Die Inschriften der Stadt Braunschweig bis 1528

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 35: Stadt Braunschweig I (1993)

Nr. 146† Steinstraße 2 (ass. 457) 1462

Beschreibung

Hausinschrift. Auf die Mauern eines zweigeschossigen Steinhauses aus dem 13. Jahrhundert, die nach der Zerstörung von 1944 am östlichen Giebel wieder zutage traten1), wurde 1462 ein Fachwerkgeschoß als Speicher aufgesetzt. Die Inschrift befand sich auf dem oberen östlichen Brandgiebel, das Wappen des Erbauers in Stein gehauen auf dem oberen westlichen Brandgiebel. Beide blieben auch nach dem 1698 erfolgten Umbau des Hauses und dem Abriß des Fachwerkgeschosses erhalten.

Inschrift nach Fricke und Slg. Mack.

  1. an(n)o · dom(ini) · m°cccc°lxii · iar · in · sunte · iohannes · avende2) · to · middensommer ·

Wappen:
Breier3).

Kommentar

Der Erbauer des Hauses, Ludeke Breier († 1500), war von 1464–1499 Ratsherr und von 1486–1499 Großer Bürgermeister der Altstadt. Am 6. Februar 1488 wurde er während der Schicht des Ludeke Hollant abgesetzt4) und floh nach Hildesheim, der Heimatstadt seines Vaters Diderik Breier, am 5. Januar 1491 wurde er jedoch wiedergewählt5).

Anmerkungen

  1. Fricke, 1975, S. 49.
  2. 23. Juni.
  3. Kämpe, Wappenbuch I, S. 59; Meier/Kämpe, 1903, S. 3.
  4. Vgl. zu diesem Vorgang Spieß, 1970, S. 31–34.
  5. Vgl. ebd., S. 85; Reidemeister, S. 25.

Nachweise

  1. Fricke, 1971, S. 41; ders., 1975, S. 49, 164; Steinacker, Katalog.

Zitierhinweis:
DI 35, Stadt Braunschweig I, Nr. 146† (Andrea Boockmann), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di035g005k0014606.