Inschriftenkatalog: Stadt Baden-Baden und Landkreis Rastatt

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 78: Stadt Baden-Baden und Landkreis Rastatt (2009)

Nr. 377† Schwarzach (Gde. Rheinmünster), Benediktinerabtei 1582

Beschreibung

Vier Dalmatiken. Unter den Ornaten, die der markgräflich badische Landschreiber David Hofmann am 10. April 1582 der Abtei Schwarzach in seiner Funktion als Klosterschaffner lieferte, befanden sich auch „vier Leviten rockh, so von Sametin, mit geblüembtem laubwerckh unnd zwoen guldinen Bvreten [?] herabgestickhet (…).“1 Sie waren allesamt identisch gestaltet und trugen jeweils die zwei Heiligennamen (A) und (B) sowie den Sequenzbeginn (C).2

Inschriften nach GLA Karlsruhe 105/13, Jnuentarium.

  1. A

    Jesus

  2. B

    Maria

  3. C

    Aue praeclara maris stella3)

Versmaß: Rhythmische Reimverse (C).

Kommentar

Die auf den Dalmatiken eingestickte Inschrift (C) zitiert eine der bedeutendsten Sequenzen des Mittelalters, gedichtet von Hermann von Reichenau zum Fest Mariae Himmelfahrt.4

Anmerkungen

  1. Vgl. GLA Karlsruhe 105/13, Inuentarium, o. S. Die Lesung von „Bvreten“ (gemeint sind wohl Borten) unsicher. Zur Identität des im Inventar nicht mit Namen genannten „camerrath und landtschreiber[s]“ vgl. Gerettete Wahrheit, Bd. 1, 229 § 252a.
  2. Vgl. GLA Karlsruhe 105/13, Inuentarium, o. S.
  3. Beginn des Einleitungsversikels zur gleichnamigen Sequenz, vgl. AH, Bd. 50, 313 nr. 241.
  4. Vgl. Verfasserlexikon, Bd. 1, Sp. 568–570 (Lit.); Marienlexikon, Bd. 1, 320; Henning Brinkmann, Voraussetzungen und Struktur religiöser Lyrik im Mittelalter, in: Mittellateinisches Jahrbuch 3 (1966) 37–54, hier 46–52. Zu Hermann von Reichenau vgl. Verfasserlexikon, Bd. 3, Sp. 1082–1090 (Lit.).

Nachweise

  1. GLA Karlsruhe 105/13, Jnuentarium, o. S.

Zitierhinweis:
DI 78, Stadt Baden-Baden und Landkreis Rastatt, Nr. 377† (Ilas Bartusch), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di078h017k0037708.