Inschriftenkatalog: Stadt Baden-Baden und Landkreis Rastatt
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 78: Stadt Baden-Baden und Landkreis Rastatt (2009)
Nr. 92† Bühl-Kappelwindeck, kath. Pfarrkirche St. Maria 1472
Beschreibung
Grabplatte für Barbara von Windeck, geb. von Enzberg. Um 1575 hinter der Kanzel in einem Nebenchor, genannt „das Kellerin“, bezeugt.1 Auf dem Grabmal zwei Wappenschilde und der Sterbevermerk mit Fürbitte.2 Verlustumstände unbekannt, vermutlich im Zuge des Kirchenneubaus von 1763/65 abgegangen.3
Inschrift nach FGvAGA Ebnet D 206, Windecksches Wappenbuch.
Anno Dominj M. CCCC. Lxxii. Feria secunda post Palmar(um) Barbara de Ensberga) Vxor Reinhardj de Windeck Armigeri Cuius anima requiescat in pace.
Übersetzung:
Im Jahr des Herrn 1472 (starb) am Montag nach Palmarum Barbara von Enzberg, die Ehefrau des Edelknechts Reinhard von Windeck, deren Seele in Frieden ruhen möge.
Datum: 23. März 1472.
Windeck, Enzberg.2 |
Textkritischer Apparat
- Hentzberg Verzaichnüs.
Anmerkungen
- Vgl. FGvAGA Ebnet D 206, Windecksches Wappenbuch, fol. 5r. Bei dem Nebenchor handelt es sich zweifellos um die Bach’sche Grabkapelle, vgl. Rumpf, Bach’sche Grabkapelle 49–52.
- Vgl. dazu die Wappenskizzen in FGvAGA Ebnet D 206, Windecksches Wappenbuch, fol. 5r; GLA Karlsruhe 67/1414, Windecksches Wappenbuch, fol. 6r; PfA Ottersweier A 34, Verzaichnüs, fol. 3r.
- Vgl. zum Neubau Brommer, Pfarrkirche 4, 6–8; s. a. Bloedt, Pfarrkirche 18–27.
- Vgl. Karl Reindfried, Das ehemalige Wasserschloß Bach zu Kappel-Windeck bei Bühl, in: Zeitschrift der Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den angrenzenden Landschaften 18 (1902) 132–142, hier 137. Zu den Herren von Enzberg allg. vgl. Enzberg. Vom römischen Gehöft zur modernen Industriegemeinde, hg. v. Konrad Dussel (Beiträge zur Geschichte der Stadt Mühlacker 4), Ubstadt-Weiher 2000, 27–43 passim; Hansmartin Schwarzmaier, Das Archiv der Freiherrn von Enzberg und der Aufbau ihrer Herrschaft, in: ZWLG 26 (1967) 62–78.
- Vgl. Gartner, Die Windecker o. S. (hinterer Klappeinband, Stammtafel Neu-Windeck), hier auch zu den beiden jüngeren Ehefrauen Elisabeth von Ratsamhausen (s. a. nr. 101) und Elisabeth von Utenheim. Zu Reinhard d. Ä. von Windeck selbst vgl. nr. 190.
- Vgl. Regesten von Windeck 148f. nr. 536.
- Vgl. Regesten von Windeck 164f. nr. 611.
Nachweise
- PfA Ottersweier A 34, Verzaichnüs, fol. 3r.
- FGvAGA Ebnet D 206, Windecksches Wappenbuch, fol. 5r.
- GLA Karlsruhe 67/1414, Windecksches Wappenbuch, fol. 6r.
- Reinfried, Grablegen 253 (nach Verzaichnüs).
- Reinfried, Inschriften 280 (nach GLA Karlsruhe 67/1414, Windecksches Wappenbuch).
- Harbrecht, Grablegen 73f. (nach Verzaichnüs).
- Stadtgesch. Inst. Bühl o. Sig., Fauler, Repertorium, fol. 13r (nach Verzaichnüs).
- Regesten von Windeck 141f. nr. 506 (nach Verzaichnüs).
- Gartner/Hall, Kappelwindeck 69 (nach Verzaichnüs) – Rumpf, Bach’sche Grabkapelle 50 (nach Verzaichnüs).
Zitierhinweis:
DI 78, Stadt Baden-Baden und Landkreis Rastatt, Nr. 92† (Ilas Bartusch), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di078h017k0009205.
Kommentar
Barbara war die Schwester Alberts von Enzberg, genannt Schuch,4 und die erste Ehefrau Reinhards d. Ä. von Windeck, des Hofmeisters Bischof Albrechts von Straßburg.5 Bruder und Ehemann stifteten 1478 als Vorsteher der Liebfrauenbruderschaft in Kappelwindeck auf den Bruderschaftsaltar der Pfarrkirche eine Priesterpfründe zu Ehren der hl. Maria Magdalena und des hl. Antonius.6 Im Jahr 1502 richtete Reinhard d. Ä. von Windeck hier zusätzlich für sich und seine drei Frauen eine Jahrzeit ein.7