Inschriftenkatalog: Stadt Baden-Baden und Landkreis Rastatt

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 78: Stadt Baden-Baden und Landkreis Rastatt (2009)

Nr. 470 Baden-Baden-Lichtental, Kloster Lichtenthal, Klosterladen 1615

Beschreibung

Rundbogenportal. Im Westen des Klosterhofes an der Ostseite des ehemaligen Kuhstalles, dessen südlicher Bereich früher als Grasschuppen1 diente und heute als Ladenlokal genutzt wird. Rötlicher und grauer Sandstein. Die Durchfahrt ist heute durch ein Schaufenster verschlossen und das Bogenfeld mittels modern dekorierter Fliesen ausgefüllt. Die Innenkanten der Gewändesteine sind abgefast, am Bogen mit einem Kehle-Wulst-Profil und an den Pfosten mit einer Kehlung versehen. Das aus hellem Sandstein gefertigte Bogensegment links des Scheitels ist besonders stark verwittert und möglicherweise der einzige noch orignale Werkstein des Gewändes. Auf der äußeren Stirnseite des Bogenscheitels links und rechts der Stoßfuge die eingemeißelte Jahreszahl, rechts davon das Stz. nr. 65, das neben anderen am Gewände mehrfach wiederkehrt.

Maße: H. ca. 335,2 B. 306, Zi. 6–8 cm.

Heidelberger Akademie der Wissenschaften; Zisterzienserinnenabtei Lichtenthal, Baden-Baden [1/2]

  1. · 1 · 6 [·] 1 · 5a)

Kommentar

Der anstrichlose Schaft der ersten 1 ist unten gespalten, beiderseits breit umgebogen und links als Schleife ausgeführt. Die zweite 1 besteht lediglich aus einem einfachen Schaft. Der Balken der 5 ist nach unten durchgebogen; ihr Bogen mündet ebenfalls in eine Schleife. Als Zifferntrenner dienen Quadrangel auf halber Zeilenhöhe.

Die Jahreszahl bezeugt, daß zumindest ein Teil dieses Stallgebäudes im Zuge der zahlreichen Baumaßnahmen unter Äbtissin Margareta Stülzer errichtet wurde.3 Nach einem Brand am 27.12.1734 wurde das Gebäude 1735/36 wiedererrichtet.1

Textkritischer Apparat

  1. Vor der 6 die Stoßfuge.

Anmerkungen

  1. Vgl. Kdm. Baden-Baden 446 nr. 4. Siehe zur Lokalisierung ebd. (Abb. 348).
  2. Stärke der Gewändesteine: ca. 28 cm.
  3. S. a. nrr. 419, 460, 469, 471, 485. Zur Äbtissin vgl. nr. 491.

Nachweise

  1. Kdm. Baden-Baden 446 nr. 4 (Abb. 348).

Zitierhinweis:
DI 78, Stadt Baden-Baden und Landkreis Rastatt, Nr. 470 (Ilas Bartusch), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di078h017k0047004.