Die Inschriften der Stadt Braunschweig bis 1528
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 35: Stadt Braunschweig I (1993)
Nr. 60† Dom St. Blasii 1394
Beschreibung
Grabstein des Kanonikers Gotfried von Mackenrode. Der Stein wurde (wohl im 18. Jahrhundert) im Kamin der Kapitelstube des Domstiftes als Mauerstein gefunden und entfernt und diente 1817 als Trittstein vor einem Wohnhaus auf dem Domfriedhof (spätere Gerstäckerstraße). Nach der Beschreibung des hochrechteckigen Grabsteins durch Schmidt stand der Kanoniker unter einem gotischen Maßwerkbaldachin1). Die Umschrift begann in der linken oberen Ecke.
Inschrift nach Schmidt.
+ anno · d(omi)ni · m · ccc / · xc · iiii · ip(s)o · s(anc)to · die · pe(n)thecostes · obiit / d(omi)n(u)s · gotf(rie)d · de · mack/erod · cano(n)ic(us) · h(uius) · eccl(esie) · c(uius) · a(n)i(m)a · r(e)q(ui)escat · i(n) · pace · a(men) ·
Übersetzung:
Im Jahr des Herrn 1394, am heiligen Pfingsttag (7. 6.), starb Herr Gotfried von Mackenrode, Kanoniker dieser Kirche, dessen Seele in Frieden ruhe. Amen.
Anmerkungen
- Schmidt, 1817, Sp. 685.
- Als Cappelanus fratris nostri dilecti Balthasar: Rehtmeyer, Chronica, S. 536.
- Döll, S. 306, der auch das Todesjahr belegt.
- Döll, S. 175 und 263.
Nachweise
- Abb. und Lit.: wie Anm. 1–4.
Zitierhinweis:
DI 35, Stadt Braunschweig I, Nr. 60† (Andrea Boockmann), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di035g005k0006001.
Kommentar
Gotfried von Mackenrode wurde dem St. Blasius-Stift 1357 von Herzog Otto von Braunschweig-Grubenhagen präsentiert2), aber offenbar nicht gewählt. 1364 wurde er noch einmal von Herzog Albrecht von Braunschweig-Grubenhagen präsentiert und war seitdem Kanoniker3). Er gründete 1393 den Martins-Altar im Dom4).