Inschriftenkatalog: Die Inschriften der Nagelkapelle im Dom zu Bamberg

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DIO 5: Die Inschriften der Nagelkapelle am Bamberger Dom (2015)

Nr. 15 Dom, Nagelkapelle zwischen 1510 und 1513/1503

Beschreibung

Figurale Metallplatte mit Sterbevermerk für den Domherrn Friedrich von Schaumberg. Südwand, viertes Denkmal von Osten in einem verputzten Ziegelrahmen. Zum ursprünglichen Standort vgl. Nr. 17.

Das Bildfeld zeigt die Figur des Verstorbenen, nach links gewendet, auf einer Standplatte, gekleidet in Pellicea, Superpelliceum und Almutia, auf dem Haupt ein Birett. Mit beiden Händen umfasst er ein geschlossenes Buch. Zu Füßen ein Vollwappen. Den oberen Abschluss bildet sich zu einem Kielbogen verschlingendes Rankenwerk, das auf sehr dünnen Säulchen ruht.

Die auf vier Seiten umlaufende, links oben beginnende Inschrift wird an den Ecken durch Agnatenwappen in Vierpässen unterbrochen.

Metall.

Maße: H. 178 cm, B. 72 cm, Bu. 5,5 cm.

Schriftart(en): Gotische Minuskel.

© Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege [1/1]

  1. Anno d(omi)ni ∙ M ∙ va) ∙ te(r)cio // feria sexta in die braxedisb) q(ui) fuit ∙ 21 ∙ mens(is) iuly Obyt venerabilis Vir // d(omi)n(u)s fride(r)ic(us) de schau(m)be(r)g // ca(n)o(nicus) (et)c) Archidiaconus h(uius) ecc(lesi)e cui(us) ani(m)a (et)c) corp(us) requiesca(n)t in s(an)cta Pace ame(n) ∙

Übersetzung:

Im Jahre des Herrn 1503, am Freitag, dem Tag der Praxedis, der der 21. des Monats Juli gewesen ist, verstarb der ehrwürdige Mann, Herr Friedrich von Schaumberg, Kanoniker und Archidiakon dieser Kirche, dessen Seele und Körper in heiligem Frieden ruhen mögen. Amen.

Wappen:
Schaumberg1).
Schaumberg1)Redwitz2)
Fulbach3)Heßberg4)

Kommentar

Friedrich von Schaumberg, Sohn des Burkhard und der Katharina, geb. von Redwitz, studierte in Ingolstadt und Bologna, war nachweislich seit 1472 Domherr in Bamberg und zudem Archidiakon in Kronach5). Seine Brüder Matthias († 1510, Nr. 16) und Georg († 1514, Nr. 17) waren ebenfalls Mitglieder des Domkapitels. Die Auflagen sind im Zusammenhang zu betrachten (siehe hierzu Nr. 17).

Textkritischer Apparat

  1. Hochgestelltes c für centum fehlt im Gegensatz zu den anderen Schaumbergdenkmälern.
  2. Sic! Für praxedis.
  3. Tironisches et.

Anmerkungen

  1. Bay 55.
  2. Bay 53.
  3. BayA1 138.
  4. Bay 39.
  5. Kronach/OFr. Zur Person vgl. Wachter, Schematismus Nr. 8602; Kist, Domkapitel 258; Kist, Matrikel Nr. 5284.

Nachweise

  1. StA Ba B 86, Nr. 250 p. 248; SB Ba HV.Msc. 195 p. 27; AEB Rep. I, Nr. 1309 p. 27; BNM Bibl. 1088 fol. 107v; SB Ba HV.Msc. 456 p. 230; SB Ba HV.Msc. 212 fol. 17a r; SB Ba JH.Msc.Hist. 10c Nr. 31; SB Ba HV.H.Bbg. 261a Nr. 36 (mit Zeichnung).
  2. Rothlauf, Verzeichnis I 88f.; Pfister, Dom 51; Stierling, Beiträge 192f., Tf. 34, Abb. 12; Riederer, Metallanalysen Nr. 21; Hauschke, Grabdenkmäler 238f., Nr. 54, Abb. 205; Bellendorf, Grabplatten 2 BaNk31; Kdm NF OF IV, II, 1 (Domstift 2) 1527.

Zitierhinweis:
DIO 5, Die Inschriften der Nagelkapelle am Bamberger Dom, Nr. 15 (Julia Karg, Christine Steininger, Ramona Baltolu, Tanja Kohwagner-Nikolai.), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-dio005m001k0001505.