Inschriftenkatalog: Stadt Baden-Baden und Landkreis Rastatt
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 78: Stadt Baden-Baden und Landkreis Rastatt (2009)
Nr. 465† Gernsbach, ev. Pfarrkirche (St. Jakob) um 1613?
Beschreibung
Reste eines älteren Wandverputzes. Im Jahre 1967 im Mauerschutt des älteren Kirchengebäudes unter dem Heizungskanal aufgefunden und photographiert.1 Die ca. 25 Putzstücke unterschiedlicher Größe trugen teilweise Reste einer schwarz aufgemalten Beschriftung auf weißem Grund. Auf dem Photo sind nur auf den fünf größten Fragmenten noch einige Buchstaben sicher identifizierbar (A–E).2 Verlustumstände unbekannt.
Inschriften nach RP Karlsruhe (Denkmalpflege), Photoarchiv.
Schriftart(en): Fraktur.
- A
Allso hat [– – – / – – –]lorn[. . . – – –]a)3)
- B
Ver[.] g[– – – / – – –]
- C
S Christị [– – – / – – –] Ver[– – –]
- D
[– – – / – – –] Ver söhṇ[– – –]
- E
[– – –], d[– – – / – – –]i, de[– – –]
Textkritischer Apparat
- Ergänze nach Jh 3,16 vermutlich zu: Allso hat [Gott die Welt geliebet, daß er seinen eingebornen Sohn gab, damit alle, die an ihn glauben, nicht ver]lorn[gehen, sondern das ewige Leben haben].
Anmerkungen
- Vgl. Beischrift zum Photo in RP Karlsruhe (Denkmalpflege), Photoarchiv (wie unten). Der Schutt stammte vermutlich aus der Zeit vor dem Brand von 1691, vgl. dazu Kdm. Rastatt 135f.
- Vgl. RP Karlsruhe (Denkmalpflege), Photoarchiv (wie unten).
- Vermutlich Jh 3,16.
- Vgl. zur Entwicklung der Fraktur im Bearbeitungsgebiet Einl. Kap. 5.5, XCIf. Als Erstbelege siehe nrr. 196, 254.
- Vgl. zur Baugeschichte der Kirche Kdm. Rastatt 134–139.
- Vgl. nr. 464.
Nachweise
- RP Karlsruhe (Denkmalpflege), Photoarchiv, o. Neg.-nr. (Aufnahme Strohm, 1967).
Zitierhinweis:
DI 78, Stadt Baden-Baden und Landkreis Rastatt, Nr. 465† (Ilas Bartusch), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di078h017k0046503.
Kommentar
Da die Fraktur im Landkreis Rastatt erst seit der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts häufiger nachweisbar ist, dürfte auch diese Wandbeschriftung nicht früher entstanden sein.4 Aus der bisher rekonstruierten Baugeschichte der Kirche läßt sich eine damit vereinbare Datierung nicht ableiten.5 Vielleicht ist die am Chornebeneingang erhaltene Jahreszahl 1613 auch im Zusammenhang mit der Wiederherstellung des Innenraumes zu sehen.6