Inschriftenkatalog: Stadt Baden-Baden und Landkreis Rastatt

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 78: Stadt Baden-Baden und Landkreis Rastatt (2009)

Nr. 344 Baden-Baden, kath. Pfarrkirche Unserer Lieben Frau (ehem. Stiftskirche) (1572–73)

Beschreibung

Wandgrabmal für Markgraf Philibert von Baden-Baden und seine Gemahlin Mechthild, geb. Herzogin von Bayern. Hochrechteckige Ädikula innen an der Südwand des Chores in ca. 4 m Höhe östlich des Durchgangs zum Johann-Nepomuk-Chörlein. Sandstein. Im Zentrum der Nische unter einem schmaleren Rundbogengiebel ein plastisch ausgebildeter Kruzifixus an einem T-Kreuz. Darüber die Taube des Hl. Geistes und das Brustbild Gottvaters im Strahlenkranz, umgeben von Engeln und Wolken. Gottvater hat die Rechte segnend erhoben und hält in der Linken die Weltkugel. Den Kreuzstamm flankieren die vollplastischen Figuren des in kniender Anbetung dargestellten Ehepaars: links Philibert im Plattenharnisch, rechts Mechthild in langem Mantel mit Puffärmeln und mit einer Kappe auf dem Haupt. Der Helm und die Handschuh des Markgrafen liegen auf dem angedeuteten Kreuzhügel. Auf den Pilastern der Ädikula je vier reliefierte Schilde der Ahnen beider Eheleute; jeweils darüber nur noch die Rahmen der verlorenen Schildchen mit den entsprechenden Wappenbeischriften. Über dem verkröpften Gebälk links und rechts des Giebels vor ovalen, rollwerkgerahmten und von Obelisken bekrönten Medaillons zwei zusätzliche Vollwappen in Relief, von denen das heraldisch linke mit zwei Helmen ausgestattet ist. Über dem Giebel ein ähnlich gestaltetes, von zwei Putten gehaltenes Rundmedaillon, darin die reliefierte Darstellung der Auferstehung Christi. Auf dem Rahmen des Giebelbogens verläuft zwischen begleitenden Stegen der erhaben gemeißelte und schwarz gefaßte Trostspruch (A). In die Sockelzone des Epitaphs sind zwei querrechteckige Granitplatten1 eingelassen; darauf links der die biographische Nachricht und die Fürbitte einschließende Sterbevermerk (B) für Philibert, rechts der Sterbevermerk mit Fürbitte (C) für Mechthild. Beide Inschriften vermutlich um 1753 erneuert,2 teilweise zentriert eingemeißelt und auf schwarzem Grund golden nachgezogen. Zu gleicher Zeit wurde das darunter von Ohrmuschelwerk umgebene Rundmedaillon angefügt, das Chronos mit Sense und Sanduhr zeigt.3 Die ältere Kopialüberlieferung bietet im Anschluß an den Sterbevermerk (B) einen weiteren, aus zwei Bibelzitaten kombinierten Trostspruch (D), der jedoch auf derselben Tafel aus Platzgründen nicht untergebracht worden sein kann.4 Die übrigen Flächen der Ädikula sind mit Masken, Fruchtgehängen, Engelsköpfen, Tritonen, Muschelwerk und floralen Motiven verziert, die Abtreppungen zwischen den architektonischen Baugliedern mit Eier- und Perlstäben versehen.

Inschriften (B, D) nach BLB Karlsruhe D 113, Junglerus, Vera et genuina origo; Inschrift (C) nach dem wiederhergestellten Wortlaut am Original.5

Maße: H. ca. 500, B. 285, Bu. ca. 5 (A), 2,5 cm (B, C).

Schriftart(en): Kapitalis (A, B?, C?)6.

Heidelberger Akademie der Wissenschaften [1/3]

  1. A

    DISa) IST MEI(N) LIEBER SOHNa) AN WELCHE(M) ICHa) WOLGEFALLE(N)b) HABE.7) MATT:a) III.c)

  2. B†

    DEI GR(ATI)Ad) Philibertuse) March(io)f) Bad(ensis)g) Comes Sponheimens(is)h), eti) natus Badenae Marchiaek), Annol) MDXXXVI.m) regnavit pacifice annos XIII.n) tandem Gallorumo) Regj contra suos rebellesp) militem fortemq) sese praebens vitamr) ins) Gallia strenue pugnando prope Moncontourt)8), in ipsa pugna clausit, anima(m)u) DEO commendatam die tertiav) Octob(ris)w) Annox) MDLXIX.y) reddidit, Qui requiescat in pace divinaz), Amenaa).

  3. C†

    ANNO D(OMI)NI, 1565, IN VIGILIA OMNIVM ANIMARUM VITAM / CUM MORTE MUTAVIT9) ILLUSTRIS DOMINA MECHTILDIS ORI/UNDA EX VETUSTA UTRIUSQVEab) BAVARIAE DUCUM PALA/TINORUMQVE RHENI COMITUM STEMATE, AC ILLUSTRIS, / DOMINI PHILIBERTI MARCHIONIS BADENS(IS)ac) CONIUX LEGITIMA / REQVIESCATad) IN PACE.

  4. D†ae)

    Liberaaf) me Domine (et) pone me juxta te, et cujusvis manus pugnet contra me,10) dies enim mei transierunt, cogitationes meae dissipatae sunt, torquentes cor meum.11) Job: 17. cap(ite)ag)

Übersetzung:

Von Gottes Gnaden Philibert Markgraf von Baden, Graf von Sponheim etc., geboren in der Markgrafschaft Baden im Jahre 1536, regierte 13 Jahre in Frieden. Als er sich schließlich dem König von Frankreich als tapferer Soldat gegen dessen Rebellen zur Verfügung stellte, beschloß er mitten in der Schlacht bei Montcontour tapfer kämpfend sein Leben und gab seine Gott empfohlene Seele am dritten Tag des Oktober 1569 zurück. Er möge in göttlichem Frieden ruhen. Amen (B). – Im Jahr des Herrn 1565 tauschte am Tag vor Allerseelen die durchlauchte Frau Mechthild aus dem alten Stamm der Herzöge von Ober- und Niederbayern12 und Pfalzgrafen bei Rhein, Ehefrau des durchlauchten Herrn Philibert Markgrafen von Baden, das Leben gegen den Tod ein. Sie möge in Frieden ruhen (C). – Befreie mich, Herr, und setze mich neben dich, wessen Hand auch immer gegen mich kämpft. Meine Tage sind nämlich vergangen, meine mein Herz marternden Gedanken zerstreut. (D).

Datum: 1. November 1565.

Wappen:
Baden-Sponheim, Pfalz-Bayern13;
Baden-SponheimPfalz-Bayern
Katzenelnbogen14Baden-Sponheim15
Österreich16Österreich17
Lothringen18Pfalz-Bayern19.

Kommentar

Die Schriftgestaltung in Inschrift (A) unterscheidet sich deutlich von den heute vorhandenen Ausführungen der Sterbevermerke (B) und (C). Sie entspricht in allen typischen Details den für Johann von Trarbach mehrfach nachweisbaren Buchstabenformen,20 so daß hier zweifellos noch der originale Zustand erhalten geblieben ist: Die sorgfältig geschlagene Schrift ist von regelmäßigen Linksschrägen- und Bogenverstärkungen geprägt und mit kräftigen Sporen versehen. Die Bögen weisen nach klassischem Vorbild eine linksschräge Schattenachse auf. Die Balken des E sind allesamt unterschiedlich lang, ihre Sporen rechtsschräg geschnitten und asymmetrisch zur Zeilenmitte ausgerichtet. Der Balken des H trägt eine Ausbuchtung nach unten; diese ist hingegen an den Kürzungsbalken nach oben gewölbt. Über dem I sitzt stets ein Punkt. Der Mittelteil des konischen M endet etwa auf halber Zeilenhöhe. Die Cauda des R ist geschwungen und weit ausgestellt, der Balken des T rechtsschräg geschnitten. Die Buchstaben der beiden Sterbevermerke zeigen indes nur geringfügige Linksschrägen- und Bogenverstärkungen. Ober- und Unterbalken am E sind hier gleich lang und das I besitzt nirgends einen i-Punkt. Der Mittelteil des geraden M endet auf der Grundlinie, der Balken des T ist senkrecht geschnitten. Besonders auffällig ist die gleichzeitige Verwendung von U und V für den Lautwert /u/, die in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts äußerst ungewöhnlich wäre. Neben den Differenzen in den Schriftformen sind jedoch auch erhebliche Abweichungen vom Wortlaut der Sterbevermerke in der älteren Kopialüberlieferung festzustellen. Da die Stiftskirche nach ihrer 1689 erfolgten Zerstörung in der Mitte des 18. Jahrhunderts eine umfangreiche Renovierung erfuhr,21 die auch die Grabmäler mit einschloß und die sich speziell an diesem Epitaph eindeutig am reichlich mit Ohrmuschelwerk versehenen Unterhang nachweisen läßt, ist mit großer Sicherheit von einer gleichzeitigen Neuanfertigung der inschriftlichen Sterbevermerke auszugehen.

Philibert war der erste eheliche Sohn Markgraf Bernhards III. von Baden und Franziskas von Luxemburg.22 Als der Vater 1536 starb, wurde der Erbprinz und die Markgrafschaft Baden-Baden unter die Vormundschaft Herzog Wilhelms IV. von Bayern, Pfalzgraf Johanns II. d. J. von Simmern-Sponheim und Graf Wilhelms IV. von Eberstein gestellt.23 Philibert und sein Bruder Christoph II. erhielten ihren ersten Unterricht durch den Bayern Jakob Holtzwart24, bevor der ältere 1553 zur weiteren Ausbildung für drei Jahre an den Hof Albrechts V. von Bayern ging.25 Hier lernte er seine spätere Gemahlin Mechthild, eine Tochter seiner Cousine Maria Jakobäa kennen, die ihm 1557 ohne päpstlichen Dispens in Regensburg zur Frau gegeben wurde.26 Wenige Monate zuvor hatte Philibert die Regierungsgeschäfte in der Markgrafschaft selbst in die Hand nehmen können.27 Obwohl er in konfessionellen Fragen teils aus eigener Unentschlossenheit, teils aus politischen Zwängen den protestantischen Kräften im Land zahlreiche Zugeständnisse machte, kam für ihn selbst eine offizielle Konversion nicht in Frage.28 Seine Frau setzte sich in Baden mit ganzer Kraft für die Stärkung der katholischen Kirche ein.29 Als Mechthild 1565 gestorben war, beauftragte Philibert 1568 den Bildhauer Johann von Trarbach, für sie ein „Epitaphium und Grabstein zu machen.“30 Ihren Sohn Philipp II. stellte er in die Obhut seiner Cousine und Schwiegermutter Maria Jakobäa in München und widmete sich selbst militärischen Unternehmungen im Ausland.31 Er kämpfte 1566 im kaiserlichen Heer in Ungarn gegen die Türken und schloß sich 1567 dem Gefolge des Pfalzgrafen Johann Casimir zur Unterstützung der Hugenotten an.32 Aufgrund von zwei kaiserlichen Mandaten nahm er von diesem Vorhaben schon bald wieder Abstand und reihte sich den Truppen König Karls IX. von Frankreich ein.32 Unter den Oberbefehlshabern Herzog Heinrich von Anjou und Graf Peter Ernst von Mansfeld fiel er im Kampf gegen die Hugenotten am Nachmittag des 1. November 1569 in der Schlacht bei Montcontour (Moncontour, dép. Vienne).33 Sein Leichnam konnte auf dem Schlachtfeld nicht gefunden werden, doch mehrere Augenzeugen bestätigten den Tod des Markgrafen.34 Der daraufhin von Bayern35 eingesetzte Statthalter Graf Otto Heinrich von Schwarzenberg wandte sich an Johann von Trarbach36 und modifizierte nun die Bestellung des Grabmals für Mechthild von Bayern zugunsten eines Doppelepitaphs für beide Eheleute.37 Die weiteren Verhandlungen übernahm Philipp II. von Baden-Baden als neuer Auftraggeber selbst. Aus ihrem gut dokumentierten Verlauf38 geht hervor, daß der Bildhauer sich für die Anfertigung des Grabmals selbst nach Baden in die Stiftskirche begab, um den Chor und den zur Verfügung stehenden Platz zu inspizieren. In Anbetracht des beschränkten Raumes wurde schließlich der Gedanke an zwei einzelne Epitaphien fallengelassen und die Wand „vff der gerechten Seiten, wan man zum chor eingehet“ als Anbringungsort vorgesehen, obwohl dafür das Gestühl oben etwas gekürzt werden mußte.39 Mit dem Schreiben vom 2. Oktober 1572 sandte Johann von Trarbach dem Markgrafen eine Visierung zu, wie er das Werk bis zum kommenden Winter anfertigen wolle.40 Um ein möglichst genaues Abbild der Verstorbenen zu ermöglichen, waren ihm auf seine Bitte entsprechende „Abcontrafacturen“ der Eheleute, für Philibert sogar in Blei, ausgehändigt und Auskünfte zur Kleidung Mechthilds erteilt worden.41 Im Beischreiben zu der Visierung bat Johann von Trarbach zugleich um genaue Angaben zu den Wappen und um den Wortlaut der vorgesehenen Inschriften mit dem Hinweis: „Der geschrifften muß nit Zuviel sein, dan die Spatia klein, wie in der vissierung zu ersehen, so kan man dieselben auch nit grösser machen, man wolte dan die Compertimenta, vnd andere Zirrligkeit haussen lassen (…).“39 Die entsprechenden Texte wurden ihm von Philipp II. bereits am 14. Oktober 1572 zugesandt: „Du hast auch hier Jnn die Grabschrifft, die wir also latine gern angeschrieben haben wollen (…).“42 Der Markgraf drückte im gleichen Schreiben seine Zufriedenheit über die Vorzeichnung des Grabmals aus und mahnte, das Werk nun so bald wie möglich fertigzustellen. Dennoch dauerte es noch bis zum Sommer 1573, bis das Wandepitaph im Chor der Stiftkirche angebracht werden konnte.43 Die von Philipp II. ausgestellte Empfangsquittung, verbunden mit der Ankündigung, den vereinbarten Lohn von „500 Gulden, jeden zu 15 Batzen gerechnet,“ demnächst auszuzahlen, datiert vom 18. August 1573.44

Der Aufbau des Doppelepitaphs als Ädikula, in dem die Figuren der Verstorbenen das Kreuz und die Hl. Dreifaltigkeit unter einem Triumphbogen anbeten, basiert freilich auf keiner speziell für das Grabdenkmal Philiberts und Mechthilds entworfenen Gestaltungsidee.45 Dieselbe Konzeption und viele Details hatte Johann von Trarbach bereits zuvor im Grabmal für Ludwig Casimir von Hohenlohe und dessen Gemahlin sowie auch später noch in den Grabmälern für Graf Eberhard von Hohenlohe, Herzog Wolfgang von Zweibrücken oder den Wild- und Rheingrafen Johann Christoph und deren Frauen umgesetzt.46 In all diesen Wandgrabmälern sind die jeweiligen Inschriftensorten an etwa den gleichen Plätzen angebracht. Ein Vergleich mit der Baden-Badener Ausführung zeigt jedoch, daß die in der Regel über den Köpfen der Figuren befestigten Tafeln mit den Bibelzitaten hier fehlen. Dies mag seine Ursache darin haben, daß unter den angeführten Wandepitaphien nur das Baden-Badener von katholischer Seite in Auftrag gegeben worden war. Möglicherweise genügte Markgraf Philipp II. das Bildwerk allein, und er hielt die Einbindung zusätzlicher Bibelzitate in die figürliche Darstellung für eine überflüssige protestantische Manier.47 Allerdings sind auch für dieses Grabmal zwei Textstellen aus dem Buch Hiob ohne genaue Lokalisierung kopial überliefert, die zwei verlorenen Schriftkartuschen zugeordnet werden könnten. Die Zitate scheinen aber in der Inschrift semantisch und syntaktisch bewußt verknüpft worden zu sein und enthalten auch nur eine einzige Bibelstellenangabe. Da sich über dem später angefügten Chronos-Medaillon im Unterhang der Ädikula die obere Volute eines Rollwerkrahmens erhalten hat, die sich nach unten einrollt, ist wohl an dieser Stelle ein verlorenes Schriftfeld anzunehmen, in dem Inschrift (D) seinen ursprünglichen Platz hatte.

Textkritischer Apparat

  1. Der erste Buchstabe etwa 1 cm größer ausgeführt.
  2. Die Balken beider L zur Hälfte übereinandergelegt.
  3. Darüber ein waagerechter Strich. Das Zeilenende nicht einsehbar, jedoch wäre lediglich für ein weiteres Zeichen Platz.
  4. DEI GRA(TIA)] Deo Suspice / 1569 / Dei Gratia Schreiben Philipps II. (Vorlage); DEI GRATIA Junglerus, Stemmatis (…) radix, Schoepflinus, Sachs und heutiger Befund.
  5. PHILIBEKTVS heutiger Befund.
  6. M(archio) Junglerus, Stemmatis (…) radix; Marchio Schreiben Philpps II. (Vorlage), Schoepflinus, Sachs, heutiger Befund.
  7. Badens(is) Schoepflinus, heutiger Befund; Badensis Schreiben Philipps II. (Vorlage), Sachs.
  8. Sponhaimensis Schreiben Philipps II. (Vorlage); Sponh(eimensis) Junglerus, Stemmatis (…) radix; SPONHEIM(ENSIS) Schoepflinus, Sachs, heutiger Befund.
  9. Lies: etc(etera). (etcetera) Schreiben Philipps II. (Vorlage). Fehlt in Junglerus, Stemmatis (…) radix, Sachs, Schoepflinus, heutiger Befund.
  10. Im Ms. rechts über dem e ein Punkt. Marchiae (mit ligiertem ae) Schreiben Philipps II. (Vorlage); Marchicae Junglerus, Stemmatis (…) radix; fehlt in Schoepflinus, Sachs, heutigem Befund.
  11. a(nn)o Junglerus, Stemmatis (…) radix; AN(N)O heutiger Befund.
  12. (15)36 Schreiben Philipps II. (Vorlage); 1536 Junglerus, Stemmatis (…) radix, heutiger Befund.
  13. tredecim Schreiben Philipps II. (Vorlage); 13 heutiger Befund.
  14. Emendiert aus Gallarum im Ms. Gallorum Schreiben Philipps II. (Vorlage); Galloru(m) Junglerus, Stemmatis (…) radix. GALLORUM Schoepflinus, Sachs, heutiger Befund.
  15. REBELLES SUBDITOS Schoepflinus, Sachs, heutiger Befund.
  16. militem fortem] FORTEM MILITEM Schoepflinus, Sachs, heutiger Befund.
  17. Vitam suam caducam (unterpunktet) Schreiben Philipps II. (Vorlage); VITAM SUAM Schoepflinus, heutiger Befund; VITAM SVAM Sachs.
  18. Emendiert aus im im Ms. Jn Schreiben Philipps II. (Vorlage); in Junglerus, Stemmatis (…) radix; IN Schoepflinus, Sachs, heutiger Befund.
  19. Moncutour Schreiben Philipps II. (Vorlage); Moncontur Junglerus, Stemmatis (…) radix; MONCONTUR heutiger Befund.
  20. animamq(ue) Schreiben Philipps II. (Vorlage); ANIMAMQVE heutiger Befund.
  21. 3 Junglerus, Stemmatis (…) radix; III. Schoepflinus, Sachs; 3TIA heutiger Befund.
  22. octobris Schreiben Philipps II. (Vorlage); 8br(is) Junglerus, Stemmatis (…) radix; OCT(OBRIS) Schoepflinus, Sachs; 8BRIS heutiger Befund.
  23. a(nn)o Junglerus, Stemmatis (…) radix; AN(NO) Schoepflinus, Sachs; fehlt nach heutigem Befund.
  24. (15)69 Schreiben Philipps II. (Vorlagen); 1569 Junglerus, Stemmatis (…) radix, heutiger Befund.
  25. diuina Schreiben Philipps II. (Vorlage); fehlt in Schoepflinus und nach heutigem Befund.
  26. Fehlt in Schoepflinus.
  27. utriusq(ue) Schreiben Philipps II. (Vorlage).
  28. Badensis Schreiben Philipps II. (Vorlage).
  29. cuius anima requiescat Schreiben Philipps II. (Vorlage).
  30. Die gesamte Inschrift (D) fehlt in Schreiben Philipps II. (Vorlage), Schoepflinus und nach heutigem Befund. In Junglerus und Sachs im Anschluß an Inschrift (B) wiedergegeben.
  31. Iob. 17. cap. / Libera Junglerus, Stemmatis (…) radix; JOB C. XVII. Libera Sachs.
  32. Job: 17. cap(ite)] Abkürzung von cap(ite) durch Doppelpunkt. In Junglerus, Stemmatis (…) radix und Sachs am Anfang der Inschrift wiedergegeben, vgl. Anm. af.

Anmerkungen

  1. Materialangabe nach Kdm. Baden-Baden 134.
  2. Vgl. die Argumentation unten im Kommentar. Über die Maßnahmen zur Wiederherstellung der Stiftskirche im 18. Jahrhundert vgl. Bartusch, Wiederherstellung 259–278, hier insbesondere 259 (im Druck).
  3. Vgl. Kdm. Baden-Baden 134; zur Ikonographie der Zeit vgl. LCI, Bd. 4, Sp. 569–571, insbes. Sp. 570.
  4. Die Inschrift (D) ist lediglich in BLB Karlsruhe D 113, Junglerus (wie unten); BLB Karlsruhe D 162, Junglerus (wie unten) und Sachs, Einleitung (wie unten) überliefert. Zur Frage der Lokalisierung s. u. im Kommentar.
  5. Im textkritischen Apparat wurde nur die Kopialüberlieferung bis 1800 berücksichtigt, da davon auszugehen ist, daß spätere Abschriften auf dem um 1753 restaurierten Zustand der Inschriften basieren.
  6. Vermutung nach der Auftragsformulierung in GLA Karlsruhe 46/1884, Personalia etc., fol. 13r: Schreiben Philipps II. von Baden-Baden an Johann von Trarbach vom 14.10.1572: „die Grabschrifft, die wir also latine gern angeschrieben haben wollen (…).“
  7. Mt 3,17; s. a. Mt. 17,5.
  8. Moncontour (Poitou-Charentes, dép. Vienne).
  9. Als Vorlage für diese in der Renaissance häufiger gebrauchte Wendung für „sterben“ (vgl. nr. 213; DI 38 (Bergstraße) nr. 150) diente vermutlich Cic. fam. 4,5,3: „(…) hisce temporibus non pessime cum iis esse actum quibus sine dolore licitum est mortem cum vita commutare.“
  10. Iob 17,3.
  11. Iob 17,11.
  12. Wörtl.: beider Bayern.
  13. Helmzierden: rechts Pfalz, links Bayern.
  14. Linksgewendet. Das Wappen verweist auf Philiberts Großmutter, Ottilie von Katzenelnbogen, vgl. Schwennicke, Europ. Stammtafeln NF, Bd. 1.2, Taf. 268.
  15. Das Wappen verweist auf Mechthilds Mutter, Maria Jakobäa, die Tochter Philipps I. von Baden.
  16. Das Wappen verweist auf Philiberts Urgroßmutter väterlicherseits, Katharina von Österreich, vgl. Schwennicke, Europ. Stammtafeln NF, Bd. 1.2, Taf. 267f. In Analogie zur Wappenanordnung in Mechthilds Ahnenprobe wäre hier jedoch das Wappen seiner Großmutter väterlicherseits, Ottilies von Katzenelnbogen, zu erwarten, vgl. ebd. 268.
  17. Das Wappen verweist auf Mechthilds Großmutter väterlicherseits, Kunigunde von Österreich, vgl. Schwennicke, Europ. Stammtafeln NF, Bd. 1.1, Taf. 106.
  18. Das Wappen verweist auf Philiberts Ururgroßmutter Katharina von Lothringen, vgl. Schwennicke, Europ. Stammtafeln NF, Bd. 1.2, Taf. 267. In Analogie zur Wappenanordnung in Mechthilds Ahnenprobe wäre jedoch das Wappen seiner Großmutter mütterlicherseits, Charlottes d’Estouteville, zu erwarten, vgl. Europ. Stammtafeln NF, Bd. 13, Taf. 108.
  19. Das Wappen verweist auf Mechthilds Großmutter mütterlicherseits, Pfalzgräfin Elisabeth, vgl. Schwennicke, Europ. Stammtafeln NF, Bd. 1.2, Taf. 268.
  20. Vgl. zu den typischen Schriftformen DI 63 (Odenwaldkreis) XLVIf., nrr. 160, 165, 166; DI 57 (Pforzheim) nrr. 183, 192; DI 34 (Bad Kreuznach) XLIX, nr. 340 (Abb. 156). S. a. die inschriftliche Ausführung des hier unter (A) wiedergegebenen Bibelzitats an dem von Johann von Trarbach um 1570 geschaffenen Grabdenkmal für Graf Ludwig Casimir von Hohenlohe und seine Frau Anna, geb. Gräfin von Solms, im Chor der Stiftskirche zu Öhringen (Hohenlohekreis), vgl. dazu DI 73 (Hohenlohekreis) nr. 357; Barbara Ernst-Hofmann, Die Grabdenkmäler der Grafen von Hohenlohe von Johann von Trarbach in der ehemaligen Stiftskirche in Öhringen, 1995 (Magisterarbeit am kunsthistorischen Institut der Universität Heidelberg, teilw. veröff. in: Württembergisch-Franken 85 (2001) 67–141), Bd. 2 (Abbildungsband), o. S. (Abb. 8).
  21. Vgl. Bartusch, Wiederherstellung 255–259 (im Druck).
  22. Vgl. Schwennicke, Europ. Stammtafeln NF, Bd. 1.2, Taf. 268. Zur Biographie und Politik Markgraf Philiberts vgl. Schwarzmaier, Baden 221f.; Bartmann, Kirchenpolitik (1535–1622) 39–111; Reinking, Vormundschaften 117–125; Albert Krieger, Philibert, Markgraf von Baden-Baden, in: ADB, Bd. 25, 739f.; Loeser, Geschichte 192–195; Weech, Badische Geschichte 139–149; Preuschen, Badische Geschichte 728–730; Viton de Saint-Allais, Histoire 230–234; Sachs, Einleitung, T. 3, 215–248; Schoepflinus, Historia, tom. 3, 19–40.
  23. Vgl. zu den Einzelheiten Reinking, Vormundschaften 36–116.
  24. Vgl. nr. 316.
  25. Vgl. Reinking, Vormundschaften 113, 117.
  26. Vgl. nr. 327. Zum fehlenden Dispens vgl. Sachs, Einleitung, T. 3, 241.
  27. Vgl. Reinking, Vormundschaften 116f., 122; Krieger (wie Anm. 22) 739.
  28. Vgl. zu Philiberts Kirchenpolitik v. a. Kohnle, Markgrafschaften 119f.; Bartmann (wie Anm. 22); Reinking, Vormundschaften 117–124.
  29. Vgl. Reinking, Vormundschaften 122.
  30. GLA Karlsruhe 46/1884, Personalia etc., fol. 1r: Schreiben Markgraf Philiberts von Baden-Baden an Johann von Trarbach vom 23.1.1568. S. a. nr. 327; Schaefer, Grabmäler 42.
  31. Vgl. Reinking, Vormundschaften 124; zu Philipp II. von Baden-Baden siehe nr. 484.
  32. Vgl. Krieger (wie Anm. 22) 740; Reinking, Vormundschaften 124f.
  33. Vgl. Reinking, Vormundschaften 125. Die genaueren Todesumstände siehe in Schoepflinus, Historia, tom. 3, 33, abgedr. in Stoesser, Grabstätten 101 Anm. 81; Sachs, Einleitung, T. 3, 238.
  34. Vgl. Krieger (wie Anm. 22) 740; Weech, Badische Geschichte 147. Dagegen berichten Schoepflinus, Historia, tom. 3, 34, und Sachs, Einleitung, T. 3, 240, der Leichnam Philiberts sei nach Baden überführt und in der Stiftskirche bestattet worden. Fr. J. Herr vermutet, er liege bei seiner Frau Mechthild in der Gruft für mehrere Leichname unter den heutigen Grabplatten nr. 16, 17, 19, vgl. GLA Karlsruhe Hfk-Hs nr. 510, Herr, Begräbnisse Stiftskirche, fol. 25v.; GLA Karlsruhe G Baden-Baden nr. 108, Grundriß Stiftskirche (1801), abgedr. in Kdm. Baden-Baden 136 (Abb. 107).
  35. Da Philipp II. von Baden-Baden noch unmündig war, wurde die Obere Markgrafschaft nach zähen Verhandlungen mit Baden-Durlach auf kaiserlichen Beschluß erneut unter eine bayerische Vormundschaftsregierung gestellt, vgl. Reinking, Vormundschaften 126f.
  36. Zum Leben und Werk Johanns von Trarbach vgl. Meys, Memoria 870–872; DI 57 (Pforzheim) Lf. mit Anm. 204; Ernst-Hofmann (wie Anm. 20); Bruno W. Neumann, Das Epitaph des Herzogs Reichard und der Herzogin Juliane (ein Familienbild des 15. und 16. Jahrhunderts), Köln 1992, hier 26–33; DI 34 (Bad Kreuznach) nr. 340 mit Anm. 16; Hermann Brucker, Zum 499. Todestag des Simmerner Bildhauers Johann von Trarbach, in: Hunsrücker Heimatblätter 26 (1986) nr. 68, 304–311; Hugo Fröhlich, Die Abstammung des Bildhauers Johann von Trarbach (1530–1586), in: Jahrbuch für Geschichte und Kunst des Mittelrheins und seiner Nachbargebiete 14 (1962) 22–33; ThB, Bd. 19, 64; Edmund Strübing, Johann von Trarbach. Bildhauer zu Simmern, Frankfurt/M. 1921 (Diss.); Rott, Kunst 37–42.
  37. Vgl. Rott, Kunst 37.
  38. Vgl. GLA Karlsruhe 46/1884, Personalia etc., fol. 1r–21r.
  39. Vgl. ebd. fol. 9r–10r: Schreiben Johann von Trarbachs an den Sekretär Philipps II. von Baden-Baden vom 2.10.1572, fol. 9v.
  40. Vgl. ebd. fol. 9r–10r.
  41. Hinsichtlich der Kleidung der Markgräfin hatte Johann von Trarbach noch vor dem Tode Philiberts erfahren, daß der Markgraf es „beij schlechter trawr Kleijdung verpleibnn lassn wolt“, vgl. GLA Karlsruhe 46/1884, Personalia etc., fol. 4r: Schreiben Johanns v. Trarbach an die Kanzlei Markgraf Philiberts von Baden-Baden vom 7.8.1569, fol. 4r; Schaefer, Grabmäler 42f. Dieser Beschluß scheint danach abgeändert worden zu sein.
  42. GLA Karlsruhe 46/1884, Personalia etc., fol. 13r–v: Schreiben Markgraf Philipps II. von Baden-Baden an Johann von Trarbach vom 14.10.1572, hier fol. 13r.
  43. Vgl. Schaefer, Grabmäler 43.
  44. Vgl. GLA Karlsruhe 46/1884, Personalia etc., fol. 21: Schreiben Markgraf Philipps II. von Baden-Baden an Johann von Trarbach vom 18.8.1573.
  45. Zum Motiv der „Ewigen Anbetung“ und ihrer Monumentalisierung im 16. Jahrhundert vgl. Barbara Ernst-Hofmann, Die Grabdenkmäler der Grafen von Hohenlohe von Johann von Trarbach in der Stiftskirche St. Peter und Paul in Öhringen, in: Württembergisch-Franken 85 (2001) 67–141, hier 132–135.
  46. Vgl. Ernst-Hofmann (wie Anm. 45), insbes. 68f. (Abb. 1f.); DI 34 (Bad Kreuznach) nrr. 340 (Abb. 155), 367 (Abb. 157); DI 73 (Hohenlohekreis) nrr. 345 (Abb. 198), 357 (Abb. 201).
  47. Vgl. dazu die Ausführungen zur Funktion der Inschriften an den Grabmälern der Grafen von Hohenlohe in Ernst-Hofmann (wie Anm. 45) 138.

Nachweise

  1. GLA Karlsruhe 46/1884, Personalia etc., fol. 13r–16r: Schreiben Markgraf Philipps II. von Baden-Baden an Johann von Trarbach vom 14.10.1572, hier fol. 14r (Vorlage zur Ausführung der Inschriften B u. C).
  2. BLB Karlsruhe D 113, Junglerus, Vera et genuina origo, fol. 32r (nur B, D).
  3. BLB Karlsruhe D 162, Junglerus, Stemmatis (…) radix, fol. 43r (nur B, D).
  4. Schoepflinus, Historia, tom. 3, 34 (nur B).
  5. Sachs, Einleitung, T. 3, 240 (nur B, D unvollst.).
  6. BLB Karlsruhe K 218, Herr, Materialien 326–328 (nur A–C).
  7. GLA Karlsruhe Hfk-Hs nr. 509, Herr, Merkwürdigkeiten, fol. 13r–14r (nur A–C).
  8. GLA Karlsruhe 195/1453, Collectanea, o. S. (nur C).
  9. Stadtgesch. Slg. Baden-Baden 10822/89, Schaffroth, Tuschskizze (nur B, C unvollst.).
  10. GLA Karlsruhe Hfk-Hs nr. 510, Herr, Begräbnisse Stiftskirche, fol. 26r–v (nur B, C).
  11. Herr, Begräbnisse Pfarrkirche 9 (erw.).
  12. Andlaw, Collegiatstiftskirche 9 (erw.).
  13. Deutsche Renaissance, Bd. 2, Abt. 23, H. 4, o. S. (Anm. zu Bl. 35–38, nur B, C), Bl. 35 (nur A).
  14. Schmitt, Peter- u. Pauls-Basilika 329 (erw.).
  15. Kath. Stiftskirche 15f. nr. XII (nur B, C).
  16. Becke-Klüchtzner, Grabstätten 120f. (nur B, C in Übers.).
  17. Loeser, Geschichte 193f. (nur B, C).
  18. Heffner, Führer 13 (nur A).
  19. Stoesser, Grabstätten 100 (nur B).
  20. Lübke, Renaissance, Bd. 1, 290 (nur A–C).
  21. RP Karlsruhe (Denkmalpflege), Photoarchiv, Neg.-nrr. 138, 266.
  22. Kdm. Baden-Baden 132 (A), 133 (Abb. 106), 134 (nur B, C).
  23. Weis, Stiftskirche 40f. nr. 26 (nur A–C).
  24. 1000 Jahre Kirche 43 (erw.).
  25. Frank, Stiftskirche 25f. (erw.), 28 (Abb.).

Zitierhinweis:
DI 78, Stadt Baden-Baden und Landkreis Rastatt, Nr. 344 (Ilas Bartusch), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di078h017k0034409.