Inschriftenkatalog: Stadt Baden-Baden und Landkreis Rastatt

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 78: Stadt Baden-Baden und Landkreis Rastatt (2009)

Nr. 63† Rastatt, kath. Pfarrkirche St. Alexander 1450

Beschreibung

Glocke. Am 10. September 1763 aus der alten Pfarrkirche St. Bernhard entfernt und neben drei weiteren Glocken am 16. November 1763 im Glockenstuhl der neuen Stadtpfarrkirche St. Alexander aufgehängt.1 In den 1880er Jahren eingeschmolzen.2 „Auf dem Rande“ die Symbolwesen der vier Evangelisten.3 An unbekannter Stelle die Heiligennamen (A) und der Gußvermerk (B).

Inschrift nach Beust.

  1. A

    Lucas. Marcus. Mathaeus. Johannes.

  2. B

    Johanna heiss ich.Peter zu der Glocken goss mich.Anno Domini 1450.

Versmaß: Deutsche Reimverse (B).

Kommentar

Diese Glocke ist das früheste signierte Werk des Gießers Peter zu der Glocken, von dem möglicherweise auch die zwei Jahre ältere Glocke der Kirche stammt.4 Darauf deutet der enge zeitliche Zusammenhang und die inschriftliche Nennung der Evangelistennamen hin. Diese dienten hier vermutlich auch als Bildtituli, sollten vor allem aber eine apotropäische Wirkung entfalten.5 Bei dem Gießer handelt es sich anscheinend um einen älteren Verwandten des gleichnamigen Speyerer Meisters, von dem erst in der Zeit zwischen 1483 und 1503 mehrere Glocken nachweisbar sind.6

Anmerkungen

  1. Vgl. Beust, Beschreibung Bernhardus-Kirche 22; Die katholische Stadtpfarrkirche (wie unten), o. S.; siehe auch nr. 62.
  2. Vgl. Kraemer, Rastatt 190.
  3. Vgl. Beust, Beschreibung Bernhardus-Kirche 22.
  4. Vgl. nr. 62.
  5. Vgl. Otte, Glockenkunde 124.
  6. Vgl. Dt. Glockenatlas (Baden) 20 mit Anm. 68; Walter, Glockenkunde 839.

Nachweise

  1. Die katholische Stadtpfarrkirche in Rastatt, in: Wochenblatt für die Aemter Rastatt, Ettlingen und Gernsbach, nr. 9 vom 21.1.1854, o. S.
  2. Beust, Beschreibung Bernhardus-Kirche 22.
  3. Kraemer, Gotteshaus 83.

Zitierhinweis:
DI 78, Stadt Baden-Baden und Landkreis Rastatt, Nr. 63† (Ilas Bartusch), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di078h017k0006309.