Inschriftenkatalog: Stadt Baden-Baden und Landkreis Rastatt
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 78: Stadt Baden-Baden und Landkreis Rastatt (2009)
Nr. 510 Baden-Baden-Lichtental, Kloster Lichtenthal, Museum 1629
Beschreibung
Aufsatzschrank. Nadelholz, braun gefaßt.1 Zusammengesetzt aus einem querrechteckigen Unterschrank und einem nur etwa halb so tiefen, hochrechteckigen Aufsatz. Die Frontseiten sind durch Pilaster, Blendrahmen und -giebel sowie Gebälkimitationen architektonisch gegliedert. Die Pilaster weisen teilweise Kanneluren auf und tragen Diamantquader. Das obere und untere Gesims sowie die Dreiecksgiebel sind mit Klötzchenfriesen verziert. In der Mitte des oberen Gebälkfrieses zwischen triglyphenartigen Vorsprüngen die golden nachgezogene Jahreszahl in erhabener Flachschnitzerei. Als Bekrönung des Schrankes dienen drei zangenartig ausgesägte Flachbretter.
Maße: H. 225, B. 117,5, Zi. 3,5–5 cm.
1629a)
Textkritischer Apparat
- Das untere Schaftende der 1 nicht mehr vollständig. Die 2 falsch nachgezogen und deshalb scheinbar mit Sporen versehen.
Anmerkungen
- Materialangabe nach 750 Jahre Lichtenthal 319 nr. 172. Die Fassung nicht original, vgl. ebd.
- Vgl. nr. 511.
- Vgl. zu Margareta Göll Schindele, Abtei Lichtenthal (1985) 129–133; Wolters, Lichtenthaler Abtissinnen 73f.; Bauer, Frauenkloster Lichtenthal 227.
Nachweise
- KA Lichtenthal 38 Fach 23, Katalog zum Antiquitätenkabinett, o. S. nr. 35.
- GLA Karlsruhe N Mone 109, Mone, Aufzeichnungen Oosthal, fol. 212r.
- 750 Jahre Lichtenthal 319f. nr. 172.
- KA Lichtenthal o. Sig., Krupp, Inventar, Bd.: Museum, Innerer Raum 6, Aufsatzschrank 1629, Spiele, o. S.
Zitierhinweis:
DI 78, Stadt Baden-Baden und Landkreis Rastatt, Nr. 510 (Ilas Bartusch), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di078h017k0051003.
Kommentar
Das untere Schaftende der mit einem langen Anstrich ausgestatteten 1 war ursprünglich gespalten, jedoch fehlt heute der linke der beiden kreisförmig nach oben gebogenen Abschnitte. Er bildete ehemals eine Schleife aus und durchkreuzte den Schaft. Lediglich das Ende ist rechts der Ziffer noch erhalten. Die Bögen der 6 und der 9 sind benast; die 2 ist spitz.
Dieser Schrank entstand im gleichen Jahr wie ein stilistisch ähnlich gestaltetes Pult, das ehemals im Kapitelsaal der Abtei stand.2 Offenbar wurden beide Möbelstücke unter der Äbtissin Margareta Göll (reg. 1625–1640) für die Abtei erworben.3 Aus den teilweise identischen Ziffernformen geht hervor, daß sie in derselben Schreinerwerkstatt angefertigt wurden.2