Inschriftenkatalog: Stadt Baden-Baden und Landkreis Rastatt

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 78: Stadt Baden-Baden und Landkreis Rastatt (2009)

Nr. 445† Bühl-Kappelwindeck, Städtischer Friedhof, Beinhäuschen 1608

Beschreibung

Wappenstein. Letztmalig im Jahre 1877 bezeugt.1 Das einst neben dem Friedhofskreuz2 befindliche Beinhäuschen und mithin auch der Wappenstein sind vermutlich im Zuge der Errichtung der Alban-Stolz-Kapelle im Jahre 1881 abgegangen;3 1900 als „längst verschwunden“4 bezeichnet. In Verbindung mit dem Wappenschild sind zwei Namensinitialen (A) und eine Jahreszahl (B) überliefert, die jedoch unterschiedlich lokalisiert werden: In der einen Skizze flankieren die Initialen das Wappenbild innerhalb des Schildes, der die Jahreszahl unterbricht.5 In einer anderen flankieren die Initialen den Schild, während die Jahreszahl darunter erscheint.6 Da die letztere Zeichnung größer und detaillierter ausgeführt ist, dient sie hier zur Vorlage. In einer dritten Version wird das Wappen an einer völlig anderen Stelle des Beinhäuschens lokalisiert als die Beischriften.4

Inschriften nach GLA Karlsruhe N Mone 111, Mone, Aufzeichnungen Büllot, fol. 105r.

  1. A

    C // S.a)

  2. B

    1608b)

Wappen:
Seyfried (?).7

Kommentar

Da dieses Wappen offenbar das einzige am Beinhäuschen war, könnte es auf den Stifter des Gebäudes verweisen.8 Vermutlich handelt es sich dabei um Christoph Seyfried, der für das Jahr 1597 als Bühler Bürgermeister9 bezeugt ist und noch 1613 als Mitglied des Gerichts10 erwähnt wird.

Textkritischer Apparat

  1. C // S.] Unterbrechung durch den Wappenschild. Lies vermutlich C(hristoph) // S(eyfried), vgl. Kommentar. C // S GLA Karlsruhe N Mone 111, Mone (wie unten) fol. 105v, hier die Initialen im Schild; Unterbrechung durch das Schildbild. Fehlt in Reinfried, Stadt- u. Pfarrgemeinde Bühl.
  2. 16//08 GLA Karlsruhe N Mone 111, Mone (wie unten) fol. 105v, hier Unterbrechung durch den Wappenschild.

Anmerkungen

  1. Vgl. Reinfried, Stadt- u. Pfarrgemeinde Bühl 104.
  2. Vgl. Reinfried, Bühler Friedhof III, o. S.; zum Friedhofskreuz siehe nr. 427.
  3. Vgl. zur Alban-Stolz-Kapelle Coenen, Baukunst 107f.
  4. Vgl. Reinfried, Bühler Friedhof III, o. S.
  5. Vgl. GLA Karlsruhe N Mone 111, Mone (wie unten) fol. 105v.
  6. Vgl. ebd. fol. 105r.
  7. Ein aus einem Dreiberg hervorwachsender Pferdekopf mit drei Löffeln (?) im Maul, vgl. GLA Karlsruhe N Mone 111, Mone (wie unten) fol. 105r. In Reinfrieds Blasonierung (vgl. Reinfried, Bühler Friedhof III, o. S.: „Pferdekopf (…), in dessen Maul drei Löffel staken“) und in der zweiten Skizze (vgl. GLA Karlsruhe N Mone 111, Mone (wie unten) fol. 105v) ist der Dreiberg nicht überliefert.
  8. Reinfried vermutet, es könne sich auf einen „Stifter und Gutthäter des Kirchhofs“ beziehen, vgl. ders., Stadt- u. Pfarrgemeinde 104.
  9. Vgl. Gerke, Personalchronik 143.
  10. Vgl. ebd.; Gartner, Gemarkung 26.

Nachweise

  1. GLA Karlsruhe N Mone 111, Mone, Aufzeichnungen Büllot, fol. 105r (eingeklebte Skizze von Karl Reinfried).
  2. GLA Karlsruhe N Mone 111, Mone, Aufzeichnungen Büllot, fol. 105v (eingeklebte Skizze von Karl Reinfried).
  3. Reinfried, Stadt- u. Pfarrgemeinde Bühl 104.
  4. Reinfried, Bühler Friedhof III, o. S.

Zitierhinweis:
DI 78, Stadt Baden-Baden und Landkreis Rastatt, Nr. 445† (Ilas Bartusch), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di078h017k0044501.