Die Inschriften der Stadt Braunschweig bis 1528

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 35: Stadt Braunschweig I (1993)

Nr. 248 Kleine Burg 11 (ass. St. Blasien 14) 1490/1660

Beschreibung

Hausinschriften. Bei Restaurierungs- und Aufbauarbeiten an den ehemaligen Stiftsherrenkurien Kleine Burg 11–13 wurde 1955 an dem zweigeschossigen Eckhaus der zuvor verschalte, mit einem Treppenfries verzierte Schwellbalken des ersten Obergeschosses freigelegt. Inschrift A ist fünfteilig in die Zwischenräume des Frieses eingefügt. Inschrift B befindet sich links am Schwellbalken des Erdgeschosses.

Maße: Bu.: ca. 13 cm (A), 10 cm (B).

Schriftart(en): Gotische Minuskel (A).

Bernhard Boockmann [1/1]

  1. A

    An(n)oa) d(omi)ni 1·4·9·0 · · bissb) opc) me · fec[it]d)

  2. B

    A(NN)O DO(MI)NI 1660

Übersetzung:

Im Jahr des Herrn 1490 machte mich (...). (A)

Kommentar

Bei der Restaurierung des Balkens ist der Treppenfries in blau und braun gefaßt, die noch erkennbaren Hasten der Inschrift A sind mit Goldfarbe nachgezogen worden. Die vollständige Wiedergabe der ursprünglichen Textgestalt ist jedoch nicht gewährleistet. Möglicherweise ist biss op der abgekürzte Name des Erbauers mit der Bezeichnung opifex (‚Handwerker, Baumeister‘), das Kürzel kann allerdings keinem bekannten Namen zugeordnet werden.

Textkritischer Apparat

  1. A ohne Querstrich.
  2. Auch viss wäre möglich, danach Kürzungsstrich über der Zeile.
  3. Kleiner und erhöht auf die erste Stufung des Treppenfrieses gestellt; Rest eines Kürzungsstriches über den Buchstaben.
  4. Nur untere Hälfte des c-Schafts erhalten.

Nachweise

  1. Rudolf Fricke, Der Bestand der Stadt Braunschweig an alten Fachwerkhäusern, in: Braunschweigische Heimat 41, 1955, S. 46–50, hier S. 46.

Zitierhinweis:
DI 35, Stadt Braunschweig I, Nr. 248 (Andrea Boockmann), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di035g005k0024805.