Die Inschriften der Stadt Braunschweig bis 1528

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 35: Stadt Braunschweig I (1993)

Nr. 321 Dom St. Blasii 1506

Beschreibung

Glocke Katharina, im Glockenhaus. Äußere Gestaltung und Inschriftenornamentbänder wie Nr. 320 (Anna). Die Inschrift verläuft einzeilig zwischen zwei schmalen Stegen. Als Worttrenner dienen Lilien. Auf der Flanke das Relief der hl. Katharina mit dem zerbrochenen Rad zur rechten Seite und dem Schwert in der linken Hand. Sie ist auf den Rücken eines liegenden Mannes gestellt (Kaiser Maxentius?), dessen Kopf mit Hut oder Krone bedeckt ist1). Auf der gegenüberliegenden Seite der Flanke befindet sich – wie auf Nr. 322 (Kaspar) – das Sternbild des Schützen.

Inschrift nach Slg. Sack.

Maße: Dm.: 66 cm.

Schriftart(en): Gotische Minuskel mit Versalien.

  1. + Cantoa) · quod · possum · noscasb) · dicor · katerinac) ·hinricus · Campis · me · fecit · anno · m° · d · ui°

Übersetzung:

Ich singe, was ich kann. Wisse, ich bin Katharina genannt. Heinrich von Kampen machte mich im Jahr 1506.

Versmaß: Erste Zeile ein Hexameter.

Textkritischer Apparat

  1. Tant Pfeifer.
  2. nossas Pfeifer.
  3. Katerine Sack.

Anmerkungen

  1. Quast spricht von einem Dämon, wahrscheinlicher ist die Gestalt des überwundenen heidnischen Kaisers; Hach, Abb. 154. Das gleiche Motiv in anderer Ausformung auf Glocken in Klütz, vgl. Hach, Abb. 124, und Perleberg, vgl. ebd., Abb. 133.

Nachweise

  1. Sack, H V, 129, o. S.; Pfeifer, 1927/1928, S. 73; Quast, S. 48.

Zitierhinweis:
DI 35, Stadt Braunschweig I, Nr. 321 (Andrea Boockmann), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di035g005k0032109.