Die Inschriften der Stadt Braunschweig bis 1528
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 35: Stadt Braunschweig I (1993)
Nr. 48 St. Ulrici-Brüdern nach 1367
Beschreibung
Nachgetragene Inschrift auf dem Grabstein Velstede (Nr. 46) an der Südseite des Kreuzganges. In dem noch verbleibenden Platz oberhalb der Helmzier, der durch vier stumpfe Winkel abgeschrägt ist, wird in drei Zeilen Nachricht gegeben von einem kriegerischen Treffen bei Dinklar 1367. Die Inschrift ist damit in die bis ins 17. Jahrhundert fortgeführte Reihe der Kriegs- und Siegesmeldungen der Herzöge und der Stadt Braunschweig an Fassade und Kreuzgang der Brüdernkirche einzubeziehen. Da der jetzige Standort des Grabsteins nicht sehr hervorgehoben ist, wäre es möglich, daß er ursprünglich an anderer Stelle stand.
Maße: H.: 148 cm (Sockel 30 cm); Br.: 103 cm; Bu.: 4,5 cm.
Schriftart(en): Gotische Minuskel.
an(n)o · d(omi)ni · m · ccc · lxvii / com(m)issu(m) · e(st) · bellu(m) · ap(ud) · hilde(n)se(m) / t(er)cio · die · posta) · egidii ·
Übersetzung:
Im Jahr des Herrn 1367 begann die Schlacht bei Hildesheim am dritten Tag nach dem Ägidiustag (3. 9.).
Textkritischer Apparat
- Zeile durch den oberen Teil der Helmzier unterbrochen.
Anmerkungen
- Rehtmeyer, Chronica, S. 640f.
Nachweise
- Schmidt, 1819, S. 762; Schiller, 1849, S. 166; ders., 1852, S. 159; Schultz, 1963, S. 79f.
Zitierhinweis:
DI 35, Stadt Braunschweig I, Nr. 48 (Andrea Boockmann), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di035g005k0004805.
Kommentar
Herzog Magnus Torquatus von Braunschweig-Lüneburg führte 1367 Krieg gegen Bischof Gerhard von Hildesheim. Am 3. September kam es zu einem Kampf bei Dinklar, westlich der Stadt Hildesheim, bei dem Bischof Gerhard siegte und den Herzog gefangennahm1).