Die Inschriften der Stadt Braunschweig bis 1528

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 35: Stadt Braunschweig I (1993)

Nr. 158† Stadtmauer (1467)

Beschreibung

Bauinschrift. Der Standort ist nur ungenau angegeben: an der Außenseite der inneren Stadtmauer, links vom Hohentor. Die überlieferte Anordnung der Inschrift in vier kurzen Zeilen läßt die Vermutung zu, daß es sich um eine rechteckige, in die Mauer eingelassene Steinplatte handelte, in die die Inschrift eingehauen war.

Inschrift nach Zeichnung der Slg. Sack.

Schriftart(en): Gotische Minuskel.

  1. An(n)o [domini m cccc l]xvii eg(idii) av(e)n(de) wart / desse ghode rede undea) to wel/uet hir u(n)der is en(n) boghe slo/te(n) ume twe(n) pilren in der gru(n)t

Übersetzung:

Im Jahr des Herrn 1467 am Tag vor dem Ägidiustag (31. 8.) wurde diese Gosse fertiggestellt und eingewölbt. Darunter ist ein Bogen über zwei Pfeilern auf den Grund gestellt.

Kommentar

Das mit 1467 erschlossene Datum würde mit dem allgemeinen Ausbau der Stadtmauer in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts übereinstimmen. Bei der in der Inschrift erwähnten Gosse handelt es sich offenbar um einen Abflußgraben, der durch einen Gewölbebogen, der auf zwei Pfeilern stand, aus der Stadt in den Wallgraben floß.

Textkritischer Apparat

  1. undet Sack; möglicherweise keine Verschreibung, sondern ein t-ähnliches Schmuckelement hinter dem Wort.

Nachweise

  1. Sack, H V, 56, S. 112d; Mack, 1952, S. 207.

Zitierhinweis:
DI 35, Stadt Braunschweig I, Nr. 158† (Andrea Boockmann), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di035g005k0015806.