Inschriftenkatalog: Stadt Bonn

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 50: Bonn (2000)

Nr. 56†? Rhein. Landesmuseum 15. Jh.?

Beschreibung

Fragment einer Doppelgrabplatte, vermutlich für ein Ehepaar (Inv.-Nr. 3647), z. Zt. nicht auffindbar. Gefunden 1885 beim Neubau der Münsterschule. Blaugrauer Schiefer.1) Das Fragment stammt aus der rechten oberen Ecke der Platte. Im Mittelfeld Reste der figürlichen Darstellung eines Verstorbenen: Kopf und Hand leicht eingetieft, ursprünglich vielleicht mit Metall oder Kalkstein ausgefüllt.2) Inschrift zwischen eingehauenen Linien am Rand umlaufend und an der oberen Schmalseite unterhalb der Randzeile fortgeführt.

Wortlaut nach dem Zugangsinventar.

Maße: H. 123, B. 69 cm.

Schriftart(en): Gotische Minuskel mit Versalien der gotischen Majuskel.

  1. [- - -] 2a martii O[b]iit / [- - -]ittim(us)a) Quorum / [...]b) req(ui)esca(n)t i(n) pace

Übersetzung:

... am 2. März starb ..., deren Seelen in Frieden ruhen mögen.

Kommentar

Dem Text nach zu urteilen handelte es sich um eine Doppelgrabplatte. Es überrascht, daß dennoch im Mittelfeld nur eine Person dargestellt ist. Die zeichnerische Wiedergabe der Inschrift läßt mit aller Vorsicht eine Datierung der Platte ins 15. Jh. zu.

Textkritischer Apparat

  1. Wohl zu legittimus zu ergänzen, davor vermutlich coniunx, maritus o. ä.
  2. Wohl animae in gekürzter Form zu ergänzen.

Anmerkungen

  1. Beschreibung und alle Angaben nach einer Zeichnung und den dazugehörigen Vermerken im Zugangsinventar.
  2. Dübellöcher sind in der Zeichnung nicht erkennbar. Eine vergleichbare Grabplatte mit einer figürlichen Darstellung des verstorbenen Priesters, bei der Kopf, Hände und Kelch aus Kalkstein eingelegt wurden, befindet sich im Kreuzgang des Münsters (Nr. 36).

Nachweise

  1. Rhein. Landesmuseum, Zugangsinventar 2, S. 168.

Zitierhinweis:
DI 50, Bonn, Nr. 56†? (Helga Giersiepen), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di050d004k0005605.