Inschriftenkatalog: Stadt Baden-Baden und Landkreis Rastatt

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 78: Stadt Baden-Baden und Landkreis Rastatt (2009)

Nr. 485 Baden-Baden-Lichtental, Kloster Lichtenthal, Schulgebäude 1623

Beschreibung

Wendeltreppe. Im südöstlichen Gebäudewinkel am Durchgang zur Fürstenkapelle.1 Der untere Abschnitt bis zum ersten Obergeschoß aus rötlichem, mehrfach übertünchtem Sandstein; der daran anschließende Teil aus Holz. Auf der Unterseite der obersten steinernen Stufe ein von einem Äbtissinnenstab hinterlegter Wappenschild in Relief, flankiert von den Ziffern der eingemeißelten Jahreszahl. Auf dem rechten Wulstprofil des zugehörigen Spindelabschnitts das Stz. nr. 72, das neben anderen (Stz.-nrr. 73, 74) an der Treppe mehrfach wiederkehrt.

Maße: H. 12; B. 80, T. 20–30,2 Zi. 11 cm.

Heidelberger Akademie der Wissenschaften; Zisterzienserinnenabtei Lichtenthal, Baden-Baden [1/1]

  1. 16//23a)

Wappen:
Äbtissin Margareta Stülzer.3

Kommentar

Die Kerben der Ziffern sind gleichbleibend schmal geschlagen. Der Schaft der 1, die teilweise vom Putz des aufgehenden Mauerwerks verdeckt wird, ist nach rechts durchgebogen. Der Bogen der 6 ist spitzoval und offen. Die 2 und die 3 sind spitz ausgeführt.

Jahreszahl und Wappen bezeugen, daß die Treppe erst nachträglich unter der Äbtissin Margareta Stülzer in das ehemalige, bereits im 16. Jahrhundert bestehende Amtshaus eingebaut wurde.4 Im Jahre 1909 errichtete der Architekt Carl Isenmann unter Einbeziehung weniger älterer Gebäudebestandteile den gegenwärtigen Schulbau.5

Textkritischer Apparat

  1. Unterbrechung durch den Wappenschild.

Anmerkungen

  1. Vgl. zur Lokalisierung Kdm. Baden-Baden 446f. (Abb. 348).
  2. Die Maße beziehen sich lediglich auf die Stufe.
  3. Geviert: 1. Zisterzienserorden (ein in zwei Reihen geschachter Schrägbalken), 2/3. Kloster Lichtenthal (Doppelhaken), 4. Stülzer (zwei Hämmer über einem Zwillingssparren).
  4. Vgl. zum ehemaligen Amtshaus Stober, Baugeschichte 98; s. a. nr. 397. Zu Margareta Stülzer vgl. nr. 491.
  5. Vgl. Stober, Baugeschichte 98.

Nachweise

  1. Kdm. Baden-Baden 444 nr. 2, 446 (Abb. 348).
  2. KA Lichtenthal o. Sig, Bauer, Inventar Bd. 6: Klosterhof, Schulhof, Äußerer Garten, Umgebung, fol. 33r.
  3. Stober, Baugeschichte 98.

Zitierhinweis:
DI 78, Stadt Baden-Baden und Landkreis Rastatt, Nr. 485 (Ilas Bartusch), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di078h017k0048505.