Die Inschriften der Stadt Braunschweig bis 1528

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 35: Stadt Braunschweig I (1993)

Nr. 30 St. Magni 1335

Beschreibung

Glocke; im Glockenhaus zwischen den Türmen. Bei einer Restaurierung 1876 wurde ihre Krone entfernt und durch eine Eisenkonstruktion zur Aufhängung ersetzt1). Die erste Zeile der Inschrift befindet sich auf der Schulter der Glocke und ist oben und unten von je zwei Doppellinien eingefaßt. Als Worttrenner dienen sechsblättrige Rosetten. Unterhalb der unteren Doppellinie das Datum, die Wörter und Ziffern durch Punkte getrennt. Auf der anderen Seite der Flanke, etwa gegenüber der Jahreszahl, das Brustbild des Bischofs Magnus mit Mitra, aber ohne Nimbus2).

Maße: H.: 122 cm; Dm.: 152 cm; Bu.: 6–7 cm.

Schriftart(en): Gotische Majuskel.

  1. + UT · CLANGAM · MAGNE · CONSERUA · ME · PIE · MANGNE · /A(NN)O · D(OMI)NI · M · CCC · XXX · U ·

Übersetzung:

Damit ich kraftvoll klinge, bewahre mich, frommer Magnus. Im Jahr des Herrn 1335.

Versmaß: Erste Zeile ein zweisilbig gereimter leoninischer Hexameter.

Kommentar

Die erste Zeile ist in erhaben ausgeformten Majuskeln gegossen worden. Alle Buchstaben sind entweder durch Quer- oder Grundstriche, E, G und S durch ausladende dreieckige Endungen geschlossen. Der dekorative Charakter der Inschrift wird durch Schwellungen der Bögen betont. Das daruntergesetzte Datum ist in den gleichen Buchstabenformen, jedoch in eingeritzten Relieflinien gestaltet.

Anmerkungen

  1. Vgl. Pfeifer, 1921, S. 147ff.
  2. Schilling, Abb. 655, S. 368.

Nachweise

  1. Wie Anm. 1; Sack, H V, 137, S. 95, 147; Meier/Steinacker, 1926, S. 32f.; Brutzer, S. 32ff.; Pfeifer, 1933, S. 71.

Zitierhinweis:
DI 35, Stadt Braunschweig I, Nr. 30 (Andrea Boockmann), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di035g005k0003003.