Inschriftenkatalog: Stadt Baden-Baden und Landkreis Rastatt

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 78: Stadt Baden-Baden und Landkreis Rastatt (2009)

Nr. 333 Baden-Baden, Stadtmuseum (Lichtentaler Allee 10) 1570

Beschreibung

Wappenstein. Ehemals an der alten Sägemühle auf der Geroldsauer Straße.1 Bei deren Abbruch 1929 auf Anordnung des Oberbürgermeisters den Städtischen Sammlungen übergeben. Bis 2004 im Innenhof des Neuen Schlosses außen vor dem als Ausstellungsraum genutzten Marstallgebäude gelagert. Seither im Depot des neuen Stadtmuseums. Rötlicher Sandstein. Dicke querrechteckige Platte, die auf der Oberseite eine breite Nut, auf der Unterseite in der Mitte eine runde Bohrung aufweist. Die Stirnseite ist mit einem schwach eingetieften, ebenfalls querrechteckigen Binnenfeld versehen. Darin ein reliefierter Wappenschild, flankiert von den Ziffern der eingemeißelten Jahreszahl. Rechts und links des Binnenfeldes zwei Aussparungen von ehemals anliegenden Eisenklammern.

Maße: H. 38, B. 108, T. 85 cm.

Heidelberger Akademie der Wissenschaften; Stadtmuseum Baden-Baden [1/1]

  1. 15//70

Wappen:
Baden.

Kommentar

Der Schaft der 1 ist stark nach rechts durchgebogen und oben keilförmig verbreitert. Das untere Ende mündet in eine Schlinge. Der Balken der 5 ist leicht nach unten durchgebogen, der der 7 rechtsschräg gestellt.

Die Jahreszahl datiert vermutlich die Errichtung oder Umgestaltung der Sägemühle, die 1756 neu erbaut wurde.2 Vermutlich ist sie identisch mit der alten Geroldsauer Mühle, die ihren Betrieb um 1871 einstellte und nachher als Gastwirtschaft weiterbestand.3

Anmerkungen

  1. Vgl. wie auch zu den folgenden Angaben Stadtgesch. Slg. Baden-Baden Inventarbuch 1b, 149, Inv.-nr. 9150. Die Mühle stand offenbar ganz in der Nähe der Sägmühlenmatten am Grobbach zwischen Leissberg und Oberster Berg südlich von Unter-Beuern, vgl. Ortskernatlas Baden-Baden, o. S. (Beilage 1: Baden-Baden mit Beuern-Lichtenthal und Steinbach in der 2. Hälfte des 19. Jh.).
  2. Vgl. die Abzeichnung eines Wappensteines derselben Mühle von 1756 in Stadtgesch. Slg. Baden-Baden Inventarbuch 1b, 149, Inv.-nr. 9151. Die darauf verzeichnete Inschrift lautet: NEV · GEBAVT / VNTER · HERN · BVR/GENMAISTER · HERR / IOHANE//S · WEIS / 17//56 / WALT//MAIST/ER · HERR · INGNAT/ZIVS · STROH. Zu Johann Weiß vg. Haebler, Geschichte 127f.
  3. Vgl. Rolf Gustav Haebler, Mühlen an der Oos, in: Zwischen Murg und Kinzig. Heimatblätter des Badischen Tagblatts für Geschichte, Brauchtum, Wirtschaft, Kultur (1955) nr. 26, 1f., hier 1.

Nachweise

  1. Stadtgesch. Slg. Baden-Baden Inventarbuch 1b, 149 Inv.-nr. 9150 (Abb.).

Zitierhinweis:
DI 78, Stadt Baden-Baden und Landkreis Rastatt, Nr. 333 (Ilas Bartusch), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di078h017k0033306.