Die Inschriften der Stadt Braunschweig bis 1528
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 35: Stadt Braunschweig I (1993)
Nr. 52 St. Ulrici-Brüdern (13)72
Beschreibung
Grabstein einer Unbekannten. Der nach oben verjüngte Stein ist heute auf den im Format etwas größeren der Mechtild von Ostery (Nr. 62) aufgesetzt, so daß beide Steine eine Einheit bilden. Er befindet sich auf der Ostseite des Kreuzgangs, war aber im 19. Jahrhundert noch an der Außenseite der Kirche befestigt. Die unbeholfen eingeritzte Inschrift begann links oben mit einem Kreuz; sie ist auf drei Seiten zerstört, nur noch die rechte Seite ist lesbar. Die Ritzzeichnung im Mittelfeld des Steines zeigt den Kruzifixus mit Maria und Johannes.
Inschrift nach Slg. Sack.
Maße: H.: 42 cm; Br.: 40 cm; Bu.: 4 cm.
Schriftart(en): Gotische Minuskel.
+ anno · d(omi)ni · m c·c·c · / lxxiia) · o(biit) · a[...]b) · uxor / bertoldi · [..]/[...]c) · cuius · a(n)i(m)a · r(equiescat) · i(n) · pace · amen ·
Übersetzung:
Im Jahr des Herrn 1372 starb A(...), Ehefrau des Bertold (...). Ihre Seele ruhe in Frieden. Amen.
Textkritischer Apparat
- 1329 Schultz; m / c.c.c. lxiii Sack. Die stark beschädigte Zeile lxxii ... uxor ist zwar erhalten, aber nur noch teilweise lesbar.
- uals Sack, mit deutlicher Lücke vor dem Wort; sichere Lesung heute nicht mehr möglich, jedoch kein Wort zwischen a... und uxor.
- mistira/cti Mack; er leitete das Wort aus mixturas agit ab und erklärte es als Bezeichnung für einen Gießer.
Nachweise
- Sack, H V, 133, S. 200; Schultz, 1963, S. 76.
Zitierhinweis:
DI 35, Stadt Braunschweig I, Nr. 52 (Andrea Boockmann), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di035g005k0005209.
Kommentar
Der Stein stammt möglicherweise aus dem Vorgängerbau der Brüdernkirche.