetf) In düssensülven Jare is ock de Lauwenstein tho einer ewigen Gedechtnisse van HerthogenHinriken upgerichtet worden20Anno dusent C XCV is gestorven de woldige und stritbare Förste HerthogeHinrick de Lauwe am Awende Jacobi Ap(osto)li unde in dem Dohm thoBronswickg) begraven wordenAnno MCC VIII is gestorven de Dorchluchtige Forstinne Fruwe Beatrix einh)Dochter des Romischen Konninges Philippi unde ein Gemal Kaiser Ottens des25verden ein Here tho Brunswick unde alhier in de Kercken begraven wordenAnno dusent CC XVIII is tho der Hartzborch de grotmechtige Kayser Ottodes Namens de Verde ein Here tho Brunswick Herthogen Hinricken desLauwen Sone gestorven unde in de Kercken Sancti Blasii binnen Brunswickbegraven worden30Anno dusent CC XXVII hefft Paltzgrave Hinrick ein Here tho Brunswick undeKaiser Otten Broder sinen lesten Dach in God besloten und allhier by sineVorelderen begraven wordenAnno dusent CC LII is afghescheden van dussen Ertrike Otto de erste Hertogeto Bronswick und Luneborch etc unde in de Kercken Sancti Blasii begraven Bi35dusses Forsten Tiden hefft de Herschop den Namen tho Sassen verloren undedes Kores unde dat Korforstendom Sassen wart Graven Albrechte to Anholtvan dem Kayser ghegeven unde warth belent mit dem roden Swerde welkesalles to vorn den Hern to Brunswick gehorde sünder bi düsses HertogenOtteni) Tiden darvan verloren worden40Anno dusent thwehundeetk) LXXVIII starff Hertoge Albrecht de Grotegenomet de Tidt sines Levendes mede mannigliken Krigen beladen und is toSanct Blasien begravenAnno dusent CC XCII hefft gheendiget sinen lesten Dach Hertoch WilhelmHertogen Albrechts Sone und in den Dom tho Bronswigk begraven By düsses45Heren Tiden is dat Forstendom Bronswik in dre Deel gedelt und gheschedenwordenAnno dusent CCC ym LXXIII na manniger Nedderlage und verlorneSlachtungen bleff Hertoge Magnus to Bronswigk etck) twischen Dester undLaine van Graven Otten van Schomborg bestreden in der Slachtunge doyt und50wart begraven to Sant Blasio inm) BronswigkAnno dusent CCCC was eine Vorsammlunge der Korforsten umme derErwelunge eines Kaysers tho Francfort unden) de maisten Stimmen dersülvenErwelungeo) gefallen up Hertogen Frederikenp) to Bronswigk und Lunenborchdorch Insperungk averstq) des Bischoppes van Mentzr) viendliks) van ander55gangen is Hertoge Frederick in gudem sekeren Geleide bi Frisler ersteken undin dem Dom to Bronswigk begravenAnno MCCCC XXVII is Cecilia ein geborn Markgravinne und HertochWilhelms genomet de Godes Ko Gemal gestorven und in de Borch begravenworden60Anno dusent CCCC LXVIIIt) is gestorven Metildau) geborn van SchomborchHertoch Wilhelms ander Gemal und to Sant Blasien bestediget wordenAnno dusent CCCC LXXI is alhier in de Kercken begraven Forstinne Helenaeyn geborn van Cleve und Hertogen Hinrikes Lappenkrich genomet GemalAnno M CCCC LXXXII hefft sinen lesten Dach besloten Hertoch Wilhelm65Goddes ko eyn ernstliker berompter Krigesforste de by sinen Dagen sevenweldichlike Hovetstride erovert und gewunnen und um Sanct Jacobs Dach inden Dom to Bronswiek begraven wordenAnno M CCCCC XIIII am Avende Johannis Baptiste hefft Hertoch Hinrick deOlder von einen berompten Krigesforsten sinen lesten Dach in Fresland75geendiget und alhir tho Sunte Blasien begraven worden

Übersetzung:

In dieser nachfolgenden Schrift findet man die Stiftungen der Kirche St. Blasii verzeichnet und welche Herren und Fürstinnen hier begraben liegen, mit der Jahreszahl kurz aufgeführt.

Als man (das Jahr) 861 nach Gottes Geburt schrieb, hat Herzog Dankward in Sachsen erstmals diese Burg mit einer Mauer versehen und Dankwarderode heißen und nennen lassen.

Im Jahr 1030 ist die Kirche (von) Dankwarderode zur Verehrung der hll. Apostel Petrus und Paulus von Godehard, dem vierzehnten Bischof zu Hildesheim, geweiht worden.

Im Jahr 1117 ist Gertrud, die Tochter des Markgrafen Egbert, gestorben (und) in der Kirche von Braunschweig begraben worden. Sie hat den Leichnam des hl. Auctor von Trier nach Braunschweig gebracht.

Im Jahr 1172 hat Herzog Heinrich der Löwe die alte, Petrus und Paulus geweihte Kirche auf Dankwarderode abbrechen lassen und einen neuen Dom zur Verehrung des hl. Blasius und Johannes d. T. errichten lassen, und er hat auch die beiden Kapellen des hl. Georg und der hl. Gertrud mitsamt anderen ausgezeichneten Gebäuden dieser Stadt errichtet. Im selben Jahr ist auch der Löwen-Stein zum ewigen Gedächtnis von Herzog Heinrich aufgestellt worden.

Im Jahr 1195 ist dieser mächtige und streitbare Fürst, Herzog Heinrich der Löwe, am Tag vor dem Tag des Apostels Jacobus (24. 7.) gestorben und im Dom zu Braunschweig begraben worden.

Im Jahr 1208 ist die erlauchte Fürstin Frau Beatrix gestorben, eine Tochter des römischen Königs Philipp und Gemahlin Kaiser Ottos IV., (der) ein Herr zu Braunschweig (war), und (sie) ist hier in der Kirche begraben worden.

Im Jahr 1218 ist auf der Harzburg der sehr mächtige Kaiser Otto, der vierte dieses Namens, ein Herr zu Braunschweig, der Sohn Heinrichs des Löwen, gestorben und in der Kirche St. Blasii in Braunschweig begraben worden.

Im Jahr 1227 hat Pfalzgraf Heinrich, ein Herr zu Braunschweig und Bruder Kaiser Ottos, seinen letzten Tag in Gott beschlossen und (ist) hier bei seinen Vorfahren begraben worden.

Im Jahr 1252 ist von dieser Erde verschieden Otto, der erste Herzog von Braunschweig und Lüneburg etc. und in der Kirche St. Blasii begraben worden. Zu Lebzeiten dieses Fürsten hat die Herrschaft den Namen Sachsen und die Kurwürde verloren und das Kurfürstentum Sachsen wurde vom Kaiser dem Grafen Albrecht von Anhalt gegeben und (er wurde) mit dem roten Schwert belehnt, was alles vorher den Herren zu Braunschweig gehörte, ihnen aber zu Lebzeiten dieses Herzogs Otto verloren ging.

Im Jahr 1278 starb Herzog Albrecht, genannt der Große, der sich zeit seines Lebens mit vielen Kriegen belastete, und (er) ist in St. Blasii begraben (worden).

Im Jahr 1292 hat Herzog Wilhelm, Sohn Herzog Albrechts, seinen letzten Tag beschlossen und ist im Dom zu Braunschweig begraben. Zu Lebzeiten dieses Herrschers ist das Fürstentum Braunschweig in drei Teile aufgeteilt und auseinandergetrennt worden.

Im Jahr 1373, nach vielen Niederlagen und verlorenen Schlachten, blieb Herzog Magnus von Braunschweig etc. tot in der Schlacht zwischen Deister und Leine im Kampf mit Graf Otto von Schaumburg und wurde zu St. Blasii in Braunschweig begraben.

Im Jahr 1400 war eine Versammlung der Kurfürsten in Frankfurt wegen der Wahl eines Kaisers, und die meisten Stimmen bei dieser Wahl fielen auf Herzog Friedrich von Braunschweig und Lüneburg; wegen eines Widerspruchs des Mainzer Bischofs (ist man) in Feindschaft auseinander gegangen und Herzog Friedrich ist trotz guten, sicheren Geleits bei Fritzlar erstochen und im Dom zu Braunschweig begraben (worden).

Im Jahr 1427 ist Cecilia, eine Markgräfin von Geburt und Gemahlin Herzog Wilhelms, (der) ‚Gottes Kuh‘ genannt (wurde), gestorben und in der Burg begraben worden.

Im Jahr 1468 ist Mathilde, gebürtig von Schaumburg, die zweite Gemahlin Herzog Wilhelms, gestorben und in St. Blasii bestattet worden.

Im Jahr 1471 ist hier in der Kirche Fürstin Helena, gebürtig von Kleve und Gemahlin Herzog Heinrichs genannt ‚Lappenkrich‘, begraben worden.

Im Jahr 1482 hat Herzog Wilhelm, ‚Gottes Kuh‘, seinen letzten Tag beschlossen, ein strenger, berühmter Kriegsherr, der zu seinen Lebzeiten sieben große Hauptschlachten gewonnen (hat), und (er ist) am St. Iacobustag (25. 7.) im Dom zu Braunschweig begraben worden.

Im Jahr 1514 am Tag vor Johannes d. T. (23. 6.) hat Herzog Heinrich der Ältere, ein berühmter Kriegsherr, seinen letzten Tag in Friesland beschlossen und (ist) hier in St. Blasii begraben worden.

Kommentar

Zum Jahr 861 (Z. 4): Zur Gründungstradition Braunschweigs vgl. Einleitung, Kapitel 2.1 Die Inschriften aus dem Umkreis Heinrichs des Löwen.. und Nr. 368, wo die Jahreszahl 861 im Jahr 1519 in gleicher Form wie auf der im Dom hängenden Tafel geschrieben wurde. Außer Görges, dem das Fehlen des Sterbedatums der Herzogin Mathilde (1189) auffiel, hat keiner der Abschreiber der Tafel deren Unvollständigkeit moniert. Für gleichermaßen auffällig könnte man auch das Fehlen des Sterbedatums Herzog Ottos des Milden (1334) halten, auf den der Anbau des südlichen Seitenschiffs zurückgeht und dessen Grabkapelle sich dort befand.

Zum Jahr 1208 (Z. 23): Kaiserin Beatrix starb am 11. August 1212. Das falsche Todesjahr 1208 findet sich sowohl im ‚Chronicon Brunsvicensium picturatum‘ als auch auf der Tumba der welfischen Fürsten im Braunschweiger Dom, die Herzog Anton Ulrich im Jahr 1707 errichtete.

Zum Jahr 1252 (Z. 33): Der Verfasser datiert den Verlust des Herzogtums Sachsen in die Regierungszeit Herzog Ottos (1227–1252) und übergeht damit die Tatsache, daß die Herzogtümer Sachsen und Bayern schon Heinrich dem Löwen 1180 aberkannt wurden. Jedoch führte Pfalzgraf Heinrich, der älteste Sohn Heinrichs des Löwen, den Titel dux Saxoniae zunächst wohl durch eine Verleihung dieses Titels von seinem Bruder, Kaiser Otto IV., seit 1219 offenbar gemäß eines Vertrages mit Kaiser Friedrich II. Herzog Otto das Kind nannte sich seit 1227 nicht mehr dux Saxoniae8). 1235 wurde Herzog Otto von Kaiser Friedrich II. auf dem Reichstag zu Mainz mit dem Herzogtum Braunschweig belehnt. Die Kurwürde, die auf der Tafel ebenfalls als verloren erwähnt wird, hat das welfische Fürstenhaus vor 1692 nicht innegehabt.

Zum Jahr 1400 (Z. 51): Herzog Friedrich von Braunschweig wurde am 5. Juni 1400 bei Fritzlar getötet. Daß seine Wahl zum deutschen König vorherging, meinte nicht nur das ‚Chronicon Brunsvicensium picturatum‘; noch Rehtmeyer behauptet es9). Erst die Beschäftigung mit den zahlreich vorliegenden Urkunden im 19. Jahrhundert hat etwas Licht in den aufsehenerregenden Mordfall und die vorhergehenden Ereignisse gebracht10).

Zum Jahr 1427 (Z. 57): Auch dieses falsche Datum geht ganz offensichtlich auf eine 1427 überschriebene Nachricht aus dem ‚Chronicon picturatum‘ zurück, wo zum gleichen Jahr die Verheiratung Herzog Wilhelms mit Markgräfin Cecilia von Brandenburg, ihr Tod und Herzog Wilhelms zweite Heirat11) vermerkt werden. Noch Rehtmeyer übernimmt diesen Fehler12). Cecilia ist aber zumindest 1431 noch am Leben und als Mutter zweier Söhne nachgewiesen13).

Zum Jahr 1482 (Z. 64): Vgl. die Gedenktafeln für Herzog Wilhelm d. Ä. (Nr. 294). Der Text der Tafel folgt im Wortlaut auffällig dem annalistischen Schema des 1492 erstmals gedruckten ‚Chronicon Brunsvicensium picturatum‘14). Fast wörtlich wird aus der Chronik die Erbauung der Stiftskirche durch Heinrich den Löwen und die Umwallung des Hagen übernommen; ebenso das Jahr 1172 für die Errichtung des Löwensteins15). Auch bei der Darstellung des Mordes an Herzog Friedrich von Braunschweig-Lüneburg 1400 bei Fritzlar lehnen sich einige Formulierungen der Tafel an den Text der Chronik an16). Nicht aus der Chronik entnommen ist jedoch die Erklärung zum Verlust des Herzogtums Sachsen bei der Nennung des Todesdatums Herzog Ottos 1252. Am auffälligsten ist die Übernahme einiger irrtümlicher Daten. Sowohl das Todesdatum des Gemahlin Kaiser Ottos IV., Beatrix, als auch das der Gemahlin Wilhelms des Älteren, Cecilia, entspricht nicht den historisch nachgewiesenen Lebensdaten.

Beide Irrtümer kehren auch auf der Tumba-Inschrift von 1707 wieder, die Herzog Anton Ulrich nach Aufhebung der Fürstengräber im Dom über die gesammelten Überreste seiner Vorfahren setzen ließ. Die Namensliste der Tumba folgt ohne Ausnahme der Reihe der verstorbenen Fürsten und Fürstinnen auf der Tafel und setzt nur Herzog Wilhelm d. Ä. seinen beiden verstorbenen Gemahlinnen voraus. Ein zusätzlicher Name ist hinzugefügt worden, derjenige der Herzogin Mathilde, Gemahlin Heinrichs des Löwen. Ihr auf der Tumba genanntes Todesdatum 1187 entspricht wieder der fehlerhaften Chronologie der Braunschweiger Bilderchronik17).

Es ist danach anzunehmen, daß sich die oder der Verfasser der Tumba-Inschrift von 1707 an die auf der Fürstentafel angegebenen altüberlieferten Daten hielten. Inschriften der Fürstengräber sind nicht überliefert. Sie waren zu dieser Zeit möglicherweise nicht mehr lesbar, oder es waren diese Fürstengräber traditionell ohne Inschriften, da ja auch das Grabmal Heinrichs des Löwen und seiner Gemahlin keine Inschrift trug. Der Text der Tafel, die im Mittelschiff über den Fürstengräbern hing, wäre dann als Nekrolog anzusehen, der die fehlenden Grabinschriften ersetzen sollte18).

Textkritischer Apparat

  1. Mader/Leibniz stets S.
  2. Mader/Leibniz/Görges arabische Zahlen.
  3. Hildesheim Mader/Leibniz.
  4. Trire Mader/Leibniz.
  5. eigenen Mader/Leibniz.
  6. Mader/Leibniz fügen hinzu: den Hagen bemuren laten.
  7. tho Bronswick fehlt Mader/Leibniz.
  8. Fehlt Mader/Leibniz.
  9. Fehlt Mader/Leibniz.
  10. Sic; Rehtmeyer.
  11. Fehlt Mader/Leibniz.
  12. binnen Mader/Leibniz.
  13. under Mader/Leibniz.
  14. Fehlt Mader/Leibniz.
  15. Mader/Leibniz fügen hinzu: Hertogen.
  16. Fehlt Mader/Leibniz.
  17. Meintz Mader/Leibniz.
  18. unentlick Rehtmeyer; gebessert nach Mader/Leibniz.
  19. 1462 Mader/Leibniz.
  20. Mechtild Mader/Leibniz.

Anmerkungen

  1. Joachim J. Mader, Antiquitates Brunsvicenses, hoc est illustrium monumentorum, serenissimae augustissimaeque domus Brunsvigio Luneburgicae (...), Helmstedt 1678, S. 173: „Copia einer alten auff Pergamen geschriebenen Taffel, so im Duhm zu Braunschweig gegen Hertzog Heinrich des Lewen Begräbniß öffentlich hanget.“
  2. Rehtmeyer vermerkt in seiner Kirchen-Historie 1, S. 86: „Die alte Taffel, so jetzo unten in der neuen Sacristey stehet, und in der Beilage zu lesen ist ...“ In den ‚Addenda et Corrigenda‘, o. S., bemerkt er jedoch: „Die alte Tafel in der Kirchen S. Blasii ist nach der letzten Renovierung öffentlich am Pfeiler aufgehänget.“
  3. Görges, 1815, S. 15: „Von dieser alten Tafel, die Rehtmeyer noch 1707 an dem Pfeiler hängen sah, findet man jetzt keine Spur mehr.“
  4. Überliefert von Mader, S. 173–176, Leibniz (Tabula S. Blasii, SrB 3, S. 148), Rehtmeyer, Kirchen-Historie, Beilagen zu Teil 1 (6. Kapitel), S. 88–90 und Görges, 1815, S. 12–15. Sie ist aber offensichtlich nur zweimal vom Original abgeschrieben worden: zunächst von Mader, 1687; dessen Abschrift Leibniz übernahm; zum zweiten Mal von Rehtmeyer, 1707, dessen Abschrift Görges wörtlich übernahm.
  5. Nach Beurteilung und Auskunft von Herbert Blume, Braunschweig.
  6. Neumann, S. 10, datiert sie auf 1515 ohne Angabe der Quelle.
  7. Rehtmeyer (wie Anm. 4) hat, z.B. was die originale Schreibung der Jahreszahlen angeht, den Text ganz offensichtlich weniger verändert als Mader und Leibniz.
  8. Die Verleugnung, fast Vertuschung des Sturzes Heinrichs des Löwen und des Verlustes der Herzogtümer Sachsen und Bayern stimmt mit der Beobachtung Frieds, S. 77f., überein, daß seit der an Otto IV. anknüpfenden welfischen Tradition über den in seinen politischen Plänen gescheiterten Herzog „Schweigen gebreitet werden soll“. Die Übertragung des Titels ‚Herzog von Sachsen‘ auf den Pfalzgrafen Heinrich erfolgte 1198 durch Otto IV.; vgl. Hucker, S. 360–366. Heinrich hat jedoch die Hoheitsrechte im Herzogtum Sachsen nie wahrnehmen können.
  9. Rehtmeyer, Chronica, S. 677. Conrad Bothe, Chronicon Brunsvicensium picturatum, SrB 3, S. 277–425, hier S. 393: so was de kore gevallen upp Hertoghen Fredericke to Brunswick unde Lunenborch, de dar ock sulvest to der stidde was. Zu ihrer Verbreitung, historiographischen Einordnung und der Frage nach dem Verfasser vgl. Karl Stackmann, Die Stadt in der norddeutschen Welt- und Landeschronik des 13. bis 16. Jahrhunderts, in: Josef Fleckenstein (Hg.), Über Bürger, Stadt und städtische Literatur im Mittelalter, Göttingen 1980 (Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften in Göttingen, Phil.-Hist. Klasse, 3. Folge, Nr. 121), S. 289–310, hier bes. S. 293f., 299–305. – Die Bezeichnung ‚Bilderchronik‘ ist hier übernommen worden.
  10. Wilhelm Havemann, Der Mord Herzog Friedrichs von Braunschweig-Lüneburg, in: Archiv des Historischen Vereins für Niedersachsen, 1847, S. 348–372; Deutsche Reichstagsakten unter König Wenzel, 3. Abteilung: 1397–1400, hg. von Julius Weizsäcker, Göttingen 21956 (Deutsche Reichstagsakten, Bd. 3), S. 227f. und Nr. 186–196, S. 234–245.
  11. Chronicon Brunsvicensium picturatum (wie Anm. 9), S. 401.
  12. Rehtmeyer, Chronica, S. 734.
  13. Ebd., S. 718; Havemann 1, S. 667f.; Heinemann 2, S. 198.
  14. Chronicon Brunsvicensium picturatum, S. 348.
  15. Ebd.
  16. Ebd., S. 393.
  17. Mathildes Tod (28.61189) wird dort auf Ostern 1187 datiert; ebd., S. 351.
  18. Vgl. Einleitung, Kapitel 2.3 Übersicht über die Kirchen, Stifte, Klöster und Kapellen.

Nachweise

  1. Rehtmeyer, Kirchen-Historie 1, S. 86 und ebd., Beilagen zu Teil 1 (6. Kapitel), S. 88–90; Mader, S. 173–176; Tabula S. Blasii, SrB 3, S. 148; Görges, 1815, S. 12–15.

Zitierhinweis:
DI 35, Stadt Braunschweig I, Nr. 356† (Andrea Boockmann), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di035g005k0035602.