Die Inschriften der Stadt Braunschweig bis 1528

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 35: Stadt Braunschweig I (1993)

Nr. 166† St. Michaelis 1469

Beschreibung

Bauinschrift. Sie war an einer Innenwand der in das südöstliche Seitenschiffjoch eingebauten Sakristei der Michaeliskirche kurz vor 1852 noch zu sehen. Die Art der Beschriftung ist nicht überliefert, doch läßt die Abschrift des Textes in einem dreizeiligen, sich nach unten verjüngenden Block auf einen rechteckigen oder trapezförmigen Inschriftenstein oder eine in der Wand befestigte Platte schließen.

Inschrift nach Slg. Sack und Schiller.

Schriftart(en): Gotische Minuskel.

  1. anno m cccc lxix / do wart dut ghe/rhus welvet1)

Kommentar

Die Bezeichnungen gerehus oder gerekammer für den Raum, in dem die priesterlichen Gewänder aufbewahrt wurden, sind im niederdeutschen Sprachraum allgemein verbreitet2). Die Sakristei im südöstlichen Chornebenjoch wurde in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts bei der Erweiterung der bisher einschiffigen Hallenkirche um je drei Seitenschiffjoche eingebaut. Die Einwölbung des Raumes mit einem einfachen Kreuzrippengewölbe wurde, wie die Inschrift besagt, erst etwa hundert Jahre später in einer Bauphase vorgenommen, in der auch die Außengestaltung der Kirche die noch heute sichtbare Form bekam3).

Anmerkungen

  1. ‚eingewölbt‘; vgl. Nr. 158.
  2. Vgl. Schiller/Lübben 2, S. 67bf.
  3. Dorn, S. 237.

Nachweise

  1. Sack, H V, 140, S. 24; Schiller, 1852, S. 3; Meier/Steinacker, 1926, S. 36; Mack, 1952, S. 208; Wernsdorff, S. 24.

Zitierhinweis:
DI 35, Stadt Braunschweig I, Nr. 166† (Andrea Boockmann), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di035g005k0016608.