Die Inschriften der Stadt Braunschweig bis 1528

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 35: Stadt Braunschweig I (1993)

Nr. 127 St. Magni 2. V. 15. Jh.

Beschreibung

Epitaph von Heinrich Ruschenberg und Sohn. Es besteht aus einem Relief und einer Schrifttafel, die wahrscheinlich um 1430 von beiden gestiftet und an nicht bekanntem Ort in oder an der Magnikirche aufgestellt wurden. Beim Chorumbau der Magnikirche 1447–1475 wurden beide Steine nebeneinander in die östliche Außenseite des hohen Chores etwas über Kopfhöhe eingemauert. 1981 wurde bei der Renovierung der Kirche das stark verwitterte Relief und die dazugehörige Inschrift in die nördliche innere Chorabschlußwand der Kirche versetzt. Das jetzt oberhalb der Inschrift befindliche Relief läßt den Gekreuzigten und neben dem Kreuz stehend Maria und Johannes erkennen, darunter kniend zwei Gestalten, wohl die Stifter. Unter dem Relief, aus dem gleichen grauen Sandstein gefertigt, der kleinere Inschriftenstein mit der eingehauenen, vierzeiligen Inschrift.

Maße: H. (des Inschriftensteines): 46 cm; Br.: 57 cm; Bu.: 7,5 cm.

Schriftart(en): Gotische Minuskel.

Bernhard Boockmann [1/1]

  1. ob(ierunt) hinric(us) rusc/enberga) et fili(us) / ei(us) q(ui)b) deder(un)t lapid(em) / istu(m) q(uo)r(um) a(n)i(m)e req(ui)es(cant)b)

Übersetzung:

Es starben Heinrich Ruschenberg und sein Sohn, die diesen Stein stifteten. Ihre Seelen mögen ruhen.

Kommentar

Heinrich Ruschenberg war 1408 Bruchkämmerer der Altewiek1). Er besaß die Häuser Kuhstraße 1a und 2 sowie das Haus Auguststraße 6 (spätere Benennung); als Hausbesitzer ist er 1402–1432 nachgewiesen. Der undatierte Gedenkstein für ihn und seinen Sohn müßte nach 1432 entstanden sein.

Textkritischer Apparat

  1. Lesung am Zeilenumbruch unsicher.
  2. Hochpunkt über q.

Anmerkungen

  1. Spieß, 1970, S. 192.

Nachweise

  1. Brutzer, S. 34.

Zitierhinweis:
DI 35, Stadt Braunschweig I, Nr. 127 (Andrea Boockmann), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di035g005k0012701.