Die Inschriften der Stadt Braunschweig bis 1528

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 35: Stadt Braunschweig I (1993)

Nr. 223† Eiermarkt 7 (ass. 450) 1484

Beschreibung

Hausinschrift. Das zweigeschossige Fachwerkhaus trug die Baudatierung auf der Schwelle des zweiten Geschosses zwischen zwei Wappen. Über der Haustür der Vorderseite befand sich ein viereckiger Wappenstein mit einem Wappen von 1576; im Hof ferner zwei Wappen von 16221). Das Haus wurde 1779 abgerissen, an seine Stelle trat 1780 ein klassizistischer Neubau von C. Ch. W. Fleischer. Im 19. und 20. Jahrhundert befand sich in diesem Haus der sog. Kombinierte Konvent2).

Inschrift nach Slg. Sack.

  1. Anno d(omi)ni M CCCC LXXXIV in die viti

Übersetzung:

Im Jahr des Herrn 1484 am Vitustag (14. 6.)

Wappen:
Tile von der Leine (links)3), Margarete Kale (rechts)4); Pralle5), Klocke, Ram6).

Kommentar

Tile von der Leine, Erbauer des Hauses, besaß das Grundstück seit 1484; Margarete Kale war seine Ehefrau. Die Familie bewohnte das Haus bis 15447).

Anmerkungen

  1. Die Daten sind nicht inschriftlich gesichert; vgl. Meier/Kämpe, 1903, S. 26.
  2. Kombiniert wurden die Huneborstel-, Giebel-, Annen-, Herrendorfstiftungen, dazu kam die Stiftung aus dem ehemaligen Johanniterkonvent; vgl. Meier/Steinacker, 1926, S. 39.
  3. Meier/Kämpe, 1903, S. 26; Reidemeister, S. 87, 103.
  4. Kämpe, Wappenbuch II, S. 141.
  5. Meier/Kämpe, 1903, S. 26.
  6. Ebd.
  7. Reidemeister, S. 103. Die Familien von der Leine, Kale und Pralle gehörten zum Patriziat, vgl. Spieß, 1970, S. 141f., 157, 181f.

Nachweise

  1. Sack, H V, 90, S. 6; H. Meier, 1897, S. 29; Meier/Steinacker, 1926, S. 39, 77; Steinacker, Katalog; wie Anm. 1, 3, 4.

Zitierhinweis:
DI 35, Stadt Braunschweig I, Nr. 223† (Andrea Boockmann), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di035g005k0022308.