Die Inschriften der Stadt Braunschweig bis 1528

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 35: Stadt Braunschweig I (1993)

Nr. 121† St. Ägidien 1446

Beschreibung

Grabplatte der Äbte des Klosters St. Ägidien. Die Grabplatte der Äbte befand sich noch am Anfang des 19. Jahrhunderts zwischen den ersten beiden Pfeilern des Mittelschiffs vor dem Lettner1); die in ihrer Größe nicht beschriebene Messingdeckplatte war in den Fußboden eingelassen und auf gleichem Niveau mit diesem. Sie zeigte im Mittelfeld die stehende Figur eines Abtes mit Mitra und Abtsstab. In dem breiten, von doppelten Linien begrenzten Rahmen um das Mittelfeld befand sich umlaufend die Inschrift, die in der oberen linken Ecke begann. Auf die vier Ecken des Rahmens waren in kreisrunder Medaillonform die Symbole der Evangelisten erhaben in Metall gegossen aufgesetzt; auf die Mitte jeder Längsseite in der gleichen runden Form zwei Porträts, deren rechtes möglicherweise König David zeigte. Das linke war nicht mehr zu erkennen. Heute bezeichnet eine beschriftete Steinplatte die Begräbnisstätte der Äbte.

Inschrift nach Slg. Sack und Rehtmeyer.

  1. Anno dom(ini) : m · cccc · xlvi / Haec · est · sepultura · dominorum · Abbatum huiusa) / ecclesie · a(n)i(m)e · quor(um)b) / requiesca(n)t · i(n) · pace · Amenc) ·

Übersetzung:

Im Jahr des Herrn 1446. Dies ist das Begräbnis der Herren Äbte dieser Kirche. Ihre Seelen mögen in Frieden ruhen. Amen.

Textkritischer Apparat

  1. Abbatinorum Sack.
  2. quorum animae Rehtmeyer.
  3. Amen fehlt Sack.

Anmerkungen

  1. Rehtmeyer: unter der Orgel.

Nachweise

  1. Rehtmeyer, Kirchen-Historie 1, S. 80; Sack, H V, 127, S. 10, 83; Dürre, S. 505; S. Mirus, Die Egidienkirche nebst Kloster in Braunschweig, in: Braunschweigisches Magazin 30, 1827, Sp. 757–766, 773–786, hier Sp. 784.

Zitierhinweis:
DI 35, Stadt Braunschweig I, Nr. 121† (Andrea Boockmann), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di035g005k0012109.