Die Inschriften der Stadt Braunschweig bis 1528

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 35: Stadt Braunschweig I (1993)

Nr. 206 St. Andreas 1480

Beschreibung

Relief, Kalkstein. Die Jahreszahl befindet sich auf der teilweise beschädigten linken Randeinfassung der steinernen Reliefplatte, die heute an der Westwand des südlichen Seitenschiffes befestigt ist. Dargestellt ist das Jüngste Gericht: im oberen Mittelteil Christus als Weltrichter in der Mandorla, links von ihm Maria, rechts Johannes d. T., beide kniend. Unten links werden die Seligen nach links durch ein Tor in eine Kirche geleitet, rechts die Verdammten in den offenen Höllenrachen gestoßen. Unten in der Mitte öffnen sich die Gräber. In den Zwickeln oben rechts und links je ein Engel, der die Posaune bläst.

Maße: H.: 114 cm; Br.: 172 cm; Bu.: 4,5 cm.

Schriftart(en): Gotische Minuskel.

  1. [anno domini]a) · m · cccc · lxxx ·

Kommentar

Eine thematisch und in der Ausformung der Skulpturen ähnliche Reliefplatte aus der Katharinenkirche, die jedoch nur zur Hälfte erhalten ist, befindet sich im Städtischen Museum (Nr. 229). Scheffler sah in beiden Reliefs Teile je eines Tympanons, die mit einem Gesims als Zwischenstück von einer als Spitzbogen geformten Platte nach oben ergänzt wurden. Meier/Steinacker deuteten die Reliefs als Antependien, Dorn spricht nachfolgend von „Altarreliefs“. Funktion und ursprünglicher Standort beider Reliefs sind noch ungeklärt.

Textkritischer Apparat

  1. Beschädigter Teil ergänzt.

Nachweise

  1. Abb.: Städtisches Museum Braunschweig, Andreaskirche, 19; Dorn, Abb. 123, S. 128.
  2. Lit.: Döring, S. 97; BLZ 23. 5. 1910; Scheffler, S. 235f.; Meier/Steinacker, 1926, S. 30; Dorn, S. 208.

Zitierhinweis:
DI 35, Stadt Braunschweig I, Nr. 206 (Andrea Boockmann), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di035g005k0020607.