Die Inschriften der Stadt Braunschweig bis 1528
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 35: Stadt Braunschweig I (1993)
Nr. 74 Berlin, Kunstgewerbemuseum um 1400
Beschreibung
Reliquienkreuz; Kupfer, vergoldet. Kreuzarme und Kreuzstamm enden in blattartig zugespitzten Dreipässen, auf die die vier Evangelistensymbole mit geschwungenen, leeren Schriftbändern graviert sind. Der bronzegegossene vergoldete Kruzifixus ist aufgelötet; darüber der schräggesetzte Titulus (A). Das Kreuz steht auf einem seitlich durch schmale Stege profilierten, aufgewölbten Vierpaßfuß, auf dessen Vorder- und Rückseite die Bezeichnungen der beiden im oberen aufklappbaren Dreipaß geborgenen Reliquien (B, C) graviert sind. Vor der Inschrift B ein Sternchen, hinter B und C je ein Diagonalkreuz. Das Reliquienkreuz gelangte zusammen mit anderen Stücken des Welfenschatzes 1935 durch Kauf des Preußischen Staates an das damalige Schloßmuseum in Berlin (Kunstgewerbemuseum).
Maße: H.: 30,6 cm; Br.: 15,8 cm; Bu.: 0,4 cm.
Schriftart(en): Gotische Minuskel.
- A
i(esus) n(azarenus) r(ex) i(udaeorum)1)
- B
de sudario d(omi)ni
- C
de ligno domini
Übersetzung:
Vom Schweißtuch des Herrn. (B) Vom Kreuzesholz des Herrn. (C)
Anmerkungen
- Io. 19,19.
Nachweise
- Abb.: Falke/Schmidt/Swarzenski, Taf. 90; Kötzsche, Abb. 66.
- Lit: Neumann, Nr. 7; Falke/Schmidt/Swarzenski, S. 186; Kötzsche, S. 54, 79; de Winter, S. 174.
Zitierhinweis:
DI 35, Stadt Braunschweig I, Nr. 74 (Andrea Boockmann), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di035g005k0007405.
Kommentar
Das Reliquienkreuz wird als niedersächsische Arbeit angesehen.