Inschriftenkatalog: Stadt Baden-Baden und Landkreis Rastatt

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 78: Stadt Baden-Baden und Landkreis Rastatt (2009)

Nr. 502 Privatbesitz 1626

Fotos vgl. Druckversion, Abb. 298, 299. Für die Onlineversion wurde keine Fotopublikationsgenehmigung erteilt.

Beschreibung

Tafelbild mit dem Porträt der Markgräfin Anna Maria Lucretia von Baden-Baden. Noch 1958 im Neuen Schloß zu Baden-Baden bezeugt;1 spätestens im Zuge der Vorbereitungen zur Veräußerung des markgräflichen Stammsitzes (2003) an den heutigen privaten Standort überführt. Öl auf Leinwand, gerahmt. Hüftbild im Halbprofil. Die Markgräfin hat die Linke in die Hüfte gestemmt und trägt ein langes, mit floralen Motiven verziertes Kleid mit weiten Puffärmeln und breitem Kragen. Vor der Brust ist eine runde Brosche befestigt. Kragen, Schulterpartien und Ärmel sind mit einem gebogten Spitzenbesatz versehen. In den blonden, gekräuselten Haaren steckt ein sechsstrahliger Stern. In der linken unteren Bildecke die im 19. Jahrhundert aufgetragene Nummer 20. C. nach einem 1810 erstellten Gemäldeverzeichnis.2 Auf der Rückseite der Leinwand knapp unter der oberen Rahmenleiste der in Schwarz ausgeführte Bildtitel. Schräg links darunter die moderne Angabe Ki 281.3 In der Mitte der oberen Rahmenleiste ein Inventaretikett von 1878 mit der Aufschrift: Schloss Baden / Jnventar / Seite 764. / No 1502 F 2.4 Im unteren Bereich der Rückseite ist ein liniertes Papierstück aufgeklebt, darauf die handschriftliche Wiederholung des Bildtitels: Anna Maria / Lucrezia, geb. Markgräfin & Freulein zu Baden. / 1626.

Maße: H. 70,5, B. 56,7, Bu. 1,4 (Kapitalis), 0,8 cm (Minuskel).

Schriftart(en): Kapitalis und Humanistische Minuskel.

  1. ANNA MARIA LVCRETIA / Margreuin, Vnd Freulein zue Baden / 1626

Kommentar

Unter den Kapitalisbuchstaben besitzt das I stets einen Punkt. Der Mittelteil des geraden M endet etwa auf halber Zeilenhöhe. Das R hat stets eine leicht geschwungene und bis unter die Grundlinie gezogene Cauda. Innerhalb der Minuskel sind die Bögen von a, e und g oval wiedergegeben. Der Schaft des d ist in Vnd stark nach rechts durchgebogen, das z zweistöckig.

Anna Maria Lucretia kam als erstes Kind des Markgrafen Eduard Fortunat von Baden-Baden und Marias von Eicken am 7. April 1592 zur Welt.5 Somit war sie zur Zeit der Anfertigung des Gemäldes, das ein unbekannter Künstler nach der Art des Samuel Hoffmann malte,6 etwa 34 Jahre alt. Sie starb unverheiratet am 12. September 1654 und wurde im Kloster Engelport (Gde. Treis-Karden, Lkr. Cochem-Zell) begraben.

Anmerkungen

  1. Vgl. Kircher (wie unten).
  2. Vgl. Kircher (wie unten) 3.
  3. Offensichtlich bezogen auf Kircher (wie unten).
  4. Die Nummernangabe nur undeutlich lesbar. Zur Identifizierung des Etiketts vgl. Sammlung, Bd. 1, 24 (Etikett 2). Das zugehörige Inventar siehe in GLA Karlsruhe 69/B 14 + 15, Neues Schloß Baden-Baden.
  5. Vgl. auch zu den folgenden Angaben Schwennicke, Europ. Stammtafeln NF, Bd. 1.2, Taf. 268. Zu Mgf. Eduard Fortunat von Baden-Baden vgl. nrr. 499, 500.
  6. Vgl. Kircher (wie unten). Zu Samuel Hoffmann vgl. Heinz Helmerking, Samuel Hoffmann, ein Zürcher Maler des 17. Jahrhunderts. 1592–1649 (Diss.), Zürich 1928, passim; ThB, Bd. 17, 281f.

Nachweise

  1. Kircher, Zähringer Bildnissammlung 66 nr. 281.

Zitierhinweis:
DI 78, Stadt Baden-Baden und Landkreis Rastatt, Nr. 502 (Ilas Bartusch), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di078h017k0050201.