Inschriftenkatalog: Stadt Baden-Baden und Landkreis Rastatt

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 78: Stadt Baden-Baden und Landkreis Rastatt (2009)

Nr. 334 Baden-Baden, altkath. Pfarrkirche St. Maria u. Vierzehn Nothelfer (ehem. Spitalkirche) 1571

Beschreibung

Grabplatte für eine Christina Ursula unbekannter Abstammung, genannt Cordin. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts erstmals in der Spitalkirche bezeugt.1 Bis zur 1963 vorgenommenen Verkürzung des Kirchenschiffes im westlichen Langhausjoch die erste Platte von Osten an der Nordwand.2 Danach in das östliche Langhausjoch versetzt und hier ebenfalls an der Nordwand als dritte Platte von Osten aufgestellt. Rötlicher Sandstein. Die Plattenoberfläche ist fast gänzlich abgearbeitet. Belassen wurden lediglich ein reliefierter Wappenschild etwa auf halber Höhe rechts und darunter ein schmaler senkrechter Streifen mit dem zeilenweise eingemeißelten Sterbevermerk. Dieser kann in Anbetracht des geringen Buchstabenverlustes nur den rechten Bereich der unteren Plattenhälfte ausgefüllt haben.3

Maße: H. 192, B. 91, Bu. 4–6,5 cm.

Schriftart(en): Kapitalis.

Heidelberger Akademie der Wissenschaften [1/1]

  1. ANNO [15]71 · DEN 2[. TA]G · IVNI · IST · ỊṆ [G]OT · SELIG · E[NTSCH]LAFEN · DI[E] / VIHL · EHR · [VND · T]VGENT · R[EICH ·] FRAW · CH[RISTI]NA · VRSVL[A . . . .]ERIN · GEN[ANT ·] CORDIN · D[ERE]Ṇ · SEL · DER · FẠ[RMHER]ZIGEa) · GỌ[TT · GEN]E[DIG SEY]

Wappen:
unbekannt.4

Kommentar

Die Kerben der Buchstaben sind konstant schmal geschlagen. Die Zeilenhöhe nimmt zum Ende der Inschrift etwas ab. Die Balken des E variieren in ihrer Länge. Sämtliche Bögen sind kreisrund ausgeführt. Die geradlinige Cauda des R ist weit ausgestellt, die des G steht senkrecht. Der Schaft der 1 ist leicht nach rechts durchgebogen und bildet unten eine Schleife aus, deren Ende bis in den oberen Zeilenbereich verlängert ist. Die 2 ist spitz. Als Worttrenner dienen Dreiecke auf halber Zeilenhöhe.

Die Verstorbene läßt sich anderweitig nicht nachweisen.

Textkritischer Apparat

  1. So statt B[ARMHER]ZIGE.

Anmerkungen

  1. Vgl. GLA Karlsruhe N Mone 109, Mone, Aufzeichnungen Oosthal, fol. 124r.
  2. Vgl. Kdm. Baden-Baden 216, 217 nr. 9. Zur Verkürzung des Kirchenschiffes vgl. Stadtkreis Baden-Baden 139.
  3. Die Inschrift läßt sich nach dem üblichen Formular der Sterbevermerke fast vollständig ergänzen; die Länge der Zeilen und damit die Zeilenumbrüche sind hingegen nicht eindeutig feststellbar, weshalb auf deren Kennzeichnung im Text verzichtet wurde. Die Ergänzungen geschahen nach der Orthographie etwa zeitgleicher Inschriften, die freilich variiert.
  4. Anstoßender kreuzendiger Vierkopfschaft mit eingebogenem Sparrenfuß, allseits begleitet von je einer Eichel.

Nachweise

  1. GLA Karlsruhe N Mone 109, Mone, Aufzeichnungen Oosthal, fol. 124r.
  2. Kdm. Baden-Baden 217 nr. 9.

Zitierhinweis:
DI 78, Stadt Baden-Baden und Landkreis Rastatt, Nr. 334 (Ilas Bartusch), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di078h017k0033403.