Inschriftenkatalog: Stadt Bonn

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 50: Bonn (2000)

Nr. 186† Vilich, St. Peter 1636

Beschreibung

Marienglocke mit Stiftungsinschrift. Mittlere der drei alten Glocken aus der Pfarrkirche St. Paul.1) Nach deren Einsturz (1765) in die Stiftskirche gebracht.2) Vor 1877 (de Claer) untergegangen.

Inschrift und Schriftwiedergabe nach de Claer.

  1. VIRGINI MARIAE PATRONAE CORDA PIA EX VOTO EXHIBEBANTa) Joannes Müller pastor et canonicus Henricus Schevastes praetor cum filio suo Robertusb) Schevastes cellerario nobilis collegii vylicensis

Übersetzung:

Der Jungfrau Maria als Patronin haben fromme Herzen [die Glocke] infolge eines Gelübdes dargebracht. Johannes Müller, Pastor und Kanoniker, Heinrich Schevastes, Schultheiß, mit seinem Sohn Robert Schevastes, Kellner des adeligen Vilicher Stifts.

Kommentar

Der Beginn der Inschrift bildete offenbar ein Chronogramm, das die Jahreszahl 1636 ergab. In welcher Form die Ziffernbuchstaben in der Inschrift hervorgehoben waren, ist nicht überliefert. Johannes Müller wurde nach Maaßen erst 1638 als Pastor investiert.3) Heinrich Schevastes ist das erste Mitglied seiner Familie, das als Vilicher Schultheiß nachweisbar ist.4) Sein Sohn Robert, 1643 in diesem Amt belegt (vgl. Nr. 205), ist der Vater des späteren Schultheißen Gerhard Adolph (I.) Schevastes (vgl. Nr. 249). Zur Frage des Gießers vgl. Nr. 185.

Textkritischer Apparat

  1. 1636 fügt Maaßen hinzu.
  2. Sic!

Anmerkungen

  1. Maaßen, S. 161.
  2. PfA St. Peter/Vilich, Nr. 344.
  3. Maaßen, S. 167.
  4. De Claer, Schevastes, Stammtafel nach S. 154.

Nachweise

  1. E. de Claer, Miscellen, AHVN 31, 1877, S. 182ff. (184).
  2. Maaßen, Dekanat Königswinter, S. 161.

Zitierhinweis:
DI 50, Bonn, Nr. 186† (Helga Giersiepen), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di050d004k0018608.