Inschriftenkatalog: Stadt Baden-Baden und Landkreis Rastatt

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 78: Stadt Baden-Baden und Landkreis Rastatt (2009)

Nr. 346† Gernsbach, kath. Pfarrkirche Unserer Lieben Frau 1574

Beschreibung

Grabplatte (?) für Graf Johann Jakob I. von Eberstein und seinen Sohn Hans Bernhard. Bereits 1836 durch Krieg von Hochfelden als verloren bezeugt und nach einer heute verschollenen Federzeichnung im Generallandesarchiv Karlsruhe beschrieben.1 Danach trug das Grabmal in der Mitte ein Vollwappen und in den Ecken vier weitere Schilde. Der übrige Raum enthielt die Sterbevermerke mit anschließender Fürbitte.

Inschrift nach Krieg v. Hochfelden.

  1. Anno Domini M. D. LXXIIII. Starben die wohlgebornen Herren Hanns Jacob der Vatter uff den 8. Tag Martii und Hanns Bernhard den 11. April desselben Jahres, sin jungster Son, Beide Grafen zu Eberstein und Rixingen2), Herren zu Frauenburg3), deren Seelen Gott gnedig seyn wolle. Amen.

Wappen:1
Eberstein4;
EbersteinDaun
Fürstenberg5Ochsenstein-Bitsch6.

Kommentar

Johann Jakob war der jüngste Sohn Bernhards III. von Eberstein und Kunigundes von Sonnenberg.7 Am 31. Dezember 1542 heiratete er Barbara von Daun-Falkenstein, mit der er die Söhne Hauprecht und Hans Bernhard hatte. Die Bestattung des Vaters und des jüngeren Sohnes in der Liebfrauenkirche8 bezeugt, daß Johann Jakob und die Kinder im Gegensatz zu Barbara, die sich zum Luthertum bekannte, katholisch geblieben waren.9

Anmerkungen

  1. Vgl. Krieg v. Hochfelden, Geschichte 339 Anm. 74; die Zeichnung bereits in Kdm. (wie unten) als verschollen bezeugt.
  2. Réchicourt (Lothringen, dép. Moselle).
  3. Lothringen, dép. Moselle.
  4. Mit beiden Helmen, vgl. wie Anm. 1.
  5. Johann Jakobs Großmutter mütterlicherseits war Anna von Fürstenberg, vgl. Europ. Stammtafeln NF, Bd. 5, Taf. 148; Bd. 12, Taf. 29.
  6. Johann Jakobs Schwiegermutter war Kunigunde, Tochter Graf Heinrichs II. von Zweibrücken, Herrn zu Bitsch und Ochsenstein, vgl. Schwennicke, Europ. Stammtafeln NF, Bd. 17, Taf. 122.
  7. Vgl. zu den genealogischen und biographischen Angaben Europ. Stammtafeln NF, Bd. 12, Taf. 29; Krieg v. Hochfelden, Geschichte 166–171; Hennl, Gernsbach 54, 104, 120f., 209, 237.
  8. Zur Geschichte der Liebfrauenkirche vgl. Hennl, Gernsbach 236–238; Marbach, Liebfrauenkirche 2–8, hier 4. Zum Epitaph Hans Bernhards von Eberstein vgl. nr. 345.
  9. Vgl. zur Konfession der Familienangehörigen Europ. Stammtafeln NF, Bd. 12, Taf. 29. Barbara von Eberstein, geb. von Daun Falkenstein, wurde 1547 und damit noch vor der Einführung der Reformation auch in der Liebfrauenkirche zu Gernsbach bestattet, vgl. Hennl, Gernsbach 237 Anm. 38.

Nachweise

  1. Krieg v. Hochfelden, Geschichte 171.
  2. StdtA Gernsbach 1439, Krebs, Chronologische Notizen 24.
  3. Kdm. Rastatt 166.

Zitierhinweis:
DI 78, Stadt Baden-Baden und Landkreis Rastatt, Nr. 346† (Ilas Bartusch), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di078h017k0034603.