Die Inschriften der Stadt Braunschweig bis 1528

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 35: Stadt Braunschweig I (1993)

Nr. 178 Alte Knochenhauerstraße 11 (ass. 520) 1470

Beschreibung

Hausinschrift. Das 19 Fach lange Doppelhaus ohne Zwischengeschoß trug auf den vorkragenden Schwellen des ersten und zweiten Geschosses einen mit Lilien, Kleeblatt und Rosetten geschmückten, von Köpfen und Tieren unterlaufenen Treppenfries. Kerbknaggen und drei Knaggenfiguren: Margareta, Barbara, bärtiger Heiliger mit Buch sind heute, teilweise nachgebildet, in das zweite Geschoß versetzt. Die Inschrift befand sich vollständig auf den Balkenköpfen des zweiten Geschosses. Sie begann auf dem 10. Ständer des rechten Hauses und reichte bis zum 20. und letzten Ständer. Das Haus wurde nach seiner Zerstörung 1944 in seinem letzten Drittel wieder aufgebaut (fünf Fach) und sorgfältig restauriert. Die zweite Hälfte der Inschrift ist erhalten. Die Hausmarke des Erbauers Hennig Katte befand sich ursprünglich auf der Schwelle des ersten Geschosses auf dem Balkenkopf des 10. Ständers unterhalb des Wortes anno1), heute nachgemalt links über der Haustür.

Inschrift ergänzt nach Slg. Sack.

Maße: Bu.: ca. 14 cm.

Schriftart(en): Gotische Minuskel.

  1. [an(n)o d(omi)ni m° cccc° i(m) iar l] xx i(n) die sa(nc)tia) viti co(m)pletu(m)b) est

Übersetzung:

Im Jahr des Herrn 1400 im Jahr 70 am Tag des hl. Vitus (15. 6.) ist es vollendet worden.

Textkritischer Apparat

  1. beati Dürre.
  2. completa Dürre. Die letzte Silbe hochgestellt.

Anmerkungen

  1. Kämpe, Wappenbuch I, S. 16; Meier/Kämpe, 1903, S. 3.

Nachweise

  1. Abb.: Fricke, 1975, Taf. 11–13a.
  2. Lit.: Sack, H V, 90, S. 109; Dürre, S. 693; BLZ 23. 12. 1912; BAA 1. 8. 1923; Meier/Steinacker, 1926, S. 82; Edel, S. 5; Fricke, 1975, S. 77, 92f., 106, 148.

Zitierhinweis:
DI 35, Stadt Braunschweig I, Nr. 178 (Andrea Boockmann), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di035g005k0017808.