Inschriftenkatalog: Stadt Baden-Baden und Landkreis Rastatt

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 78: Stadt Baden-Baden und Landkreis Rastatt (2009)

Nr. 371 IV† Baden-Baden, Neues Schloß, Palas 1579–1594

Beschreibung

Innenausmalung des Erkers.1 An vier Wänden weitere Markgrafenporträts (IV.1), an der Decke ein Bildzyklus zur Legitimation monarchischer Herrschaft (IV.2).

IV.1. Der oktogonale Erker an der Ostseite des Saales hatte einen Umfang von etwa 60 Fuß (ca. 18 m).2 Er ragte nahe der nordöstlichen Ecke mit drei Polygonseiten, in die jeweils ein Fenster eingebrochen war, aus dem aufgehenden Mauerwerk heraus. Die zwei rechtwinklig zur Mauerflucht stehenden Wandabschnitte sowie die schräg in den Saal hineinragenden Vorsprünge zeigten auf den Innenflächen überlebensgroße Bildnisse der Markgrafen Philipp I. von Baden, Ernst I. von Baden-Durlach, Karl II. von Baden-Durlach und Christoph II. von Baden-Baden in Rodemachern. Die Figuren ergänzten den Markgrafenzyklus an den Saalwänden (siehe Abschnitt II); die beigefügten Inschriften (A–D) bestanden wie dort aus Namen, Titel, Angaben zur Abkunft, Sterbevermerk und Grabbezeugung.

Inschriften (A–D) nach Descr. 65/11288.

  1. A

    PHILIPPVS CHRISTOPHORI I. filius March(io) Baden(sis) et Hochberg(ensis) Comesa) in Sponheimb) et(cetera)c)d) o(biit) A(nn)o MDXXXIIIe).3)

  2. B

    ERNESTVS I. CHRISTOPHORI I. filius Marchio Baden(sis) et Hochberg(ensis)f) Landgrau(ius) in Sausenberg, DOMINUS in Rötleng), et Badenweilerh). Obijt A(nn)o MDLIII.i) Sepultus Pfortzheimijk).4)

  3. C

    CAROLVSl) II. ERNESTI I. filius Marchio Baden(sis) et Hochberg(ensis) Langrau(ius) in Sausenbergm) DOMINUS in Rötlenn), et Badenweilero) etc(etera)p) Obijt A(nn)o MDLXXIIq) Sepultus Pfortzheimijr).5)

  4. D

    CHRISTOPHORVS. III BERNARDI IIII filius Marchio Baden(sis) DOMINVS in Rodomachs) O(biit) A(nn)o MDLXXV. Sepultus in Rodomach.t)6)

Übersetzung:

Philipp, Sohn Christophs I., Markgraf von Baden und Hachberg, Graf zu Sponheim usw. starb im Jahr 1533. (A) – Ernst I., Sohn Christophs I., Markgraf von Baden und Hachberg, Landgraf zu Sausenberg, Herr zu Rötteln und Badenweiler. Er starb im Jahr 1553 und ist in Pforzheim begraben. (B) – Karl II., Sohn Ernsts I., Markgraf von Baden und Hachberg, Landgraf zu Sausenberg, Herr in Rötteln und Badenweiler usw. Er starb im Jahr 1572 und ist in Pforzheim begraben. (C) – Christoph III., Sohn Bernhards IV., Markgraf von Baden, Herr zu Rodemachern. Er starb im Jahr 1575 und ist in Rodemachern begraben. (D)

IV.2. Die Decke des Erkers, die etwas niedriger hing als die des Saales, war in acht schräg zum Scheitelpunkt ansteigende Segmente untergliedert. Der hier ausgeführte Bildzyklus widmete sich dem Aufbau der Monarchie und ihrer Ableitung aus der Tugend. Am unteren Rand der einzelnen Deckenfelder erfuhren die allegorischen Aussagen fast regelmäßig eine inschriftliche Erläuterung in lateinischen (E–J) und deutschen (L–S) Versen.

In einem mittleren Abschnitt7 die lichtumstrahlte Figur der Tugend (virtus). In ihrer Rechten ein Buch, aus dem ein Flämmchen hervorzuckte, in der Linken ein vom Lorbeer umwundenes Zepter. Um sie herum die Personifizierungen von Glaube (fides), Hoffnung (spes), Nächstenliebe (charitas), Klugheit (prudentia) und Mäßigung (temperantia). Im anschließenden Segment die in Gestalt einer kämpferischen Jungfrau wiedergegebene Tapferkeit (fortitudo) zwischen Herkules und Sokrates8; dabei das Sprichwort (E). Im Hintergrund Werke und Taten berühmter Römer. Im dritten Feld die Figur des in die Posaune stoßenden Ruhms (fama), umringt von der lorbeergekrönten Weisheit (sapientia) und der Hochherzigkeit (Magnanimitas), die mit der Hand ein großes Herz vorzeigt. Zu ihren Füßen das Sprichwort (F). Beigefügt auf der einen Seite die Szene, wie David nach siegreichem Kampf gegen Goliath von seinem Volk zum Verdruß des Saulus gefeiert wird,9 auf der anderen Fabius, wie er unter dem Beifall Roms im Triumphwagen auf das Kapitol fährt.10 Der vierte Deckenabschnitt war dem Idealbild des Adels gewidmet, personifiziert durch einen Mann im Harnisch, der einen Helm mit offenem Visier und einen goldenen Schild hielt. Auf seinem Haupt ein Perlenkranz. Neben ihm die Freiheit (libertas), die auf zerrissene Fesseln und einen frei fliegenden Vogel verweist, außerdem der Reichtum (opulentia) mit immensen Goldschätzen. Dieser hielt zum Zeichen der Freigebigkeit (liberalitas) einen Falken auf dem Arm. Unter dem Bild Inschrift (G). Im nächsten Segment die Macht (potentia) mit den Zügeln in ihrer Rechten und dem Schwert in der Linken, an dessen Griff Schlüssel von Stadttoren hängen. Ihr zur Seite stehen die Religion (religio) im Gewand eines Priesters und die Gerechtigkeit in dem eines Rechtsgelehrten (justitia). Die Adligen leisten Gehorsam, das Volk zeigt sich unterwürfig und besiegt, mit Ketten beladene Feinde bitten um Gnade. Daneben Kriegsgerät, das gegen einen im Wege stehenden Felsen abgefeuert wird. Im nächsten Feld die Fürstengewalt (principatus), gekennzeichnet durch Schwert und Fürstenhut; ihre Begleitpersonen verkörpern die Vernunft (consilium) und die Waffengewalt (arma). Dabei ein Philosoph mit der Eule und ein grimmiger Krieger mit einem ungezähmten Löwen. Ringsum der dienende Hofstaat. Über beide Deckenfelder erstreckte sich das Fürstenlob (H). Auf dem vorletzten Segment die köngliche Hoheit (majestas) mit einem Diadem auf dem Haupt sowie Szepter, Schwert und Ölzweig in den Händen. Ihr zur Seite standen ein Kurfürst (elector), ein Fürst (princeps) und ein Bischof (praesul mitratus) sowie ein ehrwürdiger Rat (consiliarius venerabilis) mit grauem Haar und einem Gesetzbuch unter dem Arm. Ihm war das Sinnbild eines sich um einen Anker windenden Delphins11 beigegeben. Daneben ein Soldatenveteran mit dem Symbol der ihre Königin treu beschützenden Bienen.12 Als Beispiele für würdevoll regierende Könige waren Ahasver13 und Salomon14 abgebildet. Dabei der Ausruf (I). Der letzte Deckenabschnitt zeigte die mit den Herrscherinsignien ausgestattete Monarchie (monarchia): Als bezeichnende Vertreter waren dargestellt ein Assyrer, ein Perser, ein Grieche und ein Römer. Auf ihren Wappenschilden hatte der erste einen Bär, der zweite einen geflügelten Löwen, der dritte einen vierköpfigen und vierflügeligen Löwen und der vierte neben einem Adler ein Ungeheuer mit sieben Hörnern.15 Außerdem sah man die Nebukadnezar im Traum erschienene Bildsäule16 und das Viergespann des Ägypters Sesostris, der Könige als Zugtiere mißbrauchte.17 Anbei die Devise (J). Den Abschluß des Bildzyklus bildete im Scheitelpunkt der Decke ein kahler Totenschädel, umgeben von der Todesmahnung (K).

Die deutschsprachigen Inschriften (L–S) werden in der Überlieferung nicht genau lokalisiert. Analog zur Deckenausgestaltung des Saales (siehe I.1 u. I.2) ist jedoch davon auszugehen, daß sie sich anstelle oder innerhalb eines Kranzgesimses befanden. Mit einer solchen Anordnung wäre die inhaltliche Beziehung zwischen den jeweiligen Reimen und Bildern auch durch ihren örtlichen Zusammenhang ersichtlich gewesen. Überdies läßt sich diese Vermutung gut mit der Formulierung des Kopisten vereinbaren, der Dichter hätte das gesamte, aus acht Tafeln bestehende Bildwerk mit ebensovielen Distichen eingeschlossen.18 Insofern war wohl Inschrift (L) unter dem ersten Bild ohne lateinische Erläuterung angebracht, danach folgten der oben angegebenen Reihenfolge entsprechend (M) bis (S), wobei dem sich über zwei Deckensegmente erstreckenden Fürstenlob (H) die Verspaare (P) und (Q) zuzuweisen wären.

Inschriften (E–S) nach Descr. 65/10.

  1. E

    Vincere seseu) ipsum virtus pulcherrima semper19)

  2. F

    Fama bonum, materq(ue) bonae sapientia famae.

  3. G

    Nobilitatis opus semper fuit aurea virtus

  4. H

    Parcere subiectis, et debellare Superbos20) Scilicet est magno dignissima Principev) virtus.

  5. I

    O sacra Maiestas, et Principis inclÿta proles.

  6. J

    Sol vnus, Deus vnus et vna Potentia mundi.

  7. K

    Mors omnia aequat.21)

  8. L

    Die Tugendt kompt von Gott allein Auff Erdtw) nit Jederman gemein

  9. M

    Die Tugendt geburtx) manligkeity) Mit einer freÿen beschaidenheit.

  10. N

    Die Mannlikeit mit klugemz) vermischt Des Rumbs rechte Mutter ist,

  11. O

    Das gutt gerüchtaa) als dan beuorenab) Ausz ihme den Adel hat gebohren

  12. P

    Adels Hochheit bringt groß gewalt Verschöntac) Demut stürtz hochmut baldt

  13. Q

    Vom gewalt die hochgebohrne geschlecht Jhren Vrsprung haben genohmen recht.

  14. R

    Fürstl(ich) würde Verlasszenad) hatae) Nach ihr die hohe Maÿestätt22)

  15. S

    Ausz Maÿestatt die Monarcheÿ bekombts regiment vndt bleibt darbeÿ.

Übersetzung:

Sich selbst zu besiegen ist stets die schönste Tugend. (E) – Der Ruf ist ein Gut, und die Mutter des guten Rufes ist die Weisheit. (F) – Immer war die goldene Tugend eine Aufgabe des Adels. (G) – Die Unterworfenen zu verschonen und die Hochmütigen niederzukämpfen ist freilich die eines großen Fürsten würdigste Tugend. (H) – O geheiligte Hoheit und vielgerühmte Nachkommenschaft eines Fürsten. (I) – Es ist eine einzige Sonne, ein einziger Gott und eine einzige Herrschaft über die Welt. (J) – Der Tod macht alles gleich. (K)

Versmaß: Hexameter (E–J); freie Knittelverse (L–S).

Kommentar

Die Ausmalung der Erkerdecke reflektiert den Versuch, unter den traditionellen Herrschaftsmodellen die Monarchie vor der Demokratie und der Aristokratie als einzig legitime Regierungsform zu behaupten.23 Die Wahl des Themas gestattet Rückschlüsse auf Intention und Befindlichkeit des Auftraggebers. Offenbar sah sich der Markgraf von Baden-Baden in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts veranlaßt, seinen Machtanspruch als Landesherr zu verteidigen und neu zu begründen. Dieses Bestreben läßt sich aus den gesellschaftlichen Umwälzungen der Zeit nachvollziehbar erklären. Während der Kaiser damals immer mehr Einfluß und Entscheidungshoheit an die Reichsstände verlor, nahm die Souveränität der Landesherren gegenüber den Territorialständen mit der Übernahme des Landeskirchenregiments, dem Ausbau der Behördenorganisation oder auch der Aufstellung stehender Heere erheblich zu.24 Die monarchische Machtfülle der Territorialherren evozierte in vielen Bevölkerungsschichten eine verstärkte Auseinandersetzung mit den geltenden und anzustrebenden Herrschaftsprinzipien. Den sog. Monarchomachen, die sich gegen die absolutistischen Tendenzen auflehnten, standen die Befürworter einer von der Tyrannei wohl abzugrenzenden Monarchie gegenüber.25 Vor diesem Hintergrund sah sich der hohe Adel gedrängt, die eigene Position möglichst überzeugend zu rechtfertigen. Geeignete Argumente lieferte dafür vor allem die in den Werken Senecas tradierte Philosophie der römischen Stoa, die in der Bewegung des Neustoizismus einen Aufschwung nahm.26 Die Vorstellung von einem alles durchwaltenden Logos und die Idee des menschlichen Eingebundenseins in feste kosmische Zusammenhänge boten willkommene Anknüpfungsmöglichkeiten, um die bestehende Ordnung als gottgewollt und unabänderlich zu rechtfertigen.27 In Seneca fand man überdies eine Autorität, die den Übergang von der römischen Republik zur Monarchie als eine notwendige Entwicklung verstanden und akzeptiert hatte.28

Vor diesem historischen Hintergrund erschließt sich in weiten Teilen das inhaltliche Konzept der Deckenmalerei und der sie erläuternden Inschriften. Danach hat die Monarchie ihre Wurzeln in einem Gottesgnadentum, das sich in der Tugend offenbart (G, L). Als eine von Gott verliehene Gabe ist diese nur bestimmten Menschen eigen (L). Wie sich aus der Logik der gesamten Argumentation ergibt, handelt es sich um eine vererbbare Grundeigenschaft (I). Hier klingt die stoische Einsicht in Vorsehung und Schicksalshaftigkeit an. Dasselbe gilt für das Gleichnis zwischen Sonne, Gott und monarchischer Gewalt (J). Stoischer Philosophie entspricht außerdem die besondere Heraushebung der militärischen Tapferkeit (H, M) und der Selbstüberwindung bzw. Selbstzucht (E, M). Aus der Verknüpfung von Mannlikeit und Klugheit sei schließlich jener Ruhm hervorgegangen (N), der in seiner Kontinuität die Herausbildung des Adels bewirkt habe (O) – ein Gedankengang, der an die von Seneca stets eingeforderte Beständigkeit erinnert.29 Der semantisch vielschichtige Begriff „Hochheit“ in (P) impliziert die Hochgerichtsbarkeit,30 auf deren Grundlage sich die Herrschaftspyramide aus hohem Adel, Fürsten-, König- und Kaisertum entfalten konnte (P–S). Die Empfehlung, Macht in Milde auszuüben (H), steht im engen Zusammenhang mit dem stoischen Gebot, die Affekte zu bezähmen, und kann sich vor allem auf Senecas Schrift „De clementia“ stützen. Hier findet sich auch das Gleichnis zwischen den Bienen und den sich für den Princeps gern aufopfernden Soldaten, das innerhalb des vorletzten Deckenabschnitts bildlich umgesetzt war.12 Ob der antike Autor in seinem Verhältnis zu Nero letztlich sogar als konkretes Vorbild für die mehrfache Wiedergabe eines Philosophen bzw. Rates im Umkreis der Fürsten diente, läßt sich freilich nicht mehr entscheiden.

Da die Ausmalung der Saaldecke 1579 abgeschlossen war (I.3/V), wird der restliche Raum mitsamt dem Erker in den darauffolgenden Jahren fertiggestellt worden sein. Darauf deutet vor allem die Tatsache hin, daß man innerhalb des Porträtzyklus als letzten abzubildenden Markgrafen nach Karl II. von Baden-Durlach nicht dessen Sohn Ernst Friedrich wählte, sondern den Vater Eduard Fortunats aus der Seitenlinie Baden-Rodemachern (D). Insofern dürften die Arbeiten unter Abel Stimmer sicher bis in die Zeit nach Philipps II. Tod (1588) angedauert haben, aber noch vor Einsetzen der Oberbadischen Okkupation (1594) abgeschlossen worden sein. Der Verfasser der Inschriften ist nicht bekannt. Für die deutschen Verse läßt sich aufgrund ihrer metrischen Struktur, die in Silbenzahl, Auftakt, Kadenz und Füllungsfreiheit mit den Reimen (I.2/M–T) und (III/A–L) harmoniert, wiederum Tobias Stimmer als Urheber vermuten.

Textkritischer Apparat

  1. Der übrigen Überlieferung entsprechend emendiert aus Comis.
  2. Spanheimb Descr. K 27, Descr. 176, Descr. 65/10; SpanHeimb Descr. 47/20.
  3. Fehlt in Descr. K 27, Descr. 176, Descr. 65/10, Descr. Hochf.
  4. Comes in Sponheim et(cetera)] Landgravius in Sausenberg, Dominus in Röteln, Badenweiler Descr. 65/37 (Fehler durch Augensprung, vgl. Inschrift IV/B).
  5. MDXXXIII] M.D.LIII. Sepultus Pforzhemii Descr. 65/37 (Fehler durch Augensprung, vgl. Inschrift IV/B).
  6. Hachb(ergensis) Descr. 65/37.
  7. Rötelen Descr. K 27, Descr. 42/20, Descr. 65/10; rötelen Descr. 176; Röttlen Descr. 65/37.
  8. Badenweÿler Descr. 42/20; badenwiller Descr. 176.
  9. M.D.LXXII Descr. 65/37 (Fehler durch Augensprung, siehe Inschrift IV/C).
  10. Pfortzhemij Descr. K 27, Descr. 42/20, Descr. 176, Descr. 65/10, Descr. Hochf.; Pforzhemii Descr. 65/37.
  11. Die gesamte Inschrift IV/C fehlt in Descr. 65/37.
  12. Sauzenberg Descr. 176.
  13. Röteln Descr. 47/20; rötelen Descr. 176; Rötelen Descr. 65/10.
  14. Badenweÿler Descr. 47/20, badenweiller Descr. 176 (das zweite e unter der Grundlinie mit einer Schleife versehen).
  15. Fehlt in Descr. 47/20, Descr. K 27, Descr. 176, Descr. 65/10, Descr. Hochf.
  16. 1577 Bruchstücke (hier zunächst 1572 geschrieben und von zweiter Hand abgeändert).
  17. Pfortzhemij Descr. 47/20, Descr. K 27, Descr. 65/10; Pfortzhemii Descr. Hochf.
  18. Rodenmacher. Descr. 47/20, Descr. 65/37, Descr. K 27; rodenmacher Descr. 176; Rode(n)macher. Descr. 65/10; Rodemach. Descr. Hochf.
  19. Rodenmacher. Descr. 65/10, Descr. 65/37, Descr. K 27, Descr. 47/20 (hier das r zu einer langen Zierschleife ausgezogen); rodemacher. Descr. 176; Rodemach. Descr. Hochf.
  20. se Descr. 65/37, Descr. Hochf.
  21. princeps Descr. 176; Principi Descr. Hochf.
  22. erden Bruchstücke; Erden Descr. 65/11288, Descr. Hochf.
  23. Im Sinne von „gebiert“. gebirth Bruchstücke; gebierth Descr. 65/11288, Descr. Hochf.; gebirth Descr. 176; geburt Descr. K 27; gebuhrt Descr. 47/20; gebührt Descr. 65/37.
  24. manniglichkeit Bruchstücke; maniglichkheit Descr. 65/11288.
  25. Klugen Descr. 176; tugend Bruchstücke.
  26. Im Sinne von „Ruf“. gericht Descr. K 27, Descr. 47/20, Descr. 65/37, Descr. 65/11288, Bruchstücke; gerucht Descr. 176; Gericht Descr. Hochf.
  27. Im Sinne von „bewahren“. bevorn Descr. 11288, Bruchstücke; beuorm Descr. 176; bevoren Descr. Hochf.; bauren Descr. K 27; Beuohrn Descr. 47/20; bevoren Descr. 65/37.
  28. Lies Verschont. So auch in Descr. 176, Descr. 47/20, Descr. 65/37, Descr. 65/11288, Bruchstücke, Descr. Hochf. in verschiedenen Schreibungen. Verschönt Descr. K 27.
  29. erlassen Descr. Hochf.
  30. hät Descr. 65/37.

Anmerkungen

  1. Die nachfolgenden Beschreibungen nach Descr. Hochf. (wie unten) 173–176.
  2. Vgl. den Grundriß des Saales in Krieg v. Hochfelden (wie unten), Taf. III (Fig. 3); zur Umfangsangabe vgl. Descr. Hochf. (wie unten) 173.
  3. Markgraf Philipp I. von Baden, gest. 17.9.1533, vgl. Schwennicke, Europ. Stammtafeln NF, Bd. 1.2, Taf. 268; s. a. nr. 245.
  4. Markgraf Ernst von Baden-Durlach, gest. 6.2.1553, vgl. Schwennicke, Europ. Stammtafeln NF, Bd. 1.2, Taf. 268; s. a. DI 57 (Pforzheim) nr. 129.
  5. Markgraf Karl II. von Baden-Durlach, gest. 23.3.1577, vgl. Schwennicke, Europ. Stammtafeln NF, Bd. 1.2, Taf. 270; s. a. DI 57 (Pforzheim) nr. 185.
  6. Markgraf Christoph II. von Baden-Rodemachern, Sohn Markgraf Bernhards III. von Baden-Baden, gest. 2.8.1575, vgl. Schwennicke, Europ. Stammtafeln NF, Bd. 1.2, Taf. 268.
  7. Vgl. Descr. Hochf. (wie unten) 174: „Mediam aream occupat virtus (…).“ Gemeint ist wohl das Deckensegment, das dem Eintretenden beim Aufschauen zuerst ins Auge fiel und in der Mitte der östlichen Oktogonhälfte lag.
  8. Interpretation vom Schreiber als unsicher gekennzeichnet: „nisi me conjectura fallit“, vgl. Descr. Hochf. (wie unten) 174.
  9. Vgl. 1 Sm 17–18.
  10. Gemeint ist Q. Fabius Maximus Verrucosus (gest. 203 v. Chr.), vgl. zu ihm RE, Reihe 1, Bd. 6/2, Sp. 1814–1830.
  11. Zu diesem bereits 1531 nachweisbaren Emblem, das die dem Volk geltende Fürsorge eines Fürsten bezeichnet, vgl. Emblemata, Sp. 683f. (Abb.). Die Erläuterung in Descr. Hochf. (wie unten) 175, das Bild verdeutliche die Hilfe weiser Räte in gefährlichen Situationen des Staates, scheint seine Bedeutung zu stark einzuengen.
  12. Vgl. dazu das Bienengleichnis in Sen. clem. 1,19,2f. (Ausg.: L. Annaeus Seneca, Philosophische Schriften. Lateinisch und deutsch, hg. v. Manfred Rosenbach, Bd. 5: L. Annaeus Seneca, De clementia. De beneficiis / Über die Milde. Über die Wohltaten, übers., eingel. u. mit Anmerkungen versehen v. Manfred Rosenbach, Darmstadt 1989).
  13. Vgl. zu Ahasver Est 1–9.
  14. Vgl. zu Salomo 1 Kg 1–11.
  15. Vgl. zu Phantasiewappen allg. Ottfried Neubecker, Realitätsgehalt der sogenannten Phantasiewappen, in: Genealogica et Heraldica. 10. Internationaler Kongreß für genealogische und heraldische Wissenschaften, Wien 14.–19. September 1970. Kongreßberichte, hg. v. d. Heraldisch-Genealogischen Gesellschaft „Adler“, Wien 1972, 397–402. Zu den vier Monarchien vgl. Iohannes Sleidanus, De quatuor summis imperiis, Argentorati 1581.
  16. Vgl. Dan 2,31.
  17. Sagenhafter ägyptischer König, vgl. zu ihm RE, Reihe 2, Bd. 2, Sp. 1861–1876, zum Viergspann Sp. 1871 (mit Quellenangaben).
  18. Vgl. Descr. Hochf. (wie unten) 175: „Totam vero picturam istam octonis (…) comprehensam tabulis, totidem distichis inclusit haud infeliciter vernaculus Poeta (…).“
  19. Zu inhaltlich ähnlichen Sprichwörtern vgl. TPMA, Bd. 10, 409–412.
  20. Verg. Aen. 6,847.
  21. Paraphrase nach Clavd. rapt. Pros. 2,302: „omnia mors aequat“.
  22. Die beiden Verse bilden offenbar zwei eigenständige, stark verkürzte Teilsätze, die sich parallel noch immer auf „vom gewalt“ in (Q) beziehen: So wäre aus der „gewalt“ nach dem Hochadel auch die fürstliche Würde und nach dieser ebenso die „hohe Maÿestätt“ hervorgegangen.
  23. Zu den drei Herrschaftsformen vgl. Arist. Pol. 3,7; 4,2 (zur Ausg. vgl. Abschnitt I Anm. 30); Arist. EN 8,12 (Ausg.: Aristoteles, Die nikomachische Ethik, griechisch / deutsch, übers. v. Olof Gigon, neu hg. v. Rainer Nickel (Sammlung Tusculum), Düsseldorf 2001); Pl. R. 8 (Ausg.: Platon, Der Staat, griechisch / deutsch, übers. v. Rüdiger Rufener, Einf., Erl., Inhaltsübersicht u. Literaturhinweise v. Thomas Alexander Szlezák (Sammlung Tusculum), Düsseldorf 2000). Zum Monarchiebegriff allg. vgl. HRG, Bd. 3, Sp. 625–630; Geschichtl. Grundbegriffe, Bd. 4, 133–214.
  24. Vgl. Gerhard Oestreich, Die verfassungspolitische Situation der Monarchie in Deutschland vom 16. bis 18. Jahrhundert, in: ders., Geist und Gestalt des frühmodernen Staates, Berlin 1969, 253–276.
  25. Einen zusammenfassenden Überblick über das staatstheoretische Schrifttum im 16. Jahrhundert bietet Susanne Siegl-Mocavini, John Barclays „Argenis“ und ihr staatstheoretischer Kontext. Untersuchungen zum politischen Denken der Frühen Neuzeit (Frühe Neuzeit 48), Tübingen 1999, 43–213; s. a. Horst Dreitzel, Monarchiebegriffe in der Fürstengesellschaft. Semantik und Theorie der Einherrschaft in Deutschland von der Reformation bis zum Vormärz, 2 Bde, Köln 1991, passim.
  26. Vgl. zum Neustoizismus Peter Stacey, Roman monarchy and the Renaissance prince (Ideas in context 79), Cambridge 2007, 173–204; Gerhard Oestreich, Antiker Geist und moderner Staat bei Justus Lipsius (1547–1606). Der Neustoizismus als politische Bewegung, hg. u. eingeleitet v. Nicolette Mout (Schriftenreihe der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften 38), Göttingen 1989, passim; Günter Abel, Stoizismus und Frühe Neuzeit. Zur Entstehungsgeschichte modernen Denkens im Felde von Ethik und Politik, Berlin 1978, 7–66; Lawrence C. Becker, A new stoicism, Princeton 1998, passim.
  27. Zur Philosophie der Stoa vgl. Max Pohlenz, Die Stoa. Geschichte einer geistigen Bewegung, 2 Bde., 7. Aufl., Göttingen 1992, passim; zu ihrer römischen Ausprägung siehe Gretchen Reydams-Schils, The Roman Stoics. Self, responsibility and affection, Chicago 2005, passim.
  28. Vgl. Stacey (wie Anm. 26) 30–36; Achim Kopp, Staatsdenken und politisches Handeln bei Seneca und Lucan (Diss.), masch. Heidelberg 1969, 5–10; zur stoischen Philosophie Senecas allg. siehe Jula Wildberger, Seneca und die Stoa: Der Platz des Menschen in der Welt, 2 Bde. (Untersuchungen zur antiken Literatur und Geschichte 84/1–2), Berlin 2006, passim.
  29. Vgl. Sen. epist. 35,4 (Ausg.: L. Annaeus Seneca, Epistulae morales ad Lucilium, lateinisch / deutsch, hg. u. übers. v. Gerhard Fink (Sammlung Tusculum), Bd. 1, Düsseldorf 2007); 85,2 (Ausg.: L. Annaeus Seneca, Philosophische Schriften. Lateinisch und deutsch, hg. v. Manfred Rosenbach, Bd. 4: L. Annaeus Seneca., Ad Lucilium epistulae morales LXX–CXXIV, (CXXV), lat. Text v. Francois Prechac, übers., eingel. u. mit Anm. vers. v. Manfred Rosenbach, 2. durchges. Aufl., Darmstadt 1987); Sen. benef. 6,21,2 (zur Ausg. vgl. Anm. 12).
  30. Vgl. DRW, Bd. 5, Sp. 1386–1389.

Nachweise

  1. Archives de la Ville de Strasbourg 1 AST 100/53, T[obias] Stymer, Kurtzer einfalter verstand vnd Jnhalt des Fingments Der 13. Thücher Jm Fürstlichen Saale Zu Baden, 17.5.1578, fol. 14v–15r (nur I.2/M–T).
  2. WLB Stuttgart Cod. hist. 8° 16 Fasz. d, Oswald Gabelkover, Miscellanea historica, [1578–17. Jh.], 254f. (nur II/A–K).
  3. Bibl. mun. Arras 176 (1055), Descriptio Aulae (= Descr. 176), [vor 1677, Abschrift 1677], fol. 115v–117v (I.1/A–L), fol. 118r (I.2/M–T), fol. 118v (I.3/U–V), fol. 118v–119r (II/A–Q), fol. 119v–120r (III/A–L), fol. 120v–121r (IV.1/A–D), fol. 121r–122v (IV.2/E–S).
  4. Privatbesitz (?) SKH Markgraf v. Baden, Sig. unbek., Descriptio Aulae (= Descr. Privatbesitz), [vor 1677, Abschrift vor 1689, derzeit vermißt], (mit lavierten Pinselzeichnungen zu I.1/A–L).
  5. GLA Karlsruhe 47/20, Descriptio Aulae (= Descr. 47/20), [vor 1677, Abschrift 1754/55], o. S. (I.1/A–IV.2/S).
  6. GLA Karlsruhe 65/37, Descriptio Aulae (= Descr. 65/37), [vor 1677, Abschrift vor 1787], fol. 1v–3v (I.1/A–L), fol. 3v (I.2/M–T), fol. 4r (I.3/U–V), fol. 4r–v (II/A–Q), fol. 4v–5r (III/A–L), fol. 5v (IV.1/A–D), fol. 5v–6v (IV.2/E–S).
  7. BLB Karlsruhe K 27, Descriptio Aulae (= Descr. K 27), [vor 1677, Abschrift 17./18. Jh.], fol. 143v–146r (I.1/A–L), fol. 146r–v (I.2/M–T), fol. 146v (I.3/U–V), fol. 146v–147v (II/A–Q), fol. 147v–148r (III/A–L), fol. 148v (IV.1/A–D), fol. 148v–150r (IV.2/E–S).
  8. GLA Karlsruhe 65/10, Descriptio Aulae (= Descr. 65/10), [vor 1677, Abschrift 17/18. Jh.), fol. 157v–161r (I.1/A–L), fol. 161r–v (I.2/M–T), fol. 161v (I.3/U–V), fol. 162r–163r (II/A–Q), fol. 163r–164r (III/A–L), fol. 164v (IV.1/A–D), fol. 165r–166v (IV.2/E–S).
  9. GLA Karlsruhe 65/11288, Descriptio Aulae (= Descr. 65/11288), [vor 1677, Abschrift 17./18. Jh.], fol. 1v–5r (I.1/A–L), fol. 5r–5v (I.2/M–T), fol. 5v (I.3/U–V), fol. 6r–7r (II/A–Q), fol. 7v–8r (III/A–L), fol. 9r (IV.1/A–D), fol. 9v–11v (IV.2/E–S).
  10. GLA Karlsruhe 65/11288, Descriptio Aulae Übers. (= Descr. 65/11288 Übers.), fol. 15r–34v.
  11. GLA Karlsruhe N Mone 139, Bruchstücke, [1813–1825], fol. 12v–18r (I.1/A–L), fol. 18v (I.2/M–T), fol. 19r (I.3/U–V), fol. 19v–20v (II/A–Q in Übers.), fol. 21r–22r (III/A–L), fol. 23r (IV.1/A–D), fol. 23v–26v (IV.2/E–S).
  12. GLA Karlsruhe Hfk-Hs nr. 510, Herr, Begräbnisse Stiftskirche, fol. 19va (nur II Q).
  13. Krieg v. Hochfelden, Schlösser 88f. (nur II/A–Q in dt. Übers.), 91 (nur IV.1/A–D in dt. Übers.), 93 (nur I.3/U–V), 166–176 (= Descr. Hochf.; Abdruck der Descriptio Aulae etc. nach unbekannter Vorlage, vgl. Anm. 6 der Einführung zu diesem Katalogartikel), 167–170 (I.1/A–L), 170f. (I.2/M–T), 171 (I.3/U–V), 171f. (II/A–Q), 172f. (III/A–L), 173f. (IV.1/A–D), 174–176 (IV.2/E–S).
  14. RP Karlsruhe (Denkmalpflege), Photoarchiv, Neg.-nrr. Ca 1293, Ca 1294 (Abb. zu I.1/D und I.1/J nach Pinselzeichnungen in Descr. Privatbesitz; abgdr. in Loeser).
  15. Loeser, Geschichte 198f. (nur III/A–L), o. S. (Abb. zu I.1/D und I.1/J nach Pinselzeichnungen in Descr. Privatbesitz).
  16. Stoesser, Grabstätten 110 Anm. 93 (nur II/Q nach GLA Hfk 110, Herr).
  17. Friedrich Thöne, Tobias Stimmer. Handzeichnungen. Mit einem Überblick über sein Leben und sein gesamtes Schaffen, Freiburg i. Br. 1936, 42–46 (erw.).
  18. Friedrich Thöne, Beiträge zur Stimmerforschung, in: Oberrheinische Kunst 7 (1936) 113–153, hier 128–141 (Abdruck von Descr. 65/11288 Übers.).
  19. Max Bendel, Tobias Stimmer. Leben und Werk, Zürich/Berlin 1940, 127–132 (nur I.1/A–L nach Descr. Hochf.), 132f. (nur I.2/M–T nach Descr. Hochf.), 133 (nur I.3/U–V nach Descr. Hochf.), 150 (II/A–Q erw.), 150f. (nur III/A–L nach Descr. 65/11288 Übers.?), 152–155 (nur IV.2/E–S nach Descr. 65/11288 Übers.).
  20. Paul Boesch, Tobias Stimmers allegorische Deckengemälde im Schloß zu Baden-Baden, in: Zeitschrift für Schweizerische Archäologie und Kunstgeschichte 12 (1951) 65–91, hier 72–89 (nur I.1/A–F, I–L nach Descr. Hochf., I.2/M–T nach Stymer); 221–226 (Nachtrag), hier nur (I.1/G–H) nach Descr. Hochf., Tafel 81 (Abb. zu I.1/A–L nach den Pinselzeichnungen in Descr. Privatbesitz).
  21. Kunstmuseum Basel, Kupferstichkabinett, Bildarchiv, 13 Photos von den Pinselzeichnungen in Descr. Privatbesitz (Abb. zu I.1/A–L).
  22. Spätrenaissance am Oberrhein. Tobias Stimmer 1539–1584. Ausstellung im Kunstmuseum Basel 23. September–9. Dezember 1984 [Katalog], Basel 1984, 127–131 nr. 30 (I.1/A–L erw.), 132–137 (Abb. 52, 54, 56, 58, 59 nach Pinselzeichnungen in Descr. Privatbesitz zu I.1/K, A, B, F, G, H).
  23. Renissance, Bd. 1, 340f. nr. E 27 (Abb. E 27; nur I.1/K nach Pinselzeichnung in Descr. Privatbesitz).
  24. Gisela Bucher, Weltliche Genüsse. Ikonologische Studien zu Tobias Stimmer (1539–1584) (Europäische Hochschulschriften, Reihe 28 Kunstgeschichte Bd. 131), Bern 1992, 34–62 (erw.), o. S. (Abb. 17–30 nach Pinselzeichnungen in Descr. Privatbesitz zu I.1/A–L).

Zitierhinweis:
DI 78, Stadt Baden-Baden und Landkreis Rastatt, Nr. 371 IV† (Ilas Bartusch), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di078h017k0037145.