Inschriftenkatalog: Stadt Bonn
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 50: Bonn (2000)
Nr. 194 Dottendorf, alter Friedhof vor 1640?
Beschreibung
Grabkreuz für Jakob Hochgeschurz und Margarethe Simons. Stammt vom Kirchhof der 1895 abgerissenen romanischen Kirche St. Quirin.1) Trachyt. Volutenkreuz mit geraden Armenden, erhabener, gestufter Randleiste und verbreitertem Fuß. Unter der Inschrift Hausmarke (Anhang Nr. 26). Auf der Rückseite eine Grabinschrift von 1640 (vgl. Nr. 197).
Maße: H. 77,5, B. 42,5, Bu. 3,5 cm.
Schriftart(en): Kapitalis.
AN(N)O / 1584 / STARP / IACOB · HOGESC/HORD · GREDGEN / SIMO[N]S · ELEVD / D(ER) · S(EELE) · G(OTT) · / G(NADE) ·
Anmerkungen
- Müller-Hengstenberg, S. 47.
Nachweise
- Müller-Hengstenberg, Grabkreuze, S. 50, Nr. 37.
Zitierhinweis:
DI 50, Bonn, Nr. 194 (Helga Giersiepen), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di050d004k0019407.
Kommentar
Die Worttrennung erfolgt durch Dreispitze, Kürzungszeichen fehlen. Der verstorbene Ehemann gehörte der Dottendorfer Schöffenfamilie Hochgeschurz an. Die Form des Kreuzes unterscheidet sich erheblich von der aller anderen Bonner Grabkreuze des 16. Jh., die ohne Winkelstützen, Randleiste oder andere Schmuckelemente gearbeitet sind. Es dürfte daher kaum aus dem Jahre 1584 stammen, sondern erst im Laufe des 17. Jh. angefertigt worden sein. Denkbar ist, daß sich das Sterbejahr nur auf den Ehemann bezieht, den seine Frau mehrere Jahrzehnte überlebt haben mag. Das Kreuz kann dann aus Anlaß des Todes der Margarethe Simons in Auftrag gegeben worden sein. Auf der Rückseite befindet sich die Grabinschrift für die 1640 verstorbene Gertrud Baums. Diese Seite des Kreuzes ist aber im Unterschied zur Vorderseite nicht profiliert gearbeitet und somit eindeutig als Rückseite erkennbar. Es ist mithin anzunehmen, daß die Grabinschrift Baums im Zuge einer Zweitverwendung des Kreuzes eingehauen wurde und dieses vor 1640 entstanden ist.