Inschriftenkatalog: Stadt Bonn

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 50: Bonn (2000)

Nr. 38† St. Remigius (ehem. Minoritenkirche) 2. H. 14. Jh.

Beschreibung

Wandmalereien im Kreuzgang mit Bildinschrift als ikonographischem Element. 1889 aufgedeckt, jetzt durch eine Tür zerstört. Eine zuvor von Hohe angefertigte Aquarellzeichnung1) ist heute verschollen. Kreuzigungsszene. Christus am Kreuz (mit Titulus) weist mit der rechten, nicht angenagelten Hand auf die Wunde in seiner Seite. Vom rechten Kreuzarm aus windet sich ein Spruchband mit unleserlichen Schriftresten in gotischer Minuskel um den Kreuzfuß. Links neben dem Kreuz steht Maria, in der Linken ein Herz, in der Rechten ein Spruchband haltend, das zur Seitenwunde Christi führt. Auf derselben Seite am offenen Sarkophag zwei junge, weibliche Gestalten mit Nimbus, vermutlich die Marien am Grabe. Eine von ihnen trägt ein Buch, beide halten ein Spruchband, das zum Gekreuzigten führt. Über ihnen in einem Kranzmedaillon die Halbfigur einer jugendlichen Gestalt (eines Engels?) mit Spruchbändern in beiden Händen. Rechts neben dem Kreuz ein Engel mit Kreuzstab und Kranz. Dahinter zwei junge, nimbierte Männer mit Spruchband. Die Texte auf den Spruchbändern waren mit Ausnahme des am Kreuz befindlichen Bandes bereits bei der Freilegung der Malereien völlig erloschen.

Inschrift nach Hohe (bei Clemen).

Schriftart(en): Gotische Minuskel.

  1. i(esus) n(azarenus) r(ex) i(udaeorum)2)

Kommentar

Die Datierung folgt Clemens stilistisch begründeter Einordnung.

Anmerkungen

  1. Denkmälerarchiv der Rheinprovinz (heute RAD, Fotoarchiv), Nr. 7340.
  2. Nach Io 19,19.

Nachweise

  1. Clemen, Got. Monumentalmalereien, Textbd., S. 300f. u. Fig. 309.

Zitierhinweis:
DI 50, Bonn, Nr. 38† (Helga Giersiepen), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di050d004k0003807.